Teil65

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Marcos Sicht:

Vorsichtig zog ich meinen Arm unter Jessicas Kopf hervor, griff nach der Decke die am anderen Ende des Sofas lag und deckte sie zu. Nie hätte ich es für möglich gehalten solch eine schöne Nacht mit Jazz zu verbringen. Ausgerechnet mit ihr! Bevor sie aufwachte wollte ich mir schnell eine Dusche gönnen und machte mich auf ins Badezimmer. Dort ließ ich mir ausgiebig das heiße Wasser in den Nacken rieseln und überlegte mir was ich ihr zum Frühstück machen konnte. Ich ging im Kopf durch was mein Kühlschrank her gab und beschloss mit ihr außer Haus essen zu gehen. Nach dem ich mir genug Zeit gelassen hatte mit einer ordentlichen Dusche und richtig klar im Kopf wurde, ging ich mit Vorfreude ins Wohnzimmer zurück. Ich hoffte dass sie vielleicht noch schlief und schlich durch meine Wohnung zu ihr. Jessica sanft wach küssen, das war mein Ziel! Doch etwas stimmte nicht mit meiner Wahrnehmung als ich ankam, denn sie stand komplett angezogen vor mir und war wie ausgewechselt. Nach einer Beleidigung und dem obligatorischen Mittelfinger von ihr, war sie auch schon weg und das ohne eine Erklärung. Sie sagte was von Frühstück wäre in der Küche und damit konnte ich noch weniger anfangen. Wohl aber konnte ich mit dem Duft der mir plötzlich in die Nase stieg etwas anfangen und da sich zu dem Duft ein Geschirrklappern gesellte ging ich rüber zur Küche. War Marcel gekommen? Er hatte nichts davon erwähnt und es wäre auch kein Grund für Jessica so auf die Art zu gehen. Dann sah ich den Grund "Sandra?" Was machte sie hier? Und augenblicklich konnte ich die ganze Situation erahnen. "Guten Morgen mein Engel. Ich hab dir Brötchen mitgebracht und der Kaffee ist auch gleich fertig" sie kam zu mir rüber gewippt mit einem leicht tänzelndem Schritt und legte ihre Hände auf meine nackte Brust. Direkt packte ich diese und drückte sie von mir weg, "Was machst du hier?"-"na hab ich dir doch gerade gesagt"-"das beantwortet nicht meine Frage!" Natürlich wurde ich lauter doch anscheinend nicht laut genug für sie. "Ich hab dich raus geworfen hast du das vergessen?" Sie winkte nur ab "ach das ist doch Schnee von gestern" lächelte sie und kniff mir in die Wange "ich wusste doch gleich das du es nicht so meintest"-"du irrst dich, ich meinte es Tod ernst. Was hast du Jazz erzählt?"-"ach so hieß sie" Sandra gab mir keine Antwort auf meine Frage sondern brachte Sachen aus dem Kühlschrank auf den Esstisch. „Hätte ich gewusst das du gar nichts da hast, hätte ich mehr mitgebracht als nur Brötchen" beschwerte sie sich zuckersüß als sie wieder an mir vorbei ging um Tassen aus dem Schrank zu holen. „Sag mal Sandra hast du einen Knall?" als hätte ich gerade ihr eine Ohrfeige gegeben schaut sie mich an. „Wie meinst du das?"-„Ach vergiss es" winkte ich ab und ging mit großen Schritten in mein Schlafzimmer um mich anzuziehen. Ich musste etwas tun! Jessica war im Glauben das Sandra meine Freundin war, das konnte ich ja schlecht so stehen lassen. Schnell zog ich mir irgendwas aus dem Schrank, packte mir noch einer meiner Caps und im Flur schnappte ich mir ein paar Schuhe. Sandra kam angerannt „wohin willst du denn jetzt?" sagte sie mit sehr vorwurfsvollen Worten was mich nur zum Kopfschütteln brachte. „Meine Freundin zurück holen die du raus geworfen hast! Wenn ich wieder nach Hause komm, will ich das du hier raus bist!"-„Wie deine Freundin? Ich bin deine Freundin!"-„Was?"-„Ja aber Marco, Schatz, kannst du das nicht erkennen? Wir gehören zusammen! Da führt kein Weg daran vorbei"-„ich zeig dir gleich kein Weg" ich hatte soweit alles was ich brauchte und konnte gehen. Mein Vorhaben Sandra in der Wohnung zu lassen überschlug ich und packte sie am Oberarm. „Du gehst am besten direkt!"-„Au Marco du tust mir weh" sie zappelte wie ein Fisch und war auch noch kaum zu bändigen, dennoch schaffte ich es sie vor die Türe zu ziehen. „Verschwinde! Das sag ich dir das letzte Mal!" Sie rieb sich mit schmerzverzehrtem Gesicht ihren Arm „du wirst schon sehen was du davon hast, das ist Körperverletzung und ich zeige dich an!" brüllte sie los. „Dann kann es ja mit deiner Liebe nicht weit sein wenn du das tun würdest aber bitte tu dir keinen Zwang an und mach es, Hauptsache du verschwindest hier!" Das letzte Wort schrie ich so laut das es zwischen den Wänden im Treppenhaus nur so hallte. Ich zog meine Wohnungstüre zu, schloss sie sicherheitshalber ab und ließ sie einfach stehen. Mit großen Sprüngen nahm ich die Treppe nach unten und war nur Minuten später schon in meinem Auto und fuhr los. Die Frage war nur wohin ich fahren sollte? Ich hatte keine Ahnung wo sie wohnte und doch fiel mir dann ihr Auto ein. Es war noch nicht so viel Zeit verstrichen seit Jessica zur Tür raus ist, vielleicht war sie bei ihrem Auto noch nicht angekommen und ich könnte sie dort abfangen? Es musste mir einfach gelingen!

Wettlauf gegen die LiebeWhere stories live. Discover now