Teil62

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Marcos Sicht:

Ich musste mich verhört haben "du willst lieber nach Hause?"-"ich glaub das ist besser" diese Frau tickte wirklich irgendwie falsch. Stimmungsschwankungen hin oder her, das war mir gerade was zu hoch. Ich hatte richtig mühe den Ärger und die Wut unter Kontrolle zu halten. Mit was hatte ich sie so verärgert dass sie auf einmal so reagierte? Klar wir waren aufgeheizt und es war auch ganz klar dass wir beide dasselbe wollten, nur was konnte ich dafür dass wir nicht ungestört blieben? Ich hab sicher nicht Thomas angerufen und gesagt „jetzt komm!" zu allem Überfluss, was sollte ihre Andeutung? „Was? Das ich mit zu dir fahre für ne heiße Nacht?", ja das glaubte ich wirklich. Nur ich fand nicht die Stelle an der etwas daran schlimm gewesen wäre. Sie wollte es doch genau so! Ich bog die nächste Straße ein um zurück zu fahren und ich war mir sicher, auch wenn ich sie nun zu ihrem Auto fahren würde, würde ich sie nicht ohne eine Antwort gehen lassen. „Würdest du mir jetzt bitte erklären warum du auf einmal schon wieder so zickig bist?"-„Bin ich nicht" maulte sie zu mir rüber ohne auch nur mich kurz anzuschauen. „Das merke ich"-„was erwartest du?"-„Nee, die Frage ist wohl eher was du erwartest? Ich kann nichts dafür! Aber ich bin mir sicher das die Unterbrechung nicht dran schuld sein kann das du auf einmal so völlig anders drauf bist"-„das verstehst DU so wieso nicht". Nein, Jessica war nicht zu verstehen „was soll das jetzt schon wieder heißen?"-„Oh lass es einfach sein Marco, es war ein Fehler und jetzt fahr mich einfach zu meinem Auto"-„was war ein Fehler? Ich würde sagen wir hatten doch einen fantastischen Abend oder nicht? Ich mein, du hättest ja auch weiter warten können auf diesen Typen" in meiner Wut musste ich selbst aufpassen was ich sagte, denn es wäre wohl nicht gut gekommen hätte ich mich ausgerechnet jetzt verquatscht. „Jazz bitte"-„Nein"-„was nein?"-„ich hätte nicht weiter auf den Typen gewartet"-„ach? Ich hab da schon deinen Frust abbekommen und du hast zugegeben das es unfair war, ich würde behaupten gerade tust du es wieder" wir schwiegen und ich hatte nur noch ein kurzes Stück bis zu ihrem Auto, die Zeit drängte also. Doch keiner sprach weiter, weswegen ich dann neben ihrem Auto anhielt und einfach nicht wusste was ich tun sollte. „Der Abend war auch schön, danke dafür" brach Jessica dann die Stille und wollte gerade aussteigen, doch ich hielt sie am Arm fest. Da sie keine Gegenwehr leistete, ließ sie sich auch leicht zurückziehen. Sie wollte also gar nicht wirklich gehen und es war nur wieder Frust. „Jazz bitte, geh nicht so", sie drehte den Kopf in meine Richtung, doch sie schaute mich nicht an. Innerlich seufzte ich und mir wurde klar um was es ihr ging, denn mir fiel ihre Frage wieder ein. „Mir ist es egal ob Thomas mich mit einer Frau sieht. Von mir aus kann er denken was er will! Ich weiß nur wie gern er quatscht und ich hatte wirklich keinen Bock mich von ihm jetzt voll sülzen zu lassen, denn ich wollte so schnell wie möglich mit dir weg". Ich hatte ins Schwarze getroffen, denn sie schaute zu mir auf und ich erkannte ein wenig Traurigkeit die sich gerade verflüchtigte. „Hast du wirklich geglaubt ich will nicht dass er uns sieht, weil ich nicht zu dir stehen würde?" Sie biss sich auf die Unterlippe und die Falte zwischen ihren Augen glättete sich. „Du hast das wirklich geglaubt!" Sie nickt leicht und ich musste schmunzeln. „Du glaubst wirklich das ich nur das eine will oder?"-„Naja, es war schon ganz schön komisch diese Flucht und das du mich da einfach hast stehen lassen"-„oh man" ich ließ mich zurück in meinen Sitz fallen und schlug mir leicht mit dem Handrücken gegen die Stirn. „Jazz, ich dachte das Thema wäre durch"-„wie soll das denn durch sein? Nur weil wir was gegessen haben, Film geschaut und etwas geknutscht haben heißt es ja nicht gleich das du wirklich der liebste Mensch auf Erden bist und eine absolute Ausnahme machst in der Reihe deines Geschlechtes" sie hob ihre Stimme an und ich merkte das es ihr ernst war was sie da sagte. „Was kann ich tun das du mir glaubst?"-„Ich hab keine Ahnung" kam es als Antwort wie aus der Pistole geschossen. Ich lehnte mich wieder zu ihr rüber und sah ihr tief in die Augen „hör mir mal zu Mäuschen" ich musste unweigerlich anfangen zu grinsen weil sie ihr Gesicht so verzog, „hör, du kannst mir glauben dass ich es verdammt ernst meine. Viel ernster als es vielleicht irgendeiner sonst meint. Zum Beispiel so ein Typ der dich versetzt". Sie wollte gerade anfangen etwas zu sagen, doch ich hob meine Hand und sie blieb ruhig. „Ich hab keine Ahnung was sich da zwischen uns entwickelt und wie sich das so im Allgemeinen auswirken wird. Man kennt das ja, wenn man als Paar zusammen arbeitet, aber irgendwie wird sich das doch lösen lassen und so eng arbeiten wir ja nicht"-„ich schätze das wird das kleinste Problem werden" nun fing sie endlich an zu lächeln und mein Herz mit. „Dann wäre das ja schon mal geklärt. Also wo waren wir stehen geblieben bevor dieser Kollege von mir aufgetaucht ist?" Nun wurde aus ihrem Lächeln ein breites Grinsen und ich wusste der Abend konnte weiter gehen. Nur in welche Richtung, das würde sich noch zeigen.

Wettlauf gegen die LiebeWhere stories live. Discover now