146 - until the very end

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Wir gingen weiter und erreichten den Rand des Verbotenen Waldes. Irgendwann blieb Harry stehen und holte etwas aus seiner Tasche hervor. Ein Schnatz, auf welchem die Worte ‚Ich öffne mich zum Schluss' eingraviert waren. Er drückte das goldene Metall an seine Lippen und murmelte etwas. Die metallene Hülle brach auf. Er senkte seine zitternde Hand. Der schwarze Stein mit dem gezackten Riss durch die Mitte lag in den beiden Hälften des Schatzes. Das Zeichen der Heiligtümer des Todes war darauf zu erkennen.

Harry schloss die Augen und drehte den Stein in der Hand. Mit der anderen hatte er meine noch immer fest umschlossen. Zarte Körper erschienen in der Dunkelheit des Waldes. Sie bewegten sich auf uns zu und auf jedem Gesicht war das gleiche liebevolle Lächeln. James Potter sah genauso aus wie Harry. Sein Haar war unordentlich und zerzaust und seine Brille sass ein wenig schief. Sirius war gross und hübsch und um einiges jünger, als ich ihn jemals erlebt hatte. Er trug ein Grinsen auf dem Gesicht. Lilys Lächeln war das Schönste von allen. Und erst als isch ihre physische Erscheinung vor mir sah, wurde mir bewusst, wie identisch wir waren. Als wäre mein Spiegelbild zum Leben erweckt wurde. Sie strich ihre langen, rotbraunen Locken zurück und ihre grünen Augen beachteten zuerst Harrys, dann mein Gesicht. „Ihr seid so mutig." Sie lächelte stolz. „Du bist fast am Ziel." James Blick war auf Harry gerichtet. „Tut es weh?" Sirius schüttelte den Kopf. „Schneller und leichter als einschlafen."

„Ich wollte nicht, dass ihr sterbt", sagte er schwer. „Keiner von euch. Es tut mir leid-„ Unsere Mutter schüttelte liebevoll den Kopf. „Ihr werdet bei uns bleiben?" „Immer", erklangen Lilys Worte und eine Träne entwich meinem Auge. Harry liess den Stein aus seinen Fingern gleiten und wir bewegten uns weiter in den Wald hinein.

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„Ich dachte, er würde kommen", erklang Voldemorts hohe Stimme. Ich habe erwartet, dass er kommt." Niemand sprach. Die Todesser schienen sich genauso zu fürchten, wie Harry und ich es gerade taten. „Ich habe mich, wie es scheint - geirrt", murmelte Voldemort. Wir blickten uns ermutigend an. Dann traten wir aus der Dunkelheit. „Hast du nicht." Harrys Stimme klang kraftvoll. Voldemort stand vollkommen reglos da, doch seine roten Augen verharrten auf uns. „HARRY! NEIN", ertönte Hagrid verzweifelte Stimme. Er war gefesselt und zusammengeschnürt an einen nahen Baum gebunden. „Ruhe!", schrie ein Todesser und ein Schlenker seines Zauberstabs brachte Hagrid zum Schweigen. Bellatrix war aufgesprungen und sah begierig von Voldemort zu Harry. Und immer noch blickten Voldemort und Harry einander an.

Voldemort neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite, betrachtete ihn und ein seltsam freudloses Lächeln bildete sich auf seinem lippenlosen Mund. „Harry Potter", zischte er leise. „Der Junge, der überlebt hat - " Sein Blick schweifte zu mir. „- und Faye Evans, die sich für die dunkle Seite entschieden hat." Ich schluckte. Voldemort wandte seinen Blick wieder von mir ab. Kein Todesser rührte sich. Sie warteten. Alles wartete.

Voldemort hatte seinen Zauberstab erhoben. Sein Kopf war immer noch zur Seite geneigt. Harry erwiderte seinen Blick. „Alles wird gut werden", hauchte ich kaum hörbar und drückte ermutigend seine Hand. Mein Herz wurde schwer.

Voldemorts Mund bewegte sich. Dann ein Blitz grünen Lichts, der auf Harry traf. Ich spürte wie Macht aus mir heraus sprühte, bevor ich mit Harry auf den Boden sank. Die Hände noch immer ineinander verschlossen. Dann wurde alles schwarz.

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"Sei stark, Faye! Alles wird gut werden", erklang die Stimme meiner Mutter in meinem Geist. "Ich liebe dich, Faye."

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Ich blinzelte, und dort lag Harry, mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Ein stechender Schmerz durchzog mein Herz, und die Trauer liess mich erstarren. Ich fühlte mich wie gelähmt, unfähig, mich zu bewegen. Tränen flossen über mein Gesicht, während die Realität des Geschehenen mich überwältigte. Mein Bruder lag leblos neben mir, und ich konnte nichts tun, um ihn zurückzubringen.

Ich versuchte mich aufzustützen. Voldemort war ebenfalls zu Boden gestürzt. Irgendetwas war passiert, als er Harry mit dem Todesfluch getroffen hatte. Es schien als wäre er ebenfalls zusammengebrochen. Sein Blick traf auf mich, dann wieder auf Harry. „Der Junge... ist er tot?" Er deutete Narcissa an, nach Harry zu sehen. Sie kam auf uns zu, schaute mich besorgt an und sank neben Harry nieder. Sie berührte Harrys Gesicht mit ihren Händen und hielt ihren Kopf so dicht über Harry, dass ihre Haare auf sein Gesicht fielen. Dann zog sie ihre Hand zurück und richtete sich auf. „- tot..." rief sie den Todessern zu und blickte voller Mitleid zu mir. Als ich mich krümmte, nahm sie mich behutsam in ihre Arme. Das Triumphgeschrei erklang dumpf in meinen Ohren. Tränen liefen mir über die Wangen.

"Harry Potter ist aufgrund meiner Macht gestorben, und nun gibt es keinen mehr unter den Lebenden, der eine Bedrohung für mich sein könnte! , schrie Voldemort laut über den Lärm. Euphorisch richtete er seinen Zauberstab auf Harry. „Crucio!" Er wurde in die Luft gehoben. Höhnische Schreie und schrilles Gelächter hallten über die Lichtung. „Nein!", schrie ich voller Zorn und Tränen. Ich stiess meine Macht auf Voldemort, doch dieser wehrte sie mit einem verschmitzten Lächeln an. Harry fiel wieder zu Boden. Eine Stille breitete sich aus. „Faye, du warst mutig." Ich konnte seine hohe, kalte Stimme nicht mehr hören. „Ich erachte deine Macht und deine Entscheidung, dass zu dich letztendlich doch uns angeschlossen hast." Doch ich hatte mich nicht für ihn entschieden. Ich hatte mich für die Liebe zu meinem Bruder entschieden. Ich wusste nicht inwiefern, doch ich hatte meine Prophezeiung erfüllt. Ich habe mich für die gute Seite entschieden. Ich werde alles zum Guten wenden.


Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt