Kapitel 8

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Mia strich gestresst über ihre Hand, weil sie einfach nicht wusste, was sie sagen sollte. Ihr Kopf war wie leergefegt und Landos fragender und erwartungsvoller Blick machte es nicht besser. Sie sah sich unsicher um und wunderte sich, warum man nicht bereits Rauchschwaden über ihren Kopf sehen konnte. Dann erblickte sie ihre Erlösung. Charles kam ebenfalls aus dem Motorhome von Mc Laren also zog sie ihn zu sich, als er an ihnen vorbei lief. „Charles und ich haben noch was besprochen", sagte Mia stolz und blickte auffordernd zu Charles, der sie fragend ansah. „Und was habt ihr besprochen?", fragte Lando mit hochgezogener Augenbraue. Er wirkte nun eher genervt, was Mia überraschte, weil sie ihn so noch nie gesehen hatte, aber sie wollte ihn später darauf ansprechen. Erst mal musste sie ihre Affäre mit Max verstecken. Sie wusste, dass ihr Teamchef und auch der Teamchef von Redbull das nicht sonderlich schön fänden würden. „Wir haben darüber geredet, wann wir heute Abend was trinken gehen." Mia zog scharf die Luft ein. ‚was soll das denn jetzt?' Sie guckte Charles wütend an, während er sie hingegen zufrieden anlächelte. „Achso, dann viel Spaß." Mehr sagte Lando nicht dazu und verschwand wieder. „Was soll das?!", pampte Mia Charles an, der glücklich seine Hände hinter seinem Kopf verschränkte. „Du wolltest das letzte Mal ja nicht, also habe ich jetzt ein wenig nachgeholfen. Ich freue mich auf heute Abend." Damit war nun auch Charles verschwunden und Mia stand alleine im Paddock. Sie seufzte tief durch und ging weiter zu ihrem Motorhome, um sich auf das freie Training vorzubereiten. Es war komisch, wie sich Menschen in kürzester Zeit ändern konnten. Mia hatte selten ein Wort mit anderen Rennfahrern gewechselt und auf einmal wurde sie von drei belagert. Jedem anderen Mädchen würde das sicherlich gefallen, aber Mia war das unangenehm und ungewohnt. Sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte und wem sie vertrauen konnte. Das alles machte ihr mehr Angst als sie dachte und sie begann wieder ihre Finger zu kneten, während sie weiter ging. Sie wusste auch zusätzlich nicht, was das jetzt zwischen ihr und Max war. Er schien verstanden zu haben, was sie ihm sagen wollte, aber hatte er sich damit gegen seine Fraundin und für Mia entschieden oder war das einfach so gewesen, weil er sowieso unglücklich war. Max hatte deutlich gemacht, dass er keine Freundin will beziehungsweise, dass er Mia nicht als Freundin haben wollte. Aber wollte Mia ihn denn als Freund?

Sie kam bei Aston Martin an und wurde gleich beauftragt sich umzuziehen, zumal das Training gleich losgehen würde. Mia steckte sich Kopfhörer in die Ohren und schaltete ab. Sie versuchte an nichts mehr zu denken, doch das misslang ihr an diesem Tag deutlich, aber es war nicht so schlimm wie sie dachte. Im Training fuhr sie die viertschnellste Zeit und war damit sogar schneller als Lando, aber immer noch langsamer als Charles und Max. Die beiden waren einfach nicht zu schlagen. Einen weiteren kleinen Erfolg gab es noch: sie war schneller als ihr Teamkollege. Das war eine gute Grundlage für die nächsten zwei Tage. Erschöpft Steig Mia aus ihrem Aston Martin aus und klatschte alle ab. Hoffentlich konnte sie die Leistung halten. Sie zog sich wieder ihre normalen Klamotten an und machte sich auf den Weg in den Feierabend. Aber wie die letzten Male kam sie nicht weit. Lando legte wieder einmal seinen Arm um sie und beglückwünschte Mia zu ihrer super Zeit. Mia bedankte sich und schenkte ihm sogar ein Lächeln. Dieser erwiderte es mit einem noch breiteren Lächeln. Lando umarmte Mia erneut und Mia genoss es dieses Mal sogar, aber sie kam nicht umhin ihn auf vorhin anzusprechen. „Lando?" „hmm?" „Warum warst du vorhin so traurig, als Charles dir von unserem Gespräch erzählt hat?" Lando, der sichtlich überrascht von der Frage war, fuhr sich durch die Haare. ‚warum macht das jeder Fahrer hier?' fragte sich Mia perplex und starrte auf seine Haare, nach ein paar Sekunden beantwortete er Mias Frage: „Um ehrlich zu sein, wollte ich dich fragen, ob du heute Abend Lust hast, was zu machen. Aber das ist ja jetzt hinfällig. Wundert mich nicht, dass sich das ganze Paddock um so ein hübsches Mädchen wie dich streitet. Ich wünsche dir ehrlich viel Spaß. Bis morgen!" Mia blinzelte einmal da war er auch schon verschwunden. ‚Lando wollte mit mir was unternehmen? Charles will mit ihr was trinken gehen und Max verhält sich komischer als vorher. Was ist hier los? Bin ich irgendwo falsch abgebogen?'

Mia überlegte bis zum Hotel, was hier passierte. Sie war maßlos überfordert mit der gesamten Situation. Dem Stress auf der Rennstrecke und dem Stress neben der Rennstrecke. Sie öffnete ihr Hotelzimmer und ließ sich aufs Bett fallen. ‚Gott tut das gut.'  Sie genoss diese Ruhe und diese Einsamkeit. Lange hielt diese Ruhe jedoch nicht an. Kurz darauf klopfte es an ihrer Zimmertür. „Wer will denn jetzt was", murmelte sie und stolperte zur Tür. Mit tiefen Augenringen öffnete sie die Tür und stöhnte. „Charles..."
Dieser junge Monegasse stand grinsend vor ihr und nickte. „ja genau so heiße ich. Bereit für einen Abend mit dem schnellsten Fahrer auf der Strecke?" Mia streckte ihren Kopf durch die Tür und sah nach links und nach rechts in den Hotelfur und dann wieder zu Charkes. „Aber ich sehe Max hier gar nicht, der wirklich der schnellste ist." Mia lachte leise, während Charles sie nur böse anfunkelte, was Mia noch lauter lachen ließ. „Dein Ego ist genauso empfindlich wie früher. Du warst damals genauso bockig, wenn ich dich geschlagen hatte." Dieses Mal kam von Charles nur ein ‚pff', aber wirklich ernst bleiben konnte er nicht. Bei dem Gedanken an deren frühere Rennen musste er lächeln. Während beide nebeneinander hergingen, hingen sie wieder mal in der alten Zeit, weshalb Mia nicht merkte, dass sie bereits das Hotel verlassen hatten. Erst als der erste kältere Windzug ihre nackten Arme streifte, wurde sie aus dem Gespräch gerissen. Verwirrt blickte sie zu Charles. „Wo gehen wir hin?" Sie hörte sich zerbrechlich an, was gar nicht ihre Art war. Es hörte sich an als hätte sie Angst davor, was Charles mit ihr machen könnte, was überhaupt nicht der Fall war. Trotzdem traute sue sich noch nicht ihm dahingehend zu vertrauen, dass er sie mochte und deshalb was mit ihr unternehmen wollte. „Lass dich überraschen", sagte Charles und legte brüderlich seinen Arm um sie. Mia nickte nur und ließ sich weiter mit ziehen.

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now