54 - there would be no acceptance

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März 1994

Es wurde langsam etwas wärmer und frühlingshafter. Die Bäume und Blumen ums Schloss herum begannen zu blühen. Ich mochte den Frühling. Alles scheint farbenfroher und lebendiger und auch wenn der Winter, gerade um die Weihnachtszeit herum schön sein kann, fühle ich mich einfach um einiges besser, wenn die Tage länger wurden und es beginnt wieder sonniger und wärmer zu werden. So hoffte ich, dass mich der Frühling etwas aus meinem Loch heraus ziehen konnte. Es ging mir nicht scheisse, aber irgendwie auch nicht wirklich gut. Das mit Draco hat mich mehr herunter gezogen, als ich zugeben will. Und auch wenn nichts zwischen uns lief, vermisse ich die Zeit mit ihm. Unsere Freundschaft. Wir gingen uns noch immer aus dem Weg. Ich hielt mich nicht mehr so oft bei Elle auf und wenn doch, konnte ich darauf gehen, dass er entweder gar nicht da war, oder verschwand, sobald June und ich den Gemeinschaftsraum der Slytherins betraten.

Ich unternahm wieder deutlich mehr mit George und Fred, was dazu führte, dass die anderen merkten, dass etwas nicht stimmte. Doch niemand ausser June wusste, was mich beschäftigte. Zwar habe ich June auch nie erzählt, was ich für Draco empfand und was zwischen uns vorgefallen war, doch sie ahnte es. Das wusste ich. Sie kannte mich einfach zu gut.

"Faye, kannst du mir bitte einmal sagen, was los ist?" June sah mich auffordernd an. Als hätte sie meine Gedanken gelesen. Ich zuckte kurz zusammen, antwortete ihr jedoch nicht. "Und sag mir nicht, es ist nichts. Ich weiss, dass etwas ist. Du bist mit deinen Gedanken irgendwo und wirkst seit Wochen bedrückt. Komm schon. Ich bin doch nicht blöd. Du und Draco ihr könnt euch nicht einmal mehr in die Augen schauen. Ich meine, was war das gestern Abend bitte?" Als June und ich gestern Abend zu Elle gegangen sind, den Slytherin Gemeinschaftsraum betreten haben und Draco mich sah, blieben wir beide einen Moment wie angewurzelt stehen und starrten uns schweigend an. Dann fluchte er beinahe unhörbar und verschwand in die Schlafräume. Auch wenn vermutlich nur June die Situation mitgekriegt hat, war es mir ziemlich unangenehm. Ich atmete einmal tief durch und drehte mich schliesslich zu June um, die mich immer noch durchdringlich anschaute. Meine Augen füllten sich mit Tränen. June sprang vom Bett auf und nahm mich in den Arm. "Was ist passiert?" Ich schluchzte leise. "Nichts. Das ist ja das Problem. Ich habs vermasselt." June drückte mich etwas fester an sich. Ich war so froh, sie zu haben. Sie hatte die Eigenschaft, sich bei ihrer Anwesenheit gleich viel besser zu fühlen. Ich löste mich wieder etwas von ihr und wischte einige Tränen von meinen Wangen. "Seine Familie würde mich nie akzeptieren. Geschweige denn er, wenn er erfahren würde, wer meine Mutter ist. Und aus Angst, es würde mehr zwischen uns werden habe ich mich von ihm distanziert und unsere Freundschaft zerstört." Es tat gut, endlich auszusprechen, was mich seit Wochen beschäftigte.  "Er fehlt mir June. zeit mit ihm zu verbringen fehlt mir." Ich fasste an meine Stirn, woraufhin June meine Hand in ihre nahm. "Dann rede mit ihm." Ich seufzte. "Und was soll ich sagen? Hey Draco tut mir leid, dass ich dir aus dem Weg gegangen bin. Ich hatte Angst zu tiefe Gefühle für dich zu entwickeln, weil ich Harry Potters Schwester bin und das niemals gut rauskommen würde. Können wir wieder Freunde sein?" June grinste leicht. "Naja, vielleicht nicht so direkt." Dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder seriöser. "Aber vielleicht kannst du dich einfach langsam wieder mit ihm anfreunden." Ich zuckte mit den Schultern. "Tja, wenn er mir mal nicht mehr aus dem Weg gehen würde, wäre das wahrscheinlich eine gute Idee." Jetzt war June es, die seufzte. "Das wird schon wieder Faye. Schau einfach, dass du nicht daran zerbrichst." Ich nickte leicht. "Danke June." Sie winkte ab. "Ach was. Für was denn?" "Für alles. Dass du mich so gut kennst. Dass du immer weisst, wann ich deine Hilfe brauche, und dass du mir immer zuhörst. Es tut gut, zu wissen, dass ich dich habe." Sie lächelte und zwinkerte mir zu. "Dafür sind Freunde da, Faye. Ich bin auch froh, dich zu haben!"


Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt