107 - brother, boyfriend, bestfriend

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25. Mai 1996

Des Auserwählten andere Hälfte wird sich zeigen...

Herangewachsen  zu einer jungen Kriegerin - geboren um einst grosses zu erreichen. Die  Künste ihres Vaters beherrschend - von den Eigenschaften ihrer Mutter  charakterisiert und ihrer Liebe erfüllt. Zwischen ihnen eine besondere  Bindung, die ihr hilft sich zu entfalten. Selbstlos gibt sie die Liebe,  die sie in sich trägt weiter. Versehen mit gewaltigem magischen  Potential und dafür bestimmt, übernatürliche Fähigkeiten zu entfachen.  Das Blut ihrer Eltern, an sie weitergegeben ist geprägt von bedeutender  Liebe und enormer Macht. Es bietet ihr Schutz, doch ist gleichzeitig  eine Bedrohung, während es durch ihre Adern fliesst. Die Bedeutsamkeit  ihrer Macht, von niemanden einzuschätzen, droht über ihr einzustürzen.  Eine Macht, einsetzbar auf beiden Seiten. Im Zwiespalt eine unmögliche  Entscheidung zu treffen und eine von beiden zu wählen. Sie wird  diejenige sein, die alles zum Guten oder Bösen wenden wird. Durch sie  wird das Licht entweder die Dunkelheit vernichten oder von der  Finsternis überflutet. Eine liebevolle Fee dazu verleitet einen  gefühllosen Geist zu entwickeln.

Des Auserwählten andere Hälfte wird entscheiden. Die Eine mit der Macht, alles zum Guten oder Bösen zu wenden.


Seit Monaten beschäftigten mich diese Worte. Die Prophezeiung war wie in meinen Gedanken festgebrannt. Tag und Nacht klang sie in meinem Kopf und nagte an meinem psychischen aber auch physischen Gesundheitszustand. Viele merkten, dass etwas nicht stimmte, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. Ich konnte mit niemandem darüber reden, denn niemand sollte erfahren, dass es überhaupt eine Prophezeiung gab.

"Faye du musst essen, du brauchst Energie für das Spiel", erklang Harrys Stimme neben mir. Abgelenkt. "Ron isst auch nichts", gab ich ablenkend von mir. "Ron isst aber im Vergleich zu dir sonst eindeutig genug", mischte sich Hermine ein. Ich verdrehte leicht genervt die Augen, ging aber nicht darauf ein. "Faye, Harry hat recht. Du hast in letzter Zeit echt stark abgenommen, das ist nicht mehr gesund", meinte June, als die anderen sich wieder von mir abgewandt haben. "Ich bin einfach nervös..." entgegnete ich erklärend, was nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber ich hoffte, das Thema Essen wäre damit erledigt. Ich hatte im Moment echt andere Probleme. Einen kurzen Augenblick sah sie mich skeptisch an, liess es dann aber sein. Wenig später ertönte McGonagalls Stimme hinter uns. "Ich hoffe sie sind alle fit und gut trainiert", meinte sie an Harry, Ron, Fred, George, Katie, Alicia und mich gerichtet. "Das hoffen wir alle Professor", erwiderte Ron mit kritischem Unterton. "Ich bin daran gewöhnt den Quidditch-Pokal in meinem Büro zu sehen und ich will ihn wirklich nicht an Professor Snape überreichen müssen." Dann richtete sie sich mir zu. "Ich setze auf sie, Evans. Ich habe sie nicht ohne Grund zur Mannschaftskapitänin ernannt. Sie verhelfen unserer Mannschaft zum Sieg, da bin ich sicher." Sie zwinkerte mir zu. "Faye macht das grossartig", ermutigte mich Harry überzeugend. Ich lächelte dankbar, stand auf und wollte mich auf den Weg nach oben machen, da hielt McGonagall mich an meinem Ärmel zurück. "Geht es ihnen gut Evans?" fügte sie leise hinzu. Ich nickte. Seit meinem Geburtstag hat sie mich öfter auf mein Befinden angesprochen, wollte wissen, wie es mir mit dem Wissen der Prophezeiung geht und ob sie mir helfen kann. Ich weiss, sie meinte es nur gut, aber ich wusste, sie konnte die Bedeutung und Auswirkung der Prophezeiung nicht verhindern. Also war es mir lieber nicht darüber zu reden. Ich gang an ihr vorbei, lief in den Gryffindorturm und machte mich für das Quidditch Spiel gegen Slytherin bereit.

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Das Publikum stand unter tobendem Gejubel, als wir das Stadion betraten. Ich stupste Ron von der Seite an. "Hey Ron", er drehte sein blasses Gesicht zu mir um. "Du wirst das hervorragend meistern, ganz bestimmt." Er zauberte ein gequältes Lächeln auf seinen verzogenen Gesichtsausdruck. Ich erwiderte das Lächeln, denn auch wenn ich nur einen kleinen Teil seiner Nervosität nehmen konnte und er stattdessen etwas Selbstvertrauen erlangte, war ich zufrieden. Daraufhin legte George seinen Arm um mich. "Und? Wie schätzt die Mannschaftskapitänin Gryffindors Chancen ein?" Ich grinste. "Leute?" Ich richtete mich an alle. "Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Spiel gewinnen. Jeder gibt sein Bestes. Fehler passieren jedem. Das ist echt nicht schlimm, solange ihr danach den Kopf nicht hängen lässt. Wir werden als Team auf dem Feld stehen, uns gegenseitig unterstützen und uns füreinander freuen. Okay? Wir sind gleich auf mit Slytherin, wenn wir das Spiel heute gewinnen, gehört der Quidditch-Pokal uns. Wir schaffen das!" Alle lächelten und stimmten mir nickend zu. Wir stellten uns in der Mitte, gegenüber von der Slytherin Mannschaft auf. "Wo hast du denn diese Motivationsrede ausgepackt. So sentimental kenn ich dich gar nicht", flüsterte Fred neben mir, ich stiess ihm grinsend in den Arm. "Jetzt tu mal nicht so." Wir fokussierten uns wieder auf Madam Hoochs Stimme. Mein Blick kreuzte Dracos. Ich hob die Augenbraue und schaute ihn gespielt provozierend an. Er blickte auf den Boden, versuchte ein Lächeln zu verkneifen. "Konzentration, Evans", stachelte George und ich wand meinen Blick wieder ab.

"Kapitäne, gebt euch die Hand", befahl Hooch. Ich ging auf Montague zu und reichte ihm meine Hand. Wir mochten uns gegenseitig nicht, doch die Tatsache, dass ich mit Draco zusammen war, hemmte ihn vermutlich etwas davon, seinen Hass auf mich auszuleben. "Auf die Besen..." Madam Hooch steckte die Pfeife in den Mund. "Viel Glück Leute", sagte ich noch, bevor wir auf die Besen stiegen. Kurz darauf ertönte ein schriller Pfiff.

Ich sah Harry im Sturzflug auf den Schnatz zufliegen. Draco folge ihm Sekunden später. Keinen Meter vom Boden nahm Harry die rechte Hand vom Besen und streckte sie nach dem Schnatz aus. Draco tat es ihm gleich, griff jedoch ins Leere. Kurz darauf zog Harry seinen Besen nach oben, den Schnatz in die Luft gestreckt. Das Gryffindor-Publikum schrie vor Begeisterung. Draco war der Frust ins Gesicht geschrieben. Meine Freude verflog jedoch ziemlich schnell, denn kurz darauf traf Harry ein Klatscher mitten ins Kreuz, er flog vornüber vom Besen. Draco ging zornig auf ihn zu. Das konnte nicht gut enden. Ich war zu weit weg, konnte nicht hören, was er zu Harry sagte, doch kurz darauf sah ich Harry und George auf ihn zugehen. Ich ging schnellen Schrittes auf sie zu. 'Nein-nein-nein', dachte ich. "Harry- George, Nicht! Hört auf", schrie ich, doch zu spät, denn Harrys Faust traf auf Dracos Gesicht, bevor ich sie erreichte. "Stop- Hört auf!" Ich ging dazwischen. Hielt Draco zurück, der kurz davor war, sich zu revanchieren. Dracos Nase blutete. George fluchte. Ich nahm sein Gesicht in die Hand und funkelte Harry böse an. "Was soll das?" Harry wandte seinen Blick nicht von Draco ab. "Er hat uns provoziert", zischte er. Ich schüttelte enttäuscht den Kopf. "Wann könnt ihr diese unsinnige Feindschaft endlich hinter euch lassen."

Madam Hooch kam hastig auf uns zu. "Ins Büro ihrer Hauslehrerin! Sofort! Sie beide!" Rief sie aufgebracht. Harry und George gingen frustriert vom Feld. Ich schaute ihnen kurz nach, dann drehte ich mich wieder zu Draco, dessen Gesicht mit Blut verschmiert war. Ich versuchte so gut es ging, die Blutung zu stoppen, funkelte ihn jedoch ebenfalls wütend an, denn ich wusste, dass er ebenso am Konflikt beteiligt war, wie die anderen beiden. Als die Blutung etwas nachliess, drückte ich ihm das Taschentuch in die Hand. "Ich hoffe es tut weh", bemerkte ich. Er schaute mich bedauernd an. "Faye..." Doch ich ignorierte seinen verzeihlichen Blickt und drehte mich um. "Es tut mir leid", hörte ich ihn noch sagen, als ich in Richtung Schloss davon lief.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt