Kapitel 68

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Mia dachte sogar kurzzeitig daran, dass Charles eventuell recht haben könnte und sie sich wieder versöhnen sollte, aber diesen Gedanken schüttelte sie ab. Er hatte eine liebevolle Familie gehabt, die seinen Traum unterstützt haben und kann es nicht nachvollziehen wie sich das Gegenteil anfühlt. Mia war mittlerweile länger als eine Stunde weg und wagte es auf ihr Handy zu schauen. Wie zu erwarten hatte er sie um die zwanzig mal versucht zu erreichen, aber sie legte das Handy nur stöhnend wieder zurück in ihre Jackentasche. Wenn sie jetzt zurückrufen würde, würde sie nur wieder wütend werden und das würde ausarten.

Sie schlenderte noch etwas durch die Gegend bis sie sich nach weiteren zwanzig Minuten dazu entschloss wieder zurück zu gehen in der Hoffnung, dass Charles bereits schlafen gegangen war. Leider war das nicht der Fall, denn der Monegasse saß auf der Couch und tippt auf seinem Handy. Als er die Haustür hörte und Mia sah, sprang er auf und rannte auf sie zu. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Mach das nie wieder. Es tut mir leid, du musst natürlich gar nichts machen. Ich liebe dich, okay?" Mia zögerte. Musste sie erst wegrennen, damit er begriff, was er eigentlich von sich gegeben hatte?

„Ich erzähle dir, wie sehr mich das alles gequält hat und wie enttäuscht ich war und das erste, was du sagst, ist, dass ich mich mit ihnen treffen soll. Ich hab das Gefühl, dass du mir gar nicht zugehört hast." Sie erklärte es ruhig und vernünftig, weil sie diesen Streit schlichten wollte und ihn nicht weiter anheizen wollte. Schuldbewusst sah der Monegasse sie an. Am liebsten wäre sie ihm wieder um den Hals gefallen und hätte ihn abgeknutscht, aber sie musste standhaft bleiben. „Ich weiß nur wie wichtig mir meine Mama ist und ich dachte, dass es dir vielleicht auch gut tun würde, wenn ihr euch versöhnen würdet. Vielleicht haben sie ja eine plausible Erklärung dafür und sehen ihren Fehler ein. Ich meinte es nur gut. Tut mir leid, dass du dich so gefühlt hast." Sie war überrascht und gleichzeitig auch schuldbewusst. Der tolle Mann vor ihr schien es wirklich nur gut zu meinen und konnte es einfach nicht nachvollziehen, weil nicht jeder das Gleiche durchmacht. Er hat eine gute Beziehung zu seiner Mama, die ihn unterstützt hat, woher sollte er wissen, wie Mia sich nach all diesen Strapazen fühlt.

Auf ihrem Gesicht bildete sich langsam ein Lächeln. „Ich bin bei dem Thema ein wenig empfindlich. Mir tut es leid, dass ich einfach abgehauen bin. Natürlich meinst du es nur gut." Sie nahm Charles Gesicht zwischen ihre Hände und drückte ihre Lippen auf seine. Sofort ergriff er ihre Hüfte und zog sie noch weiter zu sich. Der Kuss wurde intensiver und beide lösten sich außer Atem voneinander. „Wenn jeder Streit so endet, müssen wir uns öfter streiten", sagte der Monegasse und hatte ein vielsagendes Grinsen auf dem Gesicht. „Das hier kannst du immer haben. Wir müssen uns davor nicht streiten", erwiderte Mia. Als das Grinsen noch breiter wurde, schien ihr Herz einen Schlag auszusetzen. Diesen Lächeln machte sie immer noch verrückt und vor allem, wenn sie seine schmutzigen Gedanken bereits hören konnte, bevor er sie aussprechen konnte.

Den Rest des Abends verbrachte das Pärchen damit die Verlobung zu feiern, alle darüber zu informieren und mit Lilo zu Kuscheln. Als es darum ging, dass Charles seiner Mama Bescheid geben sollte, wurde die Stimmung angespannter. Er war sich nicht sicher, ob das der richtige Zeitpunkt, wenn ein Streit voraus gegangen war und man dann die Verlobung bekanntgibt. Aber nach einem hin und her entschied er sich es ihr zu schreiben. Wenn sie es als letztes erfahren würde, würde es der Beziehung auch nicht gut tun. Gesagt, getan. Nun warteten die beiden auf die Reaktionen. Manche waren positiv, andere waren noch viel mehr als nur positiv. Doch auf eine Antwort von Frau Leclerc warteten sie vergeblich. Es war bereits nach Mitternacht, als es die beiden aufgaben und beschlossen ins Bett zu gehen. Obwohl der Rest des Abends wunderschön war, bemerkte Mia, wie mitgenommen Charles von dieser Situation war. Dass seine eigene Mutter der Verlobung des Sohnes keine Beachtung schenkte, verletzte ihn und Mia wusste nicht, wie sie das wieder kippen sollte. Vielleicht konnte das niemand gerade biegen außer die Verursacherin persönlich.

„Du kannst ja nochmal alleine mlt ihr reden. Dann wird sich das klären, sie liebt dich schließlich", versuchte Mia ihren bald Ehemann aufzumuntern, aver es funktionierte nur semi gut. Er nickte und kuschelte sich an Mia ran, um kurz darauf einzuschlafen. Mia hingegen musste den Tag erst mal Revuen passieren lassen, bevor sie ebenfalls in einen tiefen Schlaf versank. Wenn man sich auf einen anderen Menschen einlässt, lässt man sich meistens auch mit der Familie ein und das konnte anstrengend sein.

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now