Teil61

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Mir zog es fast die Schuhe aus bei diesem Kuss und was dann folgte war wirklich nicht von schlechten Eltern. Da war Wiederstehen wirklich eine harte Aufgabe die nicht lösbar schien. Hätte Marco nicht gefragt ob wir gehen sollen, wären wir wohl raus geworfen worden wegen Öffentlichem Ärgernis. Marcos Hand, die meine warm umschloss fühlte sich so vertraut an und ich konnte es nicht abwarten was als nächstes passieren würde. Kaum hatten wir das Kino hinter uns gelassen und standen in der Garage, drückte er mich gegen die Wand neben der Ausgangstür des Treppenhauses und sein Mund drückte sich leicht fordernd auf meinen. Ich schlang direkt meine Arme um seinen Nacken und gab mich diesem Kuss hin. Drückte meinen Rücken durch um mich so enger an ihn zu schmiegen, ihm näher zu sein und so mehr von ihm zu bekommen. "Oh Jazz" stöhnte er auf einmal auf und ich musste schmunzeln. Das Licht ging mal wieder aus und wir standen erneute mitten im Dunkeln. Marcos Hände schoben sich unter meine Strickjacke und ich fühlte sie in meinem Rücken. Er streichelte mich über die Wirbelsäule und ich bekam immer wieder einen neuen Schub Gänsehaut. Marco ließ von meinen Lippen ab und küsste sich nach unten in meine Halsbeuge und dann nach vorn zu meiner Kehle. Ich erleichterte es ihm in dem ich meinen Kopf in den Nacken legte, schloss die Augen und fing an zu seufzen. Eine Hand streifte über meinen Rücken nach vorn zu meinem Bauch und wanderte langsam nach oben, doch kurz bevor sie an meiner Brust ankam, ging der Weg wieder nach hinten auf den Rücken. War es so von ihm gewollt oder traute er sich nicht weiter zu gehen? Wenn meine Gedanken im Kino noch im Kreis rannten, so sprangen sie nun im Zickzack und ich wusste nicht wie viel ich überhaupt bereit war in der Art von mir zu geben. Dann drängte sich mein Herz wieder in den Weg und schaltete mein Hirn komplett aus. Ich griff nach Marcos Hand die gerade schon wieder auf dem Weg war meinen Rücken nach unten, vor über die Hüfte und dann am Bauch nach oben. Langsam, wollte ihm nicht zu verstehen geben das ich billig zu nehmen war, aber er sollte wissen das er ruhig weiter gehen durfte. Vorsichtig legte er den Handballen auf meine Brust und seine Fingerspitzen fingen automatisch an sie zu massieren. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe und versuchte mich noch weiter ihm entgegen zu drücken. Ich war dabei mich fallen zu lassen, ihm mich hinzugeben. Diesem Mann, den ich doch hasste und überhaupt niemals in seiner Nähe sein wollte! Der Schreck fuhr mir in die Knochen als auf einmal das Licht anging und gleichzeitig gab es ein ohrenbetäubendes Geräusch was sich nach einem lauten Knattern und Ketten rasseln anhörte. Marco und ich schauten erschrocken in dieselbe Richtung. Jemand musste das Garagentor in Bewegung gesetzt haben und störte uns sehr ungünstig damit. Marco ließ mich direkt los und diesmal klopfte mein Herz nicht vor Verlangen sondern wegen dem Gefühl erwischt worden zu sein. Wie angewurzelt blieben wir einfach so stehen und schauten wer da rein gefahren kam. "Mist das ist ja schon wieder der" hörte ich Marco maulen und zu mir gewandt "komm schnell!" Schon ging er und ließ mich einfach stehen. Immer noch total irritiert stand ich einfach so da. "Was ist jetzt?" Fauchte er mich jetzt gerade wirklich an? Hatte er sie noch alle? Was war denn an diesem Thomas so schlimm? Durfte der nicht wissen dass Marco auch Kontakt zu Frauen hatte? Meine Füße bewegten sich endlich und ich ging auf sein Auto zu obwohl sich in mir alles sträubte. Ich erreichte es gerade als dieser Thomas aus seinem Ausstieg und zielstrebig auf uns zukam. "Bitte Jazz, steige ein" hörte ich Marco aus dem Inneren des Autos und als ich Einstieg klopfte der Typ auf die Motorhaube. "Verdammt" fluchte Marco und machte wohl sichtlich ungern das Fenster auf. „Hey Marco, was ein Zufall. Willst du jetzt hier einziehen oder warum treffe ich dich jetzt schon wieder hier an und das auch wieder im Dunkeln?" Man konnte deutlich aus seinen Worten hören dass er sich darüber lustig machte und das nicht im positiven Sinne sondern sehr sarkastisch. „Wir müssen wohl zeitgleich mit dir in die Garage rein, mehr nicht" erwiderte Marco genervt. „Du ich hab auch nicht viel Zeit, muss los. Wir sehen uns" der Kerl wollte das Gespräch nicht wirklich beenden doch Marco machte seinen Standpunkt unmissverständlich klar, in dem er einfach anfing das Fenster wieder hoch zu machen und den Motor startet. Das Auto brummte ärgerlich auf und so war sowieso kein Wort mehr zu verstehen. Endlich verabschiedete sich auch dieser Thomas und wir fuhren los. „Das hat mir echt noch gefehlt das der schon wieder uns sieht" Marco war so verärgert das ihm vielleicht nicht bewusst wurde wie sehr er mich mit diesen Worten traf, doch die ganze Stimmung war im Keller und ich wollte nur noch nach Hause. Es hätte mir klar sein müssen das für ihn es nichts Ernstes gibt sondern es einfach nur eine oberflächliche Bekanntschaft sein würde. Wie konnte ich mich so blenden lassen? Ich hätte mein Herz besser im Zaum halten müssen und gab still schweigend meinem Verstand Recht und entschuldigte mich. Ich sah zum Fenster raus und merkte dass wir genau in die andere Richtung fuhren als wie mein Auto stand. „Fährst du mich nicht zu meinem Auto?"-„Warum?"-„Weil ich gern mein Auto haben will?" ich konnte es nicht verhindern aber in meiner Stimme schwang der ganze Ärger mit den ich gerade empfand. „Aber ich dachte?"-„Was? Das ich mit zu dir fahre für ne heiße Nacht? Ich glaub die Stimmung ist weg. Ich mag lieber nach Hause"-„das ist jetzt nicht dein ernst oder?" Auch Marco wurde ärgerlich und bestätigte mich nur in meinem Gedankengang dass es hier um nichts anderes ging als eine neue Eroberung und da die nun weg lief musste man einen auf gekränkte Eitelkeit machen. Ich hätte vor Wut heulen können und ich kämpfte krampfhaft gegen den Kloss an, der sich in meinem Hals festsetzte.

Wettlauf gegen die LiebeWhere stories live. Discover now