Kapitel 41

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*Charles POV*

Für Charles vergingen die Wochen schleppend. Es folgte ein Rennwochenden nach dem anderen und ein Konkurrenzkampf jagte den nächsten. Er und Max waren fast gleich auf. Mit jedem Rennen änderte sich die Rangfolge. Mal war der Monegasse erster Mal der Niederländer. Charles mentaler Zustand ließ ebenfalls zu wünschen übrig. Er blieb weiterhin im Hotelzimmer, gelegentlich ging er trainieren oder traf sich mit seinem Manager, aber das war auch das höchste der Gefühle.

Was Mia anging, dachte er nicht mehr über sie nach. Er verdrängte das Thema und sobald ihr Name angesprochen wurde, klingte er sich aus dem Gespräch aus. Obwohl er wusste, dass das gesundheitlich nicht das schlaueste war, konnte er nicht anders. Er hatte sie bereits seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen und sie schien sich keine Mühe zu geben so schnell wie möglich zurück zu kommen, was ihn immer wieder verletzte. Die einzige Kontaktperson war Louisa als Mias beste Freundin, aber auch das half nur ein wenig, weil sie nun mal nicht alles erzählen konnte und wollte, was man auch nachvollziehen kann.

An diesem Wochenende stand Japan auf dem Plan und der Monegasse nahm sich fest vor in diesem Rennen den Weltmeister fest zu machen. Mit diesem vorletzten Rennen könnte Max ihn nicht mehr einholen, wenn Charles gewinnen sollte. Sollte er verlieren, würde das letzte Rennen in Abu Dhabi entscheidend sein und das wollte er vermeiden. Charles zog seinen Anzug an, richtete alles und stieg in sein feuerrotes Auto. Er atmete tief durch und gab seinen Ingenieuren einen Daumen nach oben. Als Antwort kam das gleiche Zeichen zurück, also würde Charles gleich losfahren können. Gedacht, getan. Zehn Sekunden später raste der Monegasse aus der Boxengasse heraus und fuhr das beste Qualifying dieser Saison. Eine Bestzeit jagte die nächste und am Ende stand er mit zwei Zehntel Abstand zu Max auf Platz eins. Zufrieden stieg er aus dem Auto aus und bejubelte sich selbst mit Hilfe seines Teams. Das Auto lief einwandfrei und es gab keinen Anschein, dass es sich am Wochenende ändern würde.

„Hast du das gesehen?", fragte Charles, während er lachen auf Lando zu lief. Dieser öffnete lachend seine Arme für den Monegassen und hob ihn in die Luft. Die beiden lachten und genossen es gefeiert zu werden. Lando konnte sich den vierten Platz holen, was ihn genauso glücklich machte wie ein erster Platz. Wenig später stolzierte Louisa zu den beiden und gab ihrem Schatzi einen Schmatzer auf die Wange. Auch wenn man es nicht glauben konnte, wurde sein Lächeln noch breiter. Charles wollte die beiden nicht stören, also ging er zurück zur Boxengasse, aber wurde von Louisa zurückgehalten. „Charles! Hey, warte. Wie gehts dir?" Der Monegasse zog eine Augenbraue nach oben. „Naja wie soll es mlr gehen. Ich habe Pole Position." Louisa lächelte verkrampft. Sie wollte wohl auf was anderes hinaus. „Es ist okay", antwortet er nun ehrlich und sie verstand. Nickend drehte sie sich um und ging zu Lando. Dort schien sie wild fuchtelnd mit ihm nun zu diskutieren. Hatte er was falsches gesagt?

Verwirrt ging er zurück zum Auto. Er hörte stöckelnde Schuhe hinter sich und drehte sich lächelnd um. „Louisa, was gibt es denn noch?" Doch vor ihm stand nicht Landos Freundin, sondern Mia, die lächelnd ihre Arme ausgebreitet hatte, um ihren besten Freund zu umarmen. Doch Charles war nicht so glücklich über diese Überraschung wie Mia. Er legte einen Finger auf ihren rechten Arm und drückte diesen runter, damit sie verstand, dass er sie nicht umarmen wollte. Er verschränkte die Arme vor seiner Brust und wartete darauf, dass Mia anfing zu reden. Jedoch kam Charles nicht umhin sie einmal von oben bis unten zu Mustern. Sie hatte ihre schwarze Enge Jeans an und eine hübsche rosa Bluse, die ihr Schlüsselbein zeigte. Man konnte sehen, dass sie ein paar Kilo zugelegte hatte, aber Charles fand, dass sie dadurch noch besser aussah als vorher. Mia lächelte und ihre Augen sahen entspannt aus. Sie wirkte gesund und glücklich und wie bereits erwähnt war sie hübscher als vorher, obwohl Charles nicht glauben konnte, dass das möglich war.

Was sich ebenfalls nicht geändert hatte, war, dass sie an ihren Händen spielte, wenn sie nervös war. „Ich dachte, dass ich dich überrasche und dir persönlich viel Glück wünsche. Ich kann aber auch wieder gehen, wenn du dich dann besser konzentrieren kannst." Sie konnte nicht auf einem Punkt stehen bleiben, sondern tippste von einem Fuß auf den anderen. Charles liess seine Arme fallen und sah sie mitleidig an. „Schön, dass du hier bist, aber du musst verstehen, dass ich dir nicht um Hals fallen kann." Auch wenn es ihm gegen den Strich ging, klopfte er ihr lediglich auf die Schulter und drehte sich wieder zu seinem Auto um. Er sah von außen so aus, als wäre er okay, aber im Inneren tobte ein Zoo. Er war wütend, traurig, glücklich und verzweifelt. Alle Emotionen sausten durch seinen Körper und zum Glück war das Qualifying schon vorbei, sonst hätte er nicht mal mehr gewusst wie das Gaspedal ist. Mia war nach einem halben wieder da und stand vor ihm, als wäre nichts passiert. Irgendwie war das frech und egoistisch, aber sie war wieder da, das war andererseits wieder schön.

Um sich zu beruhigen, nahm er sein Handy hervor und fragte Lando, ob die beiden sich am Abend unterhalten könnten. Der Brite sagte sofort zu und fragte wie es ihm ginge. Der Monegasse antwortete darauf nicht mehr, weil er es ja in ein paar Stunden erzählen konnte. Der restliche Tag am paddock verlief ereignislos. Es wurde von den Team gefeiert oder eben getrauert und ein paar technische Sachen besprechen. Um 18 Uhr bekamen dann alle Fahrer frei und konnten sich vom paddock und den Trubel entfernen. Der Monegasse begab sich direkt zum Briten, der ohne seine besser Hälfte auch noch überleben konnte. Wahrscheinlich waren die beiden Frauen zusammen, Anders konnte sich Charles die Trennung des Traumpaares nicht erklären.

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now