Teil17

935 43 0
                                    

Marcos Sicht:

Kaum waren wir mit dem Training durch und standen in der Umkleidekabine, fing Kevin wieder mit dem Thema an "Jazz ist nicht nur hübsch, sie ist auch noch absolut nett und nicht so eine arrogante Tussi wie manch andere." Ich hätte mit dem Wort „Jazz" nichts anfangen können, wenn er nicht das andere Wort "Tussi" noch dazu gesetzt hätte. ~Von der Linde hieß also Jazz?~ ging es mir direkt durch den Kopf und ich wollte gerade überlegen was das für ein Name war als Kevin schon ungefragt die Antwort gab "Jessica ist wirklich eine super Frau!"-"Jessica also" entfuhr es mir und er fühlte sich unterbrochen "ja Jessica heißt sie, auch ein Problem damit?"-"Nein hab ich nicht, ich hätte wohl auch kein Problem sonst mit ihr, aber so nett wie du sie mir hier beschreibst, so hab ich sie echt nicht kennengelernt"-"wo hast du sie überhaupt kennengelernt?" Ich dachte direkt an die erste Begegnung. Wie sie ins leere rannte weil Neven die Tür aufzog als sie rein wollte und sie vor mir in die Knie ging. Sie sah irgendwie so süß aus. Ja was war denn mein erster Gedanke? Ich fand sie hübsch, irgendwie anziehend, bis zu dem Punkt als sie mir diesen hasserfüllten Blick zuwarf. Doch warum? Warum war ich das Objekt ihres Hasses? Sie sah mich auch genauso an in dem Laden in dem sie in mich rein rannte. Natürlich hatte ich es darauf angelegt! Nur mit diesem Blick, mit dem hätte ich nicht ein weiteres Mal gerechnet. Ich musste aber wohl mit meinen offenen Fragen leben, denn ich würde lieber mit dem Teufel ein Candle Light Dinner erleben wollen, als auch nur einen Schritt auf "Jazz" zu zugehen um meine Fragen beantwortet zu bekommen. Kevin verzog sich duschen und auch die anderen waren schon dabei, da nutzte ich schnell den Moment und schaute auf mein Handy. Was unnötig war, denn es gab nichts Neues. Zumindest nicht von der Unbekannten nur ein paar andere Nachrichten und eine davon war von meinem besten Freund, der sich für den Abend anmeldete. Ich stieg gerade in mein Auto als ich eine weitere Nachricht erhielt. Schnell stieg ich ein, steckte den Schlüssel ins Zündschloss, startete den Motor und nahm dann mein Handy zur Hand.

„Schön dass jemand die Flasche gefunden hat, hätte ich nicht geglaubt und schon gar nicht das ich eine Antwort erhalte! Ich muss aber gestehen, es war eigentlich nur ein Spaß und ich wollte damit etwas beweisen."

Im ersten Moment fing ich an zu schmunzeln, doch im zweiten, war ich dann doch sehr enttäuscht. Irgendwie hatte ich mir wohl mehr darunter erhofft? Gewünscht? Was für ein Blödsinn! Ein kurzer Augenblick von Blödheit hatte mich wohl überkommen, das ich mir was auch immer vorgestellt hatte im Hinterkopf. Ich warf das Telefon auf den Beifahrersitz und kam nicht drum herum feststellen dass ich mich richtig an genervt fühlte. Was für ein Tag? Nein es war nicht nur der Tag heute, es ging schon seit Tagen so. Das schlimmste war, das ich so hart auf dem Platz kämpfte und mir dennoch nichts gelang. Dann die Sache mit dieser Jazz und nun die Flaschenpost. Ständig hatte ich meine Gedanken überall, nur nicht dahin wohin sie gehörten, nämlich auf den Fußballplatz! Ich wollte mir unterwegs noch etwas zu Essen besorgen und mich dann endgültig auf den Heimweg machen. Ein Blick auf die Uhr verriet mir dass es nur noch knapp eine Stunde war bis Marcel kommen würde und bis dahin wollte ich gegessen haben. Von weitem erkannte ich schon ein bekanntes Gesicht vor dem Haus. Sandra! Die fehlte mir gerade noch. Was wollte sie schon wieder hier? Ich fuhr mein Auto in die Garage, ging von innen dann an die Haustüre und öffnete sie „hey Sandra, du willst bestimmt zu mir oder?"-„Ja das wollte ich" lächelte sie mich naiv an „du hast doch meine Nummer, warum meldest du dich nicht einfach darüber und ich sag dir dann ob der Weg zu mir sich lohnt?" Sie zuckte nur mit den Schultern und ich überlegte mir wie sie ihren Job machen konnte wenn sie nicht gerade so die Hellste war. „Ich hab leider überhaupt keine Zeit. Ich bekomm gleich Besucht"-„das macht doch nichts, wer kommt denn?" Leicht verwirrt schaute ich sie an und schüttelte dann mit dem Kopf, „ich glaube nicht das dich das was angeht?"-„Oh ach so" sie sagte es mit solch einer Verachtung das ich mir überlegte was in ihrem Kopf vorging. „Marcel und ein paar andere kommen" ich war ihr absolut keine Rechenschaft schuldig und doch tat ich es, nur um mich im nächsten Moment darüber zu ärgern. Ihr Gesicht hellte sich auf „ach, dann kann ich doch mit rein kommen? Ich stör euch doch auch nicht. Werde ruhig in der Ecke sitzen. Fest versprochen" sie sah mich an wie ein junger Hund der unbedingt gestreichelt werden wollte, doch ich wollte nicht dieser Hundebesitzer sein. „Sorry Sandra heute nicht." Ich drehte mich um, ließ die Tür zu fallen und ging. Als ich kurz über die Schulter schaute, konnte ich durch die Glastür sehen, dass sie immer noch da stand und mir hinterher schaute. Es war gespenstisch und ich schaute das ich davon kam, so schnell wie möglich. Dann lieber eine Unbekannte per WhatsApp als Sandra der Horror.


Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt