69 - mint and roses

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2. September 1994

"Was meintest du mit 'Es wird etwas auf uns zukommen' ?" fragte ich, als ich am Freitagabend auf Dracos Bett lag und nachdenklich in die Decke starrte. Ich drehte mich zu ihm um, doch er blieb ohne etwas zu sagen an seinem Schreibtisch sitzen. "Draco?" Ich setzte mich auf die Bettkante. "Egal, vergiss es." Noch immer hatte er seinen Rücken mir zugewandt. Seine Stimme klang angespannt und abwesend. "Was ist?" Wieder antwortete er nicht. Ich ging auf ihn zu. "Draco rede mit mir!" sage ich verzweifelt und etwas aufgebracht. "Ich kann dir nichts sagen." Nun stand er ebenfalls auf und verringerte den Abstand zwischen uns. Ich trat einige Schritte zurück, bis ich die Wand hinter mir spürte, doch Draco schritt weiterhin auf mich zu. "Draco. Harry hat seit einiger Zeit diese Albträume von du-weisst-schon-wem und seine Narbe schmerzt wieder. Und du selbst hast gesagt, dass etwas auf uns zukommen wird. Das ist nicht einfach egal." Draco wandte den Kopf von mir ab und blickte zur Seite. "Pff. Potter hat Albträume", spottete er. "Was willst du überhaupt von dem?" Ich stiess ihn an seiner Brust von mir weg. "Darum geht es nicht, Draco! Ich mache mir ernsthaft Sorgen." Als er wieder nichts sagte und mich nur mit funkelnden Augen anblickte, seufzte ich und wollte das Zimmer verlassen. Doch bevor ich die Tür öffnen konnte, zog er mich an meiner Hand zurück und drückte mich an die Wand. Ich atmete zischend ein. Ich spürte seinen Körper an meinem. Unsere Gesichter trennten nur wenige Millimeter. Wir standen uns so nahe, dass ich seine Atem, der nach frischem Pfefferminz roch, auf meinem Gesicht spüren und seinen Geruch nach grünen Äpfeln wahrnehmen konnte. Dann stützte er sich mit einer Hand neben mir an der Wand ab, mit der anderen berührte er meine Wange. Für einen Moment standen wir uns schweigend gegenüber. "Ich weiss nicht, was auf uns zukommen wird. Ich bin nicht dabei, bei diesen Treffen." Seine Stimme war ruhig. Ich blickte zwischen seinen Augen hin und her. "Okay", flüsterte ich, wobei sich unsere Lippen fast berührten. Die Spannung zwischen uns stieg mit jeder Sekunde. Dann strich er mit einer Hand eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Seine Augen harrten jedoch immer noch auf meinen. "Du bist wunderschön, Faye", wisperte er. Ich lächelte.

Dann stiess ich ihn etwas von mir weg und drehte mich von der Wand ab. Er senkte sein Arme, folgte jedoch meinen Bewegungen und liess nicht von mir ab. Ich ging rückwärts auf die Zimmertür zu. "Was soll das?" fragte er leise und leicht irritiert. Ich verkniff mir ein Grinsen, indem ich leicht auf meine Unterlippe biss. "June wird mich umbringen, wenn ich hier bleibe", erwiderte ich, und drehte mich zur Tür um. Doch weit kam ich nicht, denn Draco griff nach meiner Taille und drehte mich wieder zu ihm um. "Spiel nicht mit mir." Er zog mich an meiner Taille noch näher an sich, als ich es ohnehin schon war. Mein Blick wanderte zwischen seinen Augen und seinen Lippen hin und her. Er legte seine Stirn auf meine. Meine Hände lagen auf seiner Brust und ich spürte seinen Herzschlag. Ich lächelte an seine Lippen. Seine Hand berührte mein Kinn und er hob es an. Mit dem Daumen fuhr er über meine Lippen und dann küsste er mich. Als seine Lippen auf meine trafen kribbelte mein ganzer Körper. Es war ein leidenschaftlicher, sehnsuchtsvoller Kuss. Alles in mir sehnte sich nach Dracos Nähe. Draco umfasste mit seinen Händen mein Gesicht. Meine Hände krallten sich zuerst in Dracos Shirt fest. Dann senkte ich sie langsam und griff darunter. Als meine Hände auf Dracos Haut trafen, merkte ich, wie sein Atem für einen kurzen Moment stockte. Dann griff ich nach dem Saum des Shirts und zog es ihm über den Kopf. Ich fuhr mit meinen Fingern seinen Muskeln nach und küsste ihn daraufhin erneut, während er meine Hemd-Bluse aufknöpfte und mich mit seinem Körper in Richtung Bett drückte. Als meine Kniekehlen auf die Bettkante trafen, griff ich nach Dracos Gürtel und öffnete ihn. Seine Hose fiel mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden. Daraufhin drückte er mich auf das Bett und zog meinen Rock aus. Das einzige, was ich nun noch an hatte, waren dunkelgrüne Spitzenunterwäsche, welche er ebenfalls bereits von meinem Körper entfernte. Draco beugte sich über mich und sein Blick glitt an meinem Körper entlang, bevor er sich wieder zu mir hinunterbeugte und erneut verlangend küsste. Mein Atem wurde immer schwerer und heftiger, so wie auch seiner.

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Ich legte meinen Kopf auf Dracos Brust, nachdem ich mich im Bad fertig gemacht habe und ein, mir viel zu grosses, T-Shirt von Draco angezogen habe. Draco hauchte mir einen Kuss auf den Haaransatz und ich lächelte. Nach der Sache mit McCaden hätte ich niemals gedacht, dass ich jemals wieder dazu Fähig sein werden, jemanden so nah an mich heranzulassen. Doch Draco gab mir das Gefühl von Geborgenheit. Ich vertraute ihm. Ich fühlte mich wohl und sicher bei ihm. In keiner Sekunde heute Abend hat sich irgendetwas falsch angefühlt. Im Gegenteil. Es hat mir verdeutlicht, dass das zwischen uns echt ist. Dass ich so sehr hoffe, dass das zwischen uns klappt. Trotz allem, was gegen uns spricht.

Schliesslich fielen mir vor Müdigkeit die Augen zu und ich schlief in Dracos Armen ein.

Faye Lily Evans - The Girl Who LovedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt