Teil4

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Meine erste Woche war rum bei der neuen Arbeit und es machte mir von Tag zu Tag immer mehr Spaß, es war einfach genau das was ich schon immer tun wollte und ich ging voll und ganz auf. Nach dem ich Feierabend hatte, nahm ich mir vor, endlich die Uhr zu holen für meinen Vater. Er hatte am nächsten Tag Geburtstag und ich wollte auf keinen Fall mit leeren Händen da stehen. Auch wollte ich mir etwas Neues zum Anziehen kaufen, denn es war nicht nur Geburtstag sondern auch sollte ich Katja kennenlernen. Noch nie hatte mein Vater etwas gesagt über meine Kleidung, doch diesmal war es irgendwie anders. Denn er bestand darauf dass ich mich anständig anziehen sollte, keine Disco-Kleidung, keine Flecken und keine Löcher. Es sollte aussehen als würden wir zu einem Besuch in ein Luxusrestaurant gehen. Ich verstand den Sinn darin nicht und es schien mir schon fast als wäre es ihm mit Katja was ernster als sonst. Die meisten die er anschleppte, waren nicht viel älter als ich und eine davon bediente sich sogar ausgiebig an meinem Kleiderschrank. Sie hängte sich auch irgendwie an mich und ging überall dahin wo ich war und so kam eins zum anderen und an einem Abend ging ich ohne sie nach Hause um meinem Vater dann die schlechte Nachricht zu überbringen. Denn sie hatte sich so voll laufen lassen und hing wenig später an einem Typen. Alkohol hin oder her, es gab für sie keinen Grund das zu tun. Ich hasste sie dafür dass sie meinem Paps solche Schmerzen bereitete. Sie wollte mir ein paar Tage später die Klamotten bringen, doch ich lehnte dankend ab und schickte sie zum Teufel. „Weiber!" murmelte ich vor mich hin und schaute mir weiter die Kleider an, die mir H&M zu bieten hatte. Ich wusste nicht ob das wirklich das richtige war, wenn mein Vater doch so darauf bestand das es absolut elegant sein sollte. Ich fragte mich auch was er vorhatte, das es solch einen Aufwand überhaupt brauchte. Was auch immer er da anbringen würde, würde auch wieder nur geblendet sein von unserem Namen und in spätestens ein paar Tagen, aller höchstens ein paar Wochen, wieder weg sein. Es reute mich mehr Geld als nötig für diesen Aufwand auszugeben und entschied mich einfach für etwas ganz schlichtes, was ich jederzeit mit irgendwas anderem kombinieren konnte. Ich nahm mir das einfache dunkel blaue Kleid von der Stange, dazu noch einen Bolero in schwarz mit Glitzersteinen. Bei meinem nächsten Discoabend würde sich das bestimmt gut machen und Schuhe hatte ich auch dafür. Ich brauchte es nicht zu probieren und ging einfach auf die Kasse zu. Unordentlich legte ich mir die Sachen über den Arm und suchte in meiner Handtasche nach meinem Geldbeutel als es knallte. „Oh sorry, das tut ...." Ich sah auf und erkannte in wen ich da rein gerannt war „oh nee oder?" Es war Marco der mir gerade noch fehlte. Schnell schaute ich an ihm vorbei ob nicht gleich eine Horde Fangirls hinter ihm auftauchten, was sich zum Glück nicht bestätigte. „Schon wieder so freundlich"-„für Freundlichkeit habe ich keine Zeit und hier bin ich privat"-„du könntest dich dennoch entschuldigen" entgegnete er schnippisch „für was?" sauer schaute ich ihn an. Mir war auch überhaupt nicht klar für was ich das hätte tun sollen. Er schaute ja nicht in eine Tasche, er hätte also sehen können dass er ausweichen muss. „Du bist in mich rein gerannt?" Auch seine Freundlichkeit war weit hergeholt und es war als würden die Funken zwischen uns in die Lüfte stoben. „Du hast doch auch Augen im Kopf oder?"-„was bist du nur für eine Zicke? Was hab ich dir denn getan?" ich war gewillt ihm meinen Unmut den ich wegen ihm hatte, ins Gesicht zu schleudern. Ich hatte aber eine zu gute Kinderstube, was mich davon abhielt meine Meinung zu sagen. Er war nichts anderes für mich als ein Schnösel dessen Erfolg überbewertet wurde. Er war arrogant und eingebildet, was er auch immer deutlich raus hängen ließ. Nein ich mochte ihn ganz und gar nicht! Meine Hand die immer noch in meiner Tasche war, hatte endlich gefunden nach was ich suchte und ich raffte das Kleid erneuert auf meinen Arm. „Dann geh mal schön Autogramme geben" sagte ich ihm mit hoch erhobenen Kopf und vorgeschobenen Kinn, umrundete ihn und ging weiter zur Kasse. „Du bist echt eine eingebildete Ziege" maulte er mir hinter und ich hob meine Hand um ihm den Mittelfinger zu zeigen ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen. Sollte er doch von mir denken was er wollte, der Depp. Nein, ich würde mich nicht weiter über ihn aufregen, ich hatte noch zu viel zu tun und brauchte einen klaren Kopf. Wie konnte man auch nur so eingebildet sein wie er es war? Da fragte ich mich schon wieder einmal was die ganzen Mädchen nur an ihm finden konnten? Ich dachte an die Aussagen mancher meiner Studienkolleginnen und konnte nur den Kopf schütteln. Nichts von dem traf auf ihn zu und er war einfach nur eine Plage. Die Verkäuferin holte mich zurück aus meinen Gedanken in dem sie mir den Preis sagte und ich gab ihr den gewünschten Betragt. Als ich raus ging aus dem Laden, schaute ich mich erst einmal um, ob er nicht irgendwo in der Nähe stand um mir weiter mein Leben zur Hölle zu machen.

Wettlauf gegen die LiebeWhere stories live. Discover now