Teil47

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Marcos Sicht:

Jessica hatte es auf einmal ganz schön eilig und war nach wenigen Worten auch schon weg. Da vibrierte es in meiner Jackentasche und ich zog mein Handy raus. Meine Unbekannte schrieb mir dass sie uns einen anderen Ort vorschlug für das Treffen und mir sollte das ganz recht sein, denn bei dieser Menschenmenge hier war es nicht möglich sie ausfindig zu machen. Irritiert war ich wohl über ihre Beschreibung wegen ihrem Schal, denn ich sah nur Jessica mit so was. Ich packte Kevin am Arm und zog ihn von dieser Nicole weg und brachte ihn schnell ins Bild über die neue Sachlage. Er nickte und meinte dann er würde mit Nicole einfach zu der Feier gehen, doch davon wollte ich ihn abhalten. „Lass mich nicht hängen Alter, ich brauch dich!"-„Was soll ich denn da schon wieder? Das ging das letzte Mal schon in die Hose. Ich würde mich echt gern mit Nici weiter unterhalten"-„Bitte" ja ich klang als würde ich betteln und das tat ich auch. Seufzend gab Kevin nach und verabredete sich mit Nicole auf später. So schnell ich konnte fuhr ich zum La Luna und versuchte eine Stelle zu finden wo ich unbedenklich parken konnte. Als ich dann endlich stand und den Motor ausmachte, schaffte ich es nicht den nächsten Schritt zu gehen. Nur wenige Meter trennten mich von der Unbekannten die entweder meine zukünftige Freundin werden könnte oder aber? Und genau vor diesem "oder aber" hatte ich Angst! Warum machte mich dieses Gefühl so kurz vor dem Ziel schon wieder so verrückt? Eben in der Sporthalle hatte ich doch damit auch kein Problem mehr? "Was ist?" Kevin sah mich schief von der Seite an "keine Ahnung"-"also willst du schon wieder den Schwanz einziehen?"-„Nein, aber ich hatte da doch so ne Idee beim letzten Mal". Die hatte ich ganz vergessen und nun würde sie endlich zum Einsatz kommen. "Du gehst für mich da rein"-"WAS?"-"ja hör mir zu. Du gehst rein, schaust dich um nach einer Frau mit auffälligem grünen Schal. Sieht sie gut aus, kommst du raus, sagst es mir und ich bin beruhigt und geh rein"-"und wenn nicht?" Der Plan war nicht bis zum Ende gedacht aber anders würde es nun auch nicht gehen. "Dann schreibe ich eine Entschuldigung" kam es mir über die Lippen und Kevin nickte. "Dann machen wir das so. Also bis gleich" sagte er und war auch schon auf dem Weg. Ich lehnte mich zurück im Sitz und versuchte ruhig zu werden, was gar nicht so einfach war. Ich fühlte mich als würde ich gleich eine Arbeit schreiben für die ich nicht gelernt hatte. Meine Handflächen waren feucht und alles in mir kribbelte. Sollte ich einfach Kevin hinterher und selbst nachschauen? Vehement schüttelte ich mit dem Kopf, das machte kein Sinn. Nein, ich würde warten müssen bis Kevin zurückkam. Ich schaute auf die Uhr und eine kleine Ewigkeit verging bis Kevin endlich wieder kam und kaum hatte er die Türe auf gemacht, überfiel ich ihn auch schon. „Und? Sag schon, ist sie überhaupt da und wie sieht sie aus?" Kevin grinste mich breit an, doch sagte kein Wort. „Hallo Erde an Kevin erzähl!" Ungeduld hatte einen Namen und nannte sich Marco. „Sie ist wunderschön" kam es dann doch endlich über seine Lippen und kaum hatte er das gesagt, machte mein Herz einen Sprung. „Aber ich glaub sie ist nichts für dich" so wie ich gerade hinauf in den Himmel stieg, so sehr knallte ich zurück auf den Boden. „Was soll das heißen?"-„Du wirst sie nicht leiden können"-„kannst du mal Klartext reden?"-„Naja, wie findest du Jazz?"-„Schrecklich!"-„Na siehst du, darum wirst du sie nicht leiden können" ich konnte mir auf dies überhaupt keinen Reim machen. Ich verstand nur Bahnhof! „Fisch, was soll der Scheiß, warum sollte ich die Unbekannte nicht leiden können nur weil ich Jazz nicht leiden kann? Hast du einen Vogel oder was? Würdest du mir jetzt mal erzählen was Sache ist und hier abgeht?" Kevins Gesicht sah aus als hätte er ein ganzes Honigkuchenpferd verschluckt „Es ist Jazz"-„was ist Jazz?"-„Na die Frau die auf dich wartet! Das ist Jazz! Sie sitzt da drin, mit einem grünen Schal um und wartet auf jemanden. Ich hab kurz mit ihr gesprochen und sie schien sehr aufgeregt und meinte sie hätte eine Verabredung"-„das glaub ich dir jetzt nicht!" entfuhr es mir mit blankem Entsetzen. „Dann schau selbst!"-„Nee, das kann nicht sein! Jazz ist kein Mensch der sich auf so etwas einlassen würde. Niemals!"-„Marco, wie oft soll ich dir noch sagen das Jazz der liebste Mensch auf Erden ist?"-„Ich ..." ich hatte keine Ahnung was ich davon halten sollte, aber ich musste mich selbst davon überzeugen, also stieg aus und ging rüber in die Eisdiele. Kaum hatte ich einen Fuß über die Schwelle gesetzt als ich sie auch schon erkannte. Sie hatte diesen schrecklichen grünen Schal an und sah einfach gut aus. Mir wollte es dennoch nicht in den Kopf gehen wie es passieren konnte, das ausrechnet sie die Frau war die ich unbedingt treffen wollte. Ich dachte an das Geflirte über WhatsApp und wie sehr ich sie in mein Herz geschlossen hatte. Nein, die Frau die ich als „Sonne" bezeichnete konnte einfach nicht Jessica von der Linde sein! Und doch fand ich sie schon immer auf eine gewisse Art anziehend und reizvoll. War das nun diese Sache mit dem Schicksal? Sie war es, die aus Spaß am Schicksal diese Flasche ins Wasser geworfen hatte. Ich war es, der sie raus zog und sich darüber Gedanken gemacht hat ob ich so eine Frau kennen lerne die nicht nur an meinem Ruhm interessiert ist, sondern an meiner Person. Jessica musste es also gleich gehen, weil sie nicht wusste dass ich es bin, den Mensch, den sie doch eigentlich so hasste. Ich war also ganz klar im Vorteil und könnte den Spieß drehen. Guter Rat war teuer, also reagierte ich spontan und schlenderte zu ihr rüber. „Hallo Jazz, was für eine Überraschung dich hier zu sehen" sie sah auf und hatte direkt wieder dieses wilde Funkeln. „Ach nee, was suchst du hier?"-„Das ist ein öffentliches Gebäude" sagte ich und zog den Stuhl neben ihr unter dem Tisch vor um mich drauf zu setzten.


Wettlauf gegen die LiebeWhere stories live. Discover now