Teil72

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Marcos Sicht:

Wir hätten locker das Treppenhaus nehmen können, doch irgendwie hatte ich sorge das Sandra doch noch da war und lenkte Jessica zum Aufzug. „So weit oben wohnst du doch gar nicht" bemerkte sie auch direkt und ich zuckte nur mit der Schulter. Die Aufzugstüre ging auch direkt auf als ich den Knopf drückte und stieg direkt ein um jeder weiteren Frage ob wir laufen oder fahren, aus dem Weg zu gehen. Gedankenverloren schaute ich erst sie an und dann auf den Boden um dann das Beten anzufangen. Ich fühlte ihren Blick auf mir den ich versuchte zu ignorieren und als die Tür aufging, ging ich direkt einen Schritt raus und schaute in den Flur. Keine Sandra zu sehen, weit und breit nicht. Erleichtert drehte ich mich zu Jessica um, lächelte sie an und hielt ihr die Hand hin „kommst du?"-„Was sollte ich auch sonst tun? Bin ja mit bis hier her kommen, dann wäre umdrehen wohl dämlich" grinste sie mich an, doch meine Hand nahm sie nicht. Sie ging einfach nur an mir vorbei und das recht zielstrebig auf meine Wohnungstüre zu. Ich griff an ihr vorbei um an das Schloss zu kommen, dabei kitzelten ihre Haare mich leicht an der Nase. „Bitte, geh rein und fühle dich wie zu Hause. Schau in jedes Zimmer, jeden Schrank und von mir aus auch unter das Bett" sie drehte sich zu mir um und grinste schief. „Ich komm mir so dämlich vor"-„ich hab es dir angeboten und ich möchte auch das du es nutzt. Absolut nichts soll mehr zwischen uns stehen. Meine Burg ist deine, oder wie der Italiener zu sagen pflegt „mi casa es su casa" also bitte" einladend machte ich eine Handbewegung doch Jessica bewegte sich kein Schritt aus dem Flur. „Also?" sie schüttelte ihren Kopf, verschränkte die Arme vor der Brust und biss sich mal wieder auf ihre Unterlippe. „Ok dann halt anders" grinste ich sie an und stellte mich hinter sie, legte sanft meine Hände auf ihre Hüften und schob sie leicht vor mir her. Mein erster Weg ging in die Küche, in dem immer noch der Kaffee unberührt in der Maschine stand und daneben eine leere Tüte von den Brötchen die Sandra mitgebracht hatte. Zwei Tassen standen auch dabei, die nur darauf warteten dass man sie füllte. Wir drehten uns um und der Blick fiel auf den Esstisch der gedeckt war für zwei Personen. Es stand ein Glas Marmelade und Honig dort und Butter die ich nun weg werfen konnte. „Du hast gar nicht gefrühstückt?" flüsterte Jessica leise, als wäre das meine einzige Sorge heute Morgen gewesen „ich hatte besseres zu tun, denn ich musste dich suchen gehen" sagte ich dicht an ihrem Ohr und nahm ihren intensiven Duft wahr. Es war eine Mischung aus dem wie sie letzte Nacht roch, Schweiß als wäre sie gejagt worden und Pommes. Jeder hätte dies bestimmt abstoßend gefunden, doch für mich war es genau in dem Moment das Beste was ich hätte riechen können. Wir gingen weiter ins Wohnzimmer in dem auch überhaupt nichts auf eine weibliche Hand hätte hinweisen können und auch im Badezimmer gab es nichts. „Wie du sehen kannst, alles nur Zeug für Männer"-„naja geht so, bei der Menge an Zeug hier für Haare und Co, könnte man schon glauben es wäre eine Frau hier oder man ist beim Frisör" ich sah dabei ihr Gesicht im Spiegel und sie grinste schelmisch rein. „Nicht frech werden hier" zwinkerte ich ihr zu und kniff gleichzeitig ihr in die Seite. Sie zuckte natürlich kurz zusammen, doch ich hielt sie fest. „Brauchst dich gar nicht raus winden aus der Sache, hier geblieben, weiter geht's. Ein Raum haben wir noch der wichtig ist" kichernd richtete sie sich wieder auf und ich schob sie in das Zimmer was wir letzte Nacht nicht geschafft hatten zu erreichen. „Bitte schön, mein Schlafzimmer" sagte ich als ich die Tür auf machte und sie weiter in den Raum rein drückte. „Da gehen wir auch direkt mal an den Schrank" sie zog selbst die Türen auf, langsam eine nach der anderen. Als sie fertig war, drehte sie sich zu mir um und sah mich an „ich weiß nicht ob ich mich jetzt wirklich entschuldigen muss, da das alles ja nicht meine Schuld ist aber ich mag dir danken dass du mir so tiefen Einblick gewehrt hast. Dann kann ich ja jetzt wieder gehen" sie wandte sich von mir ab und wollte mich offensichtlich wirklich stehen lassen. „Na so aber nicht mein Mäuschen" ich hielt schnell ihr Handgelenk fest und zog sie an mich ran. „Du willst doch jetzt nicht schon wieder wegrennen oder?" raunte ich ihr zu als ihr Gesicht meinem sehr nah war. Fest schaute sie mich an und sagte leise „ich hab dich im Auto gefragt was das zwischen uns ist und ich habe beschlossen dass ich dir das überlasse, aber du sollst verstehen dass es für mich nur eine Sache gibt. Ein entweder, oder und nicht beides"-„das ist mir absolut klar und ich habe nicht vor dir weh zu tun aber auf dieses Abendteuer würde ich mich sehr gerne einlassen". Es war, als hätte jemand die Grenze zwischen uns aufgehoben und ihre Lippen lagen auf meinen oder war es anders rum? Eigentlich war es egal, denn der Effekt allein zählte. Ihre weichen, warmen Lippen die ich endlich wieder küssen durfte und mit Hingabe auch tat.

Wettlauf gegen die LiebeWhere stories live. Discover now