Kapitel 28

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Jake

„Cecilia", rufe ich dem Mädchen hinterher.

Sie entfernt sich immer weiter von mir. Noch immer versuche ich zu realisieren, was soeben passiert ist.

Beinahe hätte ich die Kontrolle über mich selbst verloren und Cecilia geküsst. Doch diesmal ging dieses Verlangen sie zu küssen nicht nur von mir aus, sondern auch von ihr.

Erst sind meine Beine wie verwurzelt mit dem Boden, doch nun setzen sich auch meine Füße endlich in Bewegung. Ich laufe Cecilia hinterher. Schnell hole ich sie ein und halte sie sachte am Oberarm fest. Dabei stelle ich mich ihr in den Weg.

Cecilia kann nicht rechtzeitig reagieren und rennt  ungebremst in mich hinein. Die Wucht reißt mich mit. Wir stürzen auf den Boden und rollen einen kleinen Abhang herunter. Instinktiv ziehe ich sie an mich und schütze ihren Kopf mit meinen Händen.

Mit einem Seufzen bleiben wir im Gras liegen. Cecilia landet unsanft auf mir. Dabei rammt sie mir versehentlich ihren spitzen Ellenbogen in die Rippen. Ein Ächzen entweicht meinen Lippen und ich verziehe schmerzerfüllt das Gesicht.

„Jake", murmelt Cecilia besorgt. Blinzelnd öffne ich meine Augen und blicke in ihr verweintes Gesicht. Sie hat aufgehört zu weinen und sieht mich stattdessen voller Sorge an.

„Alles in Ordnung", versichere ich ihr, wobei ich den brennenden Schmerz an meinen Rippen zu ignorieren versuche. „Hast du dir wehgetan?", möchte ich wissen und inspiziere sie.

Cecilia schüttelt mit dem Kopf. Noch immer erkenne ich die Enttäuschung in ihren braunen Augen aufblitzen.

Gerade, als Cecilia sich aufrappeln möchte, halte ich sie an den Schultern fest. „Cecilia", hauche ich. Sie hält inne und sieht mir tief in die Augen. Zärtlich fahre ich mit meinen Fingerspitzen über ihre Arme. Auf ihrer Haut bildet sich eine Gänsehaut.

Im nächsten Moment beugt sie sich zu mir herunter und schließt die Lücke zwischen uns vollständig. Das Gefühl ihrer weichen Lippen auf meinen, überwältigt mich. Ich erwidere den sanften Kuss sofort, den sie mir auf die Lippen haucht.

Cecilia lässt sich gegen meine Brust sinken. Ich schlinge meine Arme um ihren zierlichen Körper und ziehe sie noch fester an mich, da ich sie so nah an mir haben möchte, wie möglich. Ihre Finger fahren in meine Haare und ein tiefes Seufzen entweicht ihren Lippen.

In dem Moment vergesse ich all meine Prinzipien. Ich werfe sie regelrecht über Bord. Alles, woran ich denken kann, ist Cecilia und wie sehr ich diesen Augenblick genieße.

Vorsichtig öffne ich meinen Mund und berühre mit meiner Zunge ihre Lippen, welche sie nun ebenfalls öffnet, sodass unsere Zungen sich miteinander vereinen.

Mein gesamter Körper steht unter Strom, jede noch so zarte Berührung nehme ich hundertfach so intensiv wahr. Das Kribbeln in meinem Bauch verstärkt sich, als Cecilia ihre Finger aus meinen Haaren gleiten und stattdessen über meine Brust wandern lässt. Ihre Hand ruht an meinem Herz, welches im selben, schnellen Takt wie ihres schlägt. Ich kann ihren Herzschlag durch mein T-Shirt fühlen, als sie ihren Körper noch fester an meinen presst.

Mit Cecilia auf meinem Schoß, setze ich mich auf. Allmählich lösen wir uns voneinander, jedoch lasse ich meine Stirn an ihrer ruhen. Noch immer spüre ich ihren warmen, zitternden Atem an meinen Lippen.

„Jake", haucht sie atemlos.

„Cecilia", flüstere ich zurück. Meine Augen sind noch immer geschlossen. Meine Finger fahren über ihre Arme, auf denen sich eine Gänsehaut bildet.

Es war ein Fehler sie zu küssen. Ein schöner, alles verkomplizierender Fehler.

„Es tut mir leid", sage ich und öffne meine Augen. Ich lehne mich zurück, um ihr in die Augen zu sehen. Das Herz schlägt noch immer schnell in meiner Brust und der Anblick ihrer geöffneten, leicht geschwollenen Lippen und ihrem zerzausten Haar, trägt nicht gerade dazu bei, dass es sich bald beruhigt. Aus ihren runden, braunen Augen heraus sieht sie mich an. Verunsicherung blitzt in ihrem Blick auf.

The Princess's SecretWhere stories live. Discover now