¥ Chapter 8: Versöhnung ¥

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{{ Ich will ja nicht, dass Anastasia meinen Platz einnimmt.}}

Macy
(2 Wochen nach der Party)

,,Macy Schatz kannst du mir bitte eine Gabel aus der Schublade geben?" Bat Mom die die frischgekochten Nudeln geradewegs vom Topf in die Auflaufform kippte. Mit einem einfachen ,,Klar", reichte ich ihr eine, bevor mich meine Gedanken erneut übermannten und ich gedankenverloren aus dem Fenster starrte.
Das Mom mich neugierig musterte begriff ich erst, als sie mich leicht anstieß. ,,Macy, was ist los? Du bist seit Tagen völlig in dich gekehrt. Und Ava ist auch seit Ewigkeiten nicht mehr hier gewesen. Ist alles okay zwischen euch? Habt ihr Streit?" Unauffällig versuchte sie zu mir rüber zu schielen, um meine Reaktion zu beobachten, doch sie war eben meine Mom und damit genauso unfähig wie ich, etwas unauffällig zu tun.
Und wie sollte ich ihr etwas erklären, dass ich mir selbst nicht erklären konnte?
Es ist jetzt schon über einen Monat her seit das mit Hal und Ava passiert ist, aber noch immer fühlte sich der Schmerz im Herzen so an, als wäre es erst gestern gewesen. Ich war so verletzt gewesen, als ich Ava mit ihm gesehen hatte, aber wieso genau? Das war die alles entscheide Frage an der es bei mir immer zum Kurzschluss kam.
Vielleicht aus dem Grund, weil sie nicht auf mich gehört hatte? Oder vielleicht weil ...
Ach, keine Ahnung! Nichts ergab einen Sinn.
Aber es hatte gereicht, um uns auseinander zureißen. Es hatte noch nie so lange Funkstille zwischen uns geherrscht wie jetzt, und je länger diese anhielt, desto unwahrscheinlicher wurde es, dass alles wieder so wurde wie früher. Früher, oh Gott. Ich hatte immer geglaubt Ava würde für immer bleiben. Unsere Freundschaft würde es. Unerschütterlich und bedingungslos.
Der Gedanke daran, versetzte mir einen heftigen Stich ins Herz. Denn nun schien alles anders. Und das wegen einer Sache die ja eigentlich nicht so schlimm war, oder?
,,Ich habe keine Ahnung. Ich habe sie mit einem Kerl im Bett erwischt." begann ich, nicht sicher weshalb. Wahrscheinlich hatte ich genau das gebraucht. Mom, das Ventil, das mir half all diese bedrückende Gedanken herauszulassen. ,,Und das obwohl ich sie vor ihm gewarnt habe. Ich habe eben gewusst, dass er sie nur ausnutzt, aber so wie Ava halt ist, hat sie meinen Rat ignoriert und mit ihm geschlafen. Und als ich sie miteinander erwischte, bin ich einfach ausgeflippt. Einfach so Mom. Ich weiß nicht mal genau wieso. Ich versuche mir zu sagen, dass ich wieder Diejenige gewesen wäre, die sie getröstet hätte und das nicht fair wäre, da sie mich in letzter Zeit so vernachlässigt hat. Und eben auch, weil ich sie ja gewarnt habe. Aber das ... das macht keinen Sinn. Immerhin bin ich ihre waghalsigen Aktionen schließlich gewöhnt. Und ich bin ihre Beste Freundin und das ist das was man als solche tut. Man Verzeiht, man päppelt den anderen auf, egal was passiert. Ich habe es auch immer gerne gemacht ..." Mom hielt beim beschichten des Auflaufs inne und musterte mich erst aufmerksam, dann erstaunt und dann stirnrunzelnd. Ich redete normalerweise nie so offen mit ihr, definitiv ein Zeichen dafür, wie verzweifelt ich war. Mit Anastasia konnte ich darüber nicht reden, nicht weil ich ihr nicht vertraute, denn das tat ich, es war viel eher wegen ihrem Bruder, der bei alledem schließlich das Hauptproblem darstellte.
,,Oh..." ,,Mom, du brauchst nicht darauf zu antworten, mir ist das nur so herausgeplatzt."
Und sofort bereute ich das. Du brauchst ihren mütterlichen Rat, also hör auf so einen Schwachsinn zu labbern. Schollt ich kurz danach meine eigene lästige Stimme, auch wenn ich ihr Wohl unter Übel zustimmen musste.
,,Ich habe einfach alles kaputtgemacht, und trau mich nichtmal mehr mit Ava zu sprechen oder ihr in die Augen zusehen." Mom wusch sich die Hände, ehe sie auf mich zustritt und mich wortlos in den Arm nahm. Ihr warmer Duft wirkte äußerst beruhigend und lindernd.
,,Ach Spätzchen, kam dir schonmal in den Sinn, dass du vielleicht eifersüchtig warst? Möglicherweise, weil du den Jungen mochtest?"
Ich schnaubte und zwang mich nicht plötzlich laut aufzulachen. Denn Mom wusste nicht wer dieser Kerl war mit dem Ava geschlafen hatte. Welch Ironie. Was wäre wohl gewesen wenn sie wüsste das es der Nachbarsjunge war mit dem sie sich im Restaurant so gut verstanden hatte?
Und ich und Hal mögen? Nein das war definitiv nicht der Auslöser für meinen Ausraster. ,,Wie ich vermute, hast du deinen eigenen Worten nach untypisch gehandelt. Aber ob das tatsächlich der Grund war, musst du selbst herausfinden." Sagte sie und plötzlich dämmerte es mir. Sie hatte recht, ich bin auf Ava und Hal eifersüchtig gewesen! Das ist es gewesen! Mit einem mal erschien mir alles glasklar und sinnvoll. Ich wollte mir den Grund bloß nicht eingestehen und jetzt da ich ihn ganz klar vor Augen hatte, wünschte ich mir, weiterhin unwissend geblieben zu sein.
,,Mom du bist echt die Beste!" Ich knutschte ihr wunderschönes Gesicht und machte mich sofort auf den Weg zu Ava um das ganze zwischen uns in Ordnung zu bringen. Je länger ich darüber nachdachte, desto überzeugter wurde ich, das alles wieder gut werden würde. Es musste einfach.

Badboy Next DoorWhere stories live. Discover now