Kapitel 43

603 27 24
                                    

Jake

„Draußen wimmelt es von Paparazzi", warnt mein Vater mich, als wir die Station verlassen, auf der ich die vergangenen Wochen verbracht habe.

Und es war keine Untertreibung.

Kaum setzen wir einen Fuß nach draußen, werden die Stimmen um uns herum lauter und ich werde von den Blitzlichtern der auslösenden Kameras geblendet.

„Jake! Jake!", höre ich von allen Seiten, während mein Vater und Max, der vor der Tür auf uns wartet, uns den Weg zum Wagen bahnen, der wenige Meter entfernt auf uns wartet.

„Fährst du jetzt zu der Prinzessin?"

„Geht es dir schon besser?"

„Was habt ihr während der Zeit im Ferienhaus gemacht?"

„Jake, hierher"

„Jake, nein, hier"

Eine Hand berührt mich an der Schulter und ich ziehe mich zur Seite. „Bitte nicht anfassen", sage ich mit einer abschüttelnden Handgeste zu dem Reporter, der mir nun ein Mikrofon entgegen hält.

„Sind Prinzessin Cécilia und du ein Paar?", fragt er mich, als er meine Aufmerksamkeit erlangt.

„Kein Kommentar", nuschele ich vor mich hin. Im nächsten Moment versperrt Max die Sicht auf mich, indem er sein Jackett vor mich hält. Als die geöffnete Autotür in mein Blickfeld fällt, zögere ich nicht und steige blitzschnell ein. Mein Vater und Max steigen nach mir ein.

Ich lasse den Kopf in den Nacken fallen und atme erleichtert auf.

„Alles in Ordnung?", fragt mein Vater mich, als sich der Wagen wenigen Sekunden später in Bewegung setzt.

„Alles bestens", versichere ich ihm und massiere mit Daumen und Zeigefinger meinen Nasenrücken.

***

Obwohl es das Haus ist, in dem ich aufgewachsen bin, fühlt es sich ungewohnt an, nach all den Monaten wieder hier zu sein und in meinem eigenen Bett zu liegen.

Ich genieße es, die Zeit mit meiner Familie zu verbringen, doch meine Gedanken wandern immerzu zu Cecilia. Jetzt, wo ich nicht mehr im Krankenhaus liege, frage ich mich, wann ich sie das nächste Mal sehen werde.

Mein Blick ist an die Decke gerichtet. Nachdem ich den gesamten Nachmittag mit meiner Familie verbracht habe und vor allem von meiner Mutter und meiner kleinen Schwester intensiv über die letzten Monate ausgequetscht wurde, brauche ich nun etwas Zeit, um mich zu erholen.

Mein Handy, welches ich heute Nachmittag zum ersten Mal wieder eingeschaltet habe, ist mit zig Nachrichten überhäuft worden. Bekannte, alte Freunde und weitere Familienangehörige haben mir geschrieben. Ich habe mir bislang noch nicht die Zeit genommen, alle Nachrichten zu beantworten.

Viele wirken auch eher interessiert an meiner Verbindung zu Cecilia. Ich werde ihnen allerdings keine Infos geben, denn wer weiß, was sie damit anfangen. Reporter zahlen gut, um an Informationen zu gelangen. Meine Familie würde mir niemals in den Rücken fallen, doch bei den Bekannten und meinen alten Freunden bin ich mir plötzlich gar nicht mehr so sicher.

Mein Handy vibriert, was mich genervt aufseufzen lässt. Kurz spiele ich mit dem Gedanken die Nachricht zu ignorieren und mein Handy doch wieder auszuschalten, doch schließlich siegt die Neugier.

Es ist eine unbekannte Handynummer.

Unbekannte Nummer
Hey ich bin es, Cecilia. 🍰

Der Smiley lässt mich schmunzeln und gerade möchte ich ihre Nummer einspeichern, da überkommt mich plötzlich das Gefühl von Misstrauen.

The Princess's SecretOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz