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31.12.1997

Das Jahr neigte sich dem Ende zu. Die Malfoys veranstalteten einen Silvesterball. Das luxuriöse Anwesen der Familie war mit eleganten Dekorationen geschmückt, während das Klirren von Champagnergläsern und das leise Klingen der Musik die Luft erfüllten.  Als Draco und ich die von Eleganz glänzende Eingangshalle betraten, spürte ich einige bewundernde Blicke der Gäste auf mir ruhen.

Ich war in ein schlichtes, dennoch glamouröses schwarzes Pailletenkleid gehüllt und mit zarten Accessoires verziert. Ich fühlte mich wie eine Prinzessin. Trotz allem, was gerade in der Welt geschieht, fühlte ich mich mächtig. Doch meine Euphorie und mein Selbstbewusstsein schwand dahin, als ich Corban Yaxley in der Menge entdeckte. Sein Blick begehrlich auf mich gerichtet. Ich versuchte ihm den gesamten Abend auszuweichen, doch kaum war ich für einen Moment alleine, kam er auf mich zu. Hilfesuchend schaute ich mich nach Draco um, konnte ihn jedoch nicht sehen. Ich wollte mich umdrehen, ihn ignorieren, doch er fasste meinen Arm. "Faye-" begrüsste Yaxley mich mit einem hämischen Lächeln. Er neige sich vor, kam mit seinem Gesicht näher und flüsterte in mein Ohr. "Du dachtest wohl, du könntest mir entfliehen", sagte er mit einer tiefen, bedrohlichen Stimme. "Hier kannst du keinen Aufstand machen, Mädchen." Er legte seine Hand auf meine Hüfte. Ich schauderte. "Ich mag es nicht provoziert zu werden. Und schon gar nicht beleidigt zu werden." Meine Knie begannen zu zittern. Es war nicht seine Bedrohung. Sondern seine ungewollte Berührung, die in mir verdrängte Gefühle hervorholte. Ich musste mich zusammenreissen. Durfte keine Schwäche zeigen, denn Yaxley sollte nicht merken, was das in mir auslöste.

Ich richte mich auf und schaute ihn mit funkelnden Augen an. "Sie denken, sie haben ein Machtmittel über mich. Aber was wollen sie tun? Einen Aufstand machen? Das bezweifle ich. Ich bin wertvoller für den dunklen Lord und mächtiger als sie. Sie können sich keine Indiskretion leisten, Yaxley." Ich griff nach seiner Hand an meiner Hüfte und zog ihn näher an mich. "Der dunkle Lord respektiert mich und sie sollten das auch", fauchte ich zynisch, liess seine Hand zornig los und trat einen Schritt zurück.

"Corban", erklang Dracos Stimme hinter uns. Er legte seine eine Hand um meine Taille, die andere reichte er Yaxley zur Begrüssung, welcher nicht sonderlich erfreut über Dracos Anwesenheit schien. "Ich hoffe ich komme nicht unpassend", er schaute mich. Seine Stimme klang auffordernd. "Nein, ich wollte gerade gehen", fauchte ich, meinen Blick noch immer funkelnd auf Yaxley gerichtet. Corban starrte mich einen Moment lang stumm an, bevor er wütend zur Seite trat.

"Können wir raus gehen? Ich brauche frische Luft." fragte ich Draco leise, als wir uns von Yaxley entfernten. Er nickte bloss und führte mich an der Hand nach draussen auf die Veranda. "Was hat Yaxley gemacht?" Ich biss die Zähne aufeinander. "Er zweifelt an meiner Loyalität gegenüber der dunklen Seite." Ich schaute kritisch zu Draco. "Er hat das Gefühl, dass ich Harry helfe und das versuchte er auszunutzen." In Dracos Augen loderte Abscheu. Ich wand meinen Blick von ihm ab und blickte in den klaren Nachthimmel. Dann schlang er seine Hände von hinten um meinen Körper, um mich von der Kälte und mir Sicherheit zu geben.

Würde es irgendwann einfacher werden?

Ich seufzte. Vor drei Tagen konnten Harry, Ron und Hermine wieder nur knapp entkommen. Harry hatte mir seinen Patronus geschickt. Er wusste, dass ich auf ihrer Seite stand, dass ich ihnen geholfen habe. Aber ich konnte nicht mehr viel riskieren.

Und so verging die Zeit im Malfoy Manor. Ich hatte Angst um Harry und Angst davor, aufzufliegen. Doch bisher ist alles immer gut ausgegangen. Wir können nur hoffen, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird.

Würde ich mich an das alles gewöhnen?

12. Februar 1998

Ich erwachte von Sonnenstrahlen, die warm auf mein Gesicht schienen. Kaum war ich wach, zog mich Draco an sich. Ich drehte mich zu ihm um, woraufhin er nahm mein Gesicht in seine Hände nahm und mich küsste. "Happy Birthday, Prinzessin." Ich lächelte an seine Lippen. Er strich meine Haare aus dem Gesicht. "Ich hab etwas für dich." Ich blickte ihn mit zusammengekniffenen Augen an. "Draco-" Doch er schüttelte grinsend seinen Kopf, stand auf und holte etwas aus einer Schublade seines Schreibtisches. Ich richtete mich ebenfalls auf, als er an das Bett trat und mir ein Schmuckkästchen hinreichte. Ich nahm es verlegen entgegen. Er setzte sich neben mich und schaute mich auffordernd an, woraufhin ich die Schleife entfernte und das Kästchen aufklappte.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt