Kapitel 41

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Jake

Nach meiner Physiotherapie bin ich froh, als ich wieder in meinem Bett auf Station liege. Ich bin völlig erschöpft, dabei bin ich bloß einige Runden gelaufen. Doch ich bin froh, so schnell wieder auf den Beinen zu sein, auch, wenn es noch eine Weile dauern wird, bis ich endlich genesen bin.

Mein Vater ist heute nicht hier, da er Cecilia zu ihrem Interview begleitet, welches heute um 17 Uhr ausgestrahlt werden soll. Bis dahin sind es also noch ein paar Stunden.

Gott, ich wünschte, sie wäre hier. Ich habe sie nicht mehr gesehen, seitdem sie mich ein letztes Mal besucht hat, bevor sie zurück in den Palast gekehrt ist. Ich vermisse sie. Ich vermisse ihr Lächeln, ihre Stimme, ihre Berührung. Ich vermisse es, sie einfach bei mir zu haben.

Ein Seufzen entweicht meinen Lippen. Mit geschlossenen Augen lehne ich mich zurück. Dabei stelle ich mir vor, wie Cecilia und ich an einem schönen Sommertag zusammen auf der Wiese beim Ferienhaus meiner Eltern sitzen. Völlig unbeschwert und glücklich. Nur sie und ich. Es ist der Tag, an dem ich das Picknick für sie vorbereitet habe.

Ich muss lächeln. Die Zeit mit ihr dort war wunderschön.

Doch mein Lächeln fällt je, als ein Bild von Alex vor meinem inneren Auge aufblitzt. Er richtet die Waffe auf mich. Im nächsten Moment liegt sein toter Körper auf dem Boden. Bei dem Anblick zucke ich heftig zusammen und reiße meine Augen auf.

Dieses Bild verfolgt mich bis in meine Träume. Ich habe Alex getötet und trage dafür nicht mal die Konsequenzen. Es wurde einfach unter den Tisch gekehrt, als hätte ich nicht das Leben eines Menschen beendet.

Gott, ich hasse es, hier zu sein. Die Stille zerfrisst mich und ich denke viel zu viel nach.

Ich schalte den Fernseher ein, ohne den ich es keine einzige Sekunde aushalte. Meist läuft er bis spät in die Nacht, ehe eine Pflegerin oder ein Pfleger ihn bei den nächtlichen Kontrollgängen, in denen ich meist schlafe, ausschaltet.

Ich gähne und ziehe die Decke über meinen Körper. Der Verbandwechsel und ein CT sind erst für morgen angesetzt, weshalb ich heute nichts mehr anstehen habe. Die Tage hier sind unfassbar lang und am besten überstehe ich sie, indem ich schlafe.

***

Der Schlaf hat mir unfassbar gut getan und als ich wieder aufwache, behalte ich meine Augen noch für einen Moment geschlossen.

Ich seufze leise und streiche mit meinem Daumen über den Handrücken der Hand, welche meine vorsichtig hält. Über all würde ich diese Hand wieder erkennen.

Ich reiße meine Augen auf und sehe in das Gesicht von Cecilia, welche an meinem Bett sitzt. Ihre Hand ruht in meiner und sie lächelt mich an.

Blitzschnell richte ich mich auf, um sie in meine Arme zu ziehen. Dabei spüre ich ein leichte Ziehen an meinem Bauch, welches mich scharf die Luft einziehen lässt. Sofort sinke ich zurück in die Matratze und lege meine freie Hand an meinen Bauch.

„Alles okay?", fragt Cecilia mich besorgt und allein der Klang ihrer Stimme lässt mich sofort jeden Schmerz vergessen, den ich jemals gespürt habe.

„Jetzt ja", erwidere ich und strecke meine freie Hand nach ihrem Gesicht aus. Cecilia beugt sich über mich und küsst mich. Ich zögere nicht, es zu erwidern. Die Berührung ihrer weichen Lippen auf meinen erfüllt mich mit tiefer Zufriedenheit. „Ich bin im Himmel", hauche ich an ihre Lippen.

Cecilia kichert leise und küsst mich direkt noch einmal.

„Wie kommt es, dass du hier bist?", frage ich sie.

„Ich lag meinem Vater so lange auf den Ohren damit, bis er mir erlaubt hat, nach dem Interview einen Halt hier zu machen", erzählt Cecilia mir stolz. „Steve hat mich begleitet, das war zu meinen Gunsten"

„Oder unseren Gunsten", antworte ich und sie nickt. Unschlüssig sehe ich sie an. Ihr Vater muss von uns wissen, doch wie steht er dazu? Wenn er ihr erlaubt mich zu sehen, muss er damit einverstanden sein oder Cecilia war enorm hartnäckig.

„Wie lief dein Interview?", frage ich sie. Unsere Finger verweben sich miteinander.

„Einige Fragen waren ein wenig.. privat. Aber sonst lief das Interview wirklich gut. Es wird morgen früh ausgestrahlt", erzählt Cecilia mir. Erst jetzt merke ich, wie anders sie aussieht. Sie trägt ihr Haar anders und die Kleidung an ihrem Körper passt nicht zu ihr. Sie trägt einen mintgrünen Rock, der bis zu ihren Knien reicht, dazu den passenden Blazer und eine hochgeschlossene weiße Bluse.

Sie sieht anders aus. Doch das Strahlen in ihren braunen Augen und dieses wundervolle Lächeln ist noch immer dasselbe, in das ich mich verliebt habe.

„Ich habe auch Anfragen für Interviews erhalten, doch bislang alle abgelehnt", erzähle ich Cecilia, welche verständnisvoll nickt. Im Moment bin ich körperlich ohnehin noch nicht in der Lage, ein Interview zu führen. Obwohl ich bereits zwei Wochen hier bin und mich auf dem besten Weg zur Genesung befinde, bin ich schnell erschöpft.

„Ich habe tolle Neuigkeiten", kündigt Cecilia an. Ihre Hand berührt mich hauchzart an der Wange, doch für mich fühlt es sich an wie ein Feuerwerk. Ich genieße jede noch so kleine Berührung von ihr mehr denn je. „Ich habe mit meinem Vater über uns gesprochen und es lief wirklich gut. Ich bin so froh, es dir endlich sagen zu können"

„Wir können zusammen sein?", frage ich direkt heraus. Meine Stimmung heitert noch mehr auf, als ohnehin schon.

Cecilia, die über beiden Ohren strahlt, nickt eifrig. „Wir können zusammen sein", antwortet sie zustimmend.

„Wow", sage ich überwältigt.

Um ehrlich zu sein hätte ich damit nicht gerechnet, doch andererseits hätte der König ihr wohl sonst niemals erlaubt nach dem Interview ins Krankenhaus zu fahren, um mich zu sehen. Selbst, wenn mein Vater sie begleitet.

Sprachlos sehe ich das Mädchen an, welches meinen Blick mit strahlenden Augen erwidert. „Wir sind also offiziell Cake?", möchte sie nun hoffnungsvoll von mir wissen. Sie fragt mich gerade, ob wir zusammen sind.

„Nichts auf dieser Welt würde mich glücklicher machen", erwidere ich und nicke. „Ja, sind wir", füge ich hinzu, um zu unterstreichen, wie sehr ich mit Cecilia zusammen sein möchte.

Sie rückt noch ein Stück dichter an mein Bett heran. Ihre Hand, welche noch immer an meiner Wange ruht, gleitet hinab zu meiner Brust, Daraufhin beugt sie sich wieder über mich und sinkt zu mir herab. Ihre Lippen treffen auf meine und es ist ein atemberaubendes Gefühl sie zu küssen und zu wissen, dass wir einander gehören. Ich gehöre nur ihr und sie gehört nur mir. Und ja, es fühlt sich gut an, verdammt gut sogar.

Der Kuss steckt voller Zärtlichkeit und Verlangen. Cecilia ahnt nicht, wie sehr ich sie will. Und das schon seit Wochen.

„Ich liebe dich so sehr, Jake", haucht sie an meine Lippen.

„Und ich liebe dich, meine Prinzessin", sage ich zurück.

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Was haltet ihr von dem Kapitel? ✨😊

Hatte super viel Prüfungsstress, doch nun alles hinter mich gebracht. 🥳

The Princess's SecretМесто, где живут истории. Откройте их для себя