Teil69

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Marcos Sicht:

Ich hatte den Plan und der musste einfach klappen, denn einen Plan B gab es nicht. Keine Absicherung, ganz ohne Netz und doppelten Boden alles in eine Waagschale. Auch Kevin fand meine Idee gut, was nicht wirklich ein Grund für mich war, mich dabei sicherer zu fühlte, aber ich musste es probieren. Er hätte es mir einfacher machen können doch er wollte mir nicht sagen wo Jessica wohnt und er wollte sie auch nicht für mich anrufen. Also schrieb ich ihr eine Nachricht per WhatsApp im Namen der Flaschenpost.

Marco: Hallo meine Sonne, es tut mir wirklich leid was gestern Abend passiert ist. Du hast allen Grund richtig sauer auf mich zu sein! Ich weiß auch das es zu viel verlangt wäre mir noch einmal zu verzeihen, dennoch hoffe ich auf ein bisschen von dir. Ich hatte Beruflich ein großes Problem, bei dem ich direkt handeln musste und leider blieb keine Zeit dir abzusagen. Du kannst dir gar nicht vorstellen wie leid mir das alles tut und ich würde gerne es wirklich wieder gut machen. Diesmal keine Ausreden! Ich werde da sein und dich nie wieder enttäuschen! Bitte gib mir diese allerletzte Chance.

Nun hieß es abwarten ob sie antworten würde und ich hoffte es sehr. Ich an ihrer Stelle würde es nicht mehr tun nach dem was dieser Typ alles gemacht hatte, doch vielleicht war sie mehr auf mich sauer als auf mein zweites ich. Bei dem Gedanken dieser abstrusen Zweigleisigkeit musste ich zwangsläufig wieder anfangen zu grinsen. Komme was mag, ich wollte Jessica wieder haben. Die Zeit die ich nun Warten musste verbrachte ich mit grübeln auf Kevins Sofa. „Hast du kein Zuhause?"-„Du bist ein wahrer Freund Fisch"-„ich wunder mich nur"-„kein Bock auf Sandra"-„glaubst du die schleicht immer noch um dein Haus?"-„Ich trau der jetzt alles zu. Das ist doch nicht normal oder?"-„Nee, nicht wirklich" das beruhigte mich irgendwie. Ich legte meinen Arm über meine Augen und dachte an die letzte Nacht. Ich wollte nicht das dieses Erlebnis einmalig blieb und überlegte mir genau wie es weiter gehen sollte, doch mein Magen machte da nicht mit. „Kevin hast du Hunger?"-„Nicht wirklich, warum?"-„Weil ich hab da einen super Imbiss entdeckt".

Jazzs Sicht:

„Das ist eine Nachricht von der Flaschenpost" ich kaute ungläubig auf einer Pommes rum. „Der ist so dreist"-„warum? Er meldet sich wenigstens"-„ja schon aber hör mal, wer bin ich denn? Hat der wirklich das Gefühl das ich immer gleich springe wenn er ruft?"-„Das verlangt er doch gar nicht, er will sich doch nur ein allerletztes Mal entschuldigen"-„hätte er sich vielleicht mal vorher überlegen sollen"-„was hast du zu verlieren? Alle guten Dinge sind drei"-„und Marco?"-„Ach Jazz, kannst du dich auch mal entscheiden?" So lang hatte ich kein Problem mehr mit Männer nach dem die Sache mit Alex vorbei war und nun saß ich zwischen zwei, die sich beide benahmen wie Deppen. Ich seufzte und überlegte mir was ich tun sollte. Traumverloren starrte ich zum Fenster raus und aß meine Wurst und die Pommes recht lustlos auf. Mr. Unbekannt hatte mich wenigstens nur versetzt, das was Marco getan hat war um einiges schlimmer, vielleicht war das ein guter Ansatz. Marco vergessen und schauen ob der Mr. Flaschenpost nicht doch vielleicht was taugte. Die Frage stand nur im Raum ob es überhaupt Sinn machte sich direkt in das nächste Abenteuer zu stürzen. Ich beschloss für mich selbst erst einmal noch abzuwarten was kommen könnte. Erst einmal war mein Frühstück wichtig, vielleicht sah dann die Welt auch ganz anders aus. Doch die Welt wurde nur schlimmer als ich sah welches Auto vor meiner Nase gerade parkte. „Marco" sagte ich tonlos und starrte zu der Fensterfront raus. „Oh scheint als würde es noch mehr verrückte geben die um die Zeit etwas aus einer Fritteuse essen" gab Nicole als Kommentar. „Vielleicht hat er dich ja gesucht"-„er hat Kevin dabei"-„was meine Theorie, dass er dich gesucht hat ja unterstützen würde"-„hä? Quatsch"-„warum? Seine Freundin hat er ja offensichtlich nicht dabei". Er sah auf das Gebäude und ich drehte mich ganz schnell weg, wenn ich ihn nicht sah, vielleicht sah er mich dann auch nicht. Ich machte mich so klein es ging als er rein kam und lauschte nur wie er seine Bestellung abgab. Er hatte mich wirklich nicht gesehen. Noch nicht und würde Nicole aufhören mit ihrem dämlichen Grinsen und dem Winken, würde es auch so bleiben, aber das war reines Wunschdenken. „Ich fasse es ja nicht! Was für ein Zufall" Kevin kam zu uns rüber und ich suchte verzweifelt nach einem Erdloch in dem ich verkriechen konnte.

Wettlauf gegen die LiebeWhere stories live. Discover now