37 - hospital wing

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Nach dem ich mit McGonagall über mein Befinden geredet habe, hat sie mich in den Krankenflügel zu Madam Pomfrey gebracht. Wie erwartet, waren beide ziemlich entsetzt darüber, dass ich niemandem etwas über meinen Zustand erzählt habe. Doch Madam Pomfrey versicherte mir, dass es mir mit Hilfe von ein paar Heiltränken ziemlich schnell wieder besser gehen würde. "Können sie bitte niemandem etwas sagen? Also, dass ich schon wieder im Krankenflügel bin? Auch nicht den anderen Lehrern bitte. Ich würde gerne nicht schon wieder so viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen, wenns geht." Fragte ich, kurz bevor Professor McGonagall den Raum verlassen wollte. Einige Meter vor der Tür blieb sie stehen und drehte sich noch einmal zu mir um. "Ich werde ihren Zustand so gut wie es geht vertraulich behandeln, aber wenn mich jemand direkt darauf anspricht oder ich der Meinung bin, es wäre dringlich, jemanden darüber zu informieren, dann werde ich diese Person nicht anlügen oder ihr verschweigen, dass es ihnen nicht gut geht." Ich nickte dankbar. Das war exakt die Antwort, die ich von Professor McGonagall erwartet hätte, diskret und einfühlsam. Aber solange nicht die ganze Schule mitkriegt, dass ich mich schon wieder im Krankenflügel befinde, genügt mir das. "Was ist mit Ms Flores und Mr Weasley? Ich denke sie würden gerne erfahren, wie es ihnen geht", fragte sie nach einem kurzen Augenblick. "Das ist okay." Professor McGonagall nickte mir mit einem lächelnden Gesicht zu, verliess dann den Krankenflügel und schloss die Tür hinter sich.

Einige Stunden später öffnete June die Tür zum Zimmer und kam mit schnellen Schritten näher. "Hey Faye wie gehts?" fragte sie, als sie sich an meine Bettkante setzte. "Ganz gut denke ich. Ich bin einfach ein bisschen müde von den ganzen Heilmitteln, die ich nehmen muss." Sie verzog eine Grimasse, doch dann wurde ihr Gesichtsausdruck wieder ernster. "Wieso hast du nichts gesagt?" Beschämt starrte ich an die Decke und zuckte mit den Schultern. "Du weisst, dass du immer mit mir über alles reden kannst oder? Deswegen gibt es nämlich Freunde, damit man solche Dinge nicht alleine durchstehen muss." Ich blinzelte meine Tränen weg und schaute June wieder in die Augen. "Ich weiss aber- Ich wollte nicht- Es war irgendwie einfach alles zu viel und ich wollte euch nicht auch noch mit reinziehen ihr habt schon genug andere Sorgen und vielleicht hatte ich auch Angst vor den Konsequenzen..." June sagte nichts weiter und ich war irgendwie froh darüber. Dann zog sie ihre Schuhe aus und legte sich neben mich auf das Bett. Einen Moment lagen wir einfach nur da und schauten an die Decke. "Was war das heute Morgen zwischen dir und Fred?" fragte sie dann plötzlich. "Was?!" entgegnete ich sichtlich verwirrt. "Na heute morgen vor dem Verwandlungszimmer. Als ich aus dem Schulzimmer gekommen bin seid ihr ziemlich nahe bei einader gestanden. Fast schon als hättet ihr euch geküsst." Eigentlich wollte ich laut drauf los lachen, doch dafür war ich zu erschöpft. "Da war nichts", antwortete ich stattdessen mit einer ziemlich energielosen Stimme. "Wirklich. Du hast ja gesehen, wie stark ich bei Bewusstsein war. Fred war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort", fügte ich hinzu, als ich Junes zweifelnden Blick bemerkte. "Okay" erwiderte sie dann und liess das Thema fallen. "Was hat McGonagall gesagt, als sie wieder ins Klassenzimmer gekommen ist?" "Nicht viel. Nur, dass es dir nicht sonderlich gut ging und du für den Rest des Tages fehlen wirst. Am Schluss von der Stunde ist sie noch zu mir gekommen und hat gesagt, dass sie dich in den Krankenflügel gebracht hat und du dich sicherlich über einen Besuch freuen würdest." Ich lächelte. So streng Professor McGonagall auch sein mag, so hat sie doch ein ziemlich grosses und einfühlsames Herz. "Professor Snape hat ziemlich merkwürdig reagiert." Ich runzelte die Stirn. "Wie denn?" "Irgendwie hat er besorgt gewirkt. Zuerst wollte er Gryffindor Punkte abziehen, da wir nicht pünktlich und vollständig erschienen sind, doch als ich gesagt habe, dass du fehlst, weil es dir nicht gut ginge, reagierte er nicht so gleichgültig wie sonst. Für einen kurzen Moment hatte ich wirklich das Gefühl er wäre besorgt um dich." Auf meinen Lippen breitete sich ein kaum sichtbares Lächeln aus. "Hast du gesagt, dass ich im Krankenflügel bin?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein nur, dass es dir während McGonagalls Stunde ziemlich schlecht ging und du dann von Madam Pomfrey krank geschrieben wurdest. Wieso?" "Ich möchte einfach nicht, dass zu viele davon Wissen und wieder ein riesen Drama gemacht wird..." June legte den Kopf auf die Seite und richtete ihren Blick auf mich. "Verständlich", sagte sie dann. "Wie lange musst du hier bleiben?" fragte sie mit einem gequältem Gesichtsausdruck. "Vermutlich bis morgen." "Und dann ist alles wieder gut?" Ich zuckte leicht mit den Schulter. "Madam Pomfrey hat gesagt, dass ich immer noch ab und zu solche Anfälle bekommen kann, aber sicherlich weniger als vorher." Und das hoffte ich wirklich, denn so wie es mir letzte Woche ging, das war auf jeden Fall kein Zustand.

Wir redeten noch eine Weile weiter. Irgendwann fielen mir die Augen zu und ich schlief ein.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt