Kapitel 15

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Mia wachte von einem leisen schnarchen auf. Hundemüde öffnete sie ihre Augen und paar Sekunden später hob sie ihren Kopf. Sie lag komplett auf Charles drauf und hatte den Arm um ihn gelegt. Dadurch, dass sie sich bewegt hatte, wachte auch der Monegasse auf und rieb sich die Augen. „Guten Morgen, Mia", sagte er verschlafen und mit einer tiefen, rauen Stimme. Mia konnte darauf nichts antworten, weil sein Anblick ihr die Sprache verschlug. Er hatte zerzauste Haare, ein Lächeln auf den Lippen und einen freien Oberkörper, dazu die tiefe Stimme und das Gesamtbild war umwerfend. „Alles gut?", fragte Charles irgendwann, als Mia immer noch nichts gesagt hatte. Sie nickte und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, aber es war nicht nur eine Strähne, die ihr im Gesicht hingen. Charles nahm seine Hand und half Mia dabei, indem er langsam mit zwei Fingern die Haare aus ihrem Gesicht strich. Es war als liefe das alles in Zeitlupe ab und auch Charles war dabei anscheinend in Gedanken versunken. Ich mochte es früher schon, wenn du immer müde zum Training gekommen bist. Du warst so grummelig und deine Haare lagen wild auf deinem Kopf. Das sah... süß aus." Charles strich weiter über ihre Wange, obwohl alle Haare weg waren, und Mia genoss es. Auch das, was er gesagt hatte, brachte sie zum Lächeln. „Es war eine schöne Zeit mit euch", sagte Mia in Gedanken. Sie meinte das ernst. Die Zeit mit Charles, Pierre und manchmal auch Max war toll. Die Jungs waren wild und albern und Mia dazwischen als einziges Mädchen. Sie behandelten sie nicht schlecht, es war als wäre sie die kleine Schwester, die man überall mit hinnahm und tolerierte, aber auch ärgerte. „Ich wünschte es wäre wieder alles so leicht wie damals", sagte sie irgendwann. Die beiden lagen immer noch so wie sie aufgewacht waren und keiner wollte daran etwas ändern. Doch bei der Aussage von Mia hielt Charles kurz inne. „Wie meinst du das?" Er sah besorgt aus. Mia atmete tief durch und überlegte wie sie das gemeint hatte. „Naja, warum haben wir damals mit dem Sport angefangen? Weil es Spaß gemacht hat und jetzt geht es darum den Teamkollegen zu schlagen und ein Podium nach dem anderen zu holen. Ich fühle mich so ersetzbar. Wenn ich ein Jahr lang nicht die Leistung erbringe, die ich sollte, bin ich weg vom Fenster und bei euch in der Jungsgruppe fühlte ich mich so besonders und geliebt, weißt du." Mia beendete ihre Rede mit glasigen Augen. Auch Charles wirkte nun traurig. „Da ist wohl was wahres dran. Aber ich bereue gar nichts. Ich liebe es die schnellsten Autos der Welt zu fahren und ich liebe den Wettkampf. Außerdem habe ich trotz des Konkurrenzkampfes Freunde, die mit mir lachen und mit mir weinen. Und du hast ja jetzt auch wieder einen." Beim letzten Satz zwinkerte er Mia zu, was sie wieder zum Lächeln brachte. Sie flüsterte noch ein ‚danke' und legte den Kopf wieder auf Charles Brust, wo er die ganze Nacht gelegen hatte. Charles strich währenddessen weiter durch Mias Haare.

anscheinend muss ich jede Nacht bei dir schlafen", sagte Charles und begutachtete Mias gesunde Hände. Die hatten sich innerhalb von 2 Tagen so gut erholt, dass man kaum noch was sehen konnte. Mia guckte erleichtert an sich runter. ‚Gott sei dank war das weg", dachte sie und konnte nicht aufhören zu starten. „Ich habe noch kein danke gehört", sagte der Monegasse und drehte beleidigt seinen Kopf zur Seite. Mia lachte und lehnte sich nach vorne, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Charles nahm dies begeistert an und die beiden machten sich fertig für den Flug. Leider würde Mia morgen erst zurück fliegen und Charles bereits heute nach  Monacco, aber sie wollten sich zum nächsten Rennen, das in Österreich stattfinden sollte, wiedersehen. Mia ging mit in Charles Zimmer und sah ihm beim Packen zu, während dieser nur am jammern war. „Du kannst deinen hübschen Hintern bewegen und mir helfen", grummelte er und sah Mia auffordernd an. Diese schüttelte belustigt mit dem Kopf. Als Nächstes landete eine Boxershorts in Mias Gesicht, die sie prompt zurück warf und das Gesicht verzog. „Woher weißt du, dass ich einen schönen Hintern habe? Gaffst du auf meinen Hintern?", fragte Mia empört. Charles hatte wohl nicht bemerkt, was er gesagt hatte und wurde rot, was Mia zum Lachen brachte. „Du darfst den so oft anschauen wie du möchtest. Ich fühle mich geschmeichelt, wenn der große Charles Leclerc auf meinen Hintern geiert." Charles verdrehte die Augen, aber konnte sich das Lächeln nicht verkneifen. Mia sah es ganz genau. Plötzlich klingelte Mias Handy. Sie zückte es aus ihrer Hosentasche und ging ran. „hey, steht das mit heute Abend noch?", fragte Max, woraufhin sich Mia die Hand gegen die Stirn schlug. Sie hatte das vollkommen verplant, aber da Charles sowieso heute abreisen würde, müsste es klappen. „Ja klar, wann kommst du denn?" Mia war eigentlich nicht so begeistert von dem Treffen, weil es wieder wie immer ablaufen würde. Max kommt vorbei, sie haben Spaß, Max geht wieder. Natürlich wusste Mia, auf was sie sich eingelassen hatte, aber die Zeit mit Charles zeigte ihr, dass man auch ohne Sex Spaß haben konnte. „17 Uhr. Alles klar." Mia legte auf und bemerkte, dass Charles sie anstarrte. Sie legte den Kopf schief und fragte, was los sei. „War das Max?" Mia nickte. „Was wollt ihr denn heute Abend machen?" Mia zupfte an ihrem Hoodie rum. Sie wusste nicht, ob die Frage ernst gemeint war, weil eigentlich wusste Charles, was sie mit Max für eine Beziehung hatte. „Du weißt doch die Antwort auf die Frage", murmelte Mia und wartete darauf, dass Charles irgendwie wütend würde. „Ja schon, aber ich dachte ihr würdest vorher wenigstens irgendwas essen gehen oder so. Ich dachte nicht, dass es wirklich NUR körperlich war." Mia hatte noch nie daran gedacht mlt Max essen zu gehen oder irgendwie anderweitig Zeit mit ihm zu verbringen. Es fühlte sich dann zu ernst an, aber wollte sie es denn überhaupt, dass es so locker blieb wie jetzt? „I-ich weiß ja gar n-nicht, ob er mit mir essen gehen möchte. Vielleicht wäre ihm das dann unangenehm, wenn Reporter uns gemeinsam sehen würden." Nun drehte sich Charles komplett zu Mia um. „Möchtest du denn mit ihm mal essen gehen?" Mia zuckte mit den Schultern. Charles nahm ihre, nun wieder gesunden, Hände und redete ihr Mut zu. „Sprich es doch einfach mal an. Du bist eine Dame und mit Damen geht man vorher wenigstens essen oder unternimmt was schönes." Er machte eine kurze dramatische Pause bevor er das wichtigste sagte: „Mir wäre es zumindest nicht unangenehm, wenn ich mlt gesehen werden würde, wie wir zusammen in einem Restaurant sitzen. Ich gehe sogar so weit, dass ich sagen würde, dass ich der stolzeste Mann auf der ganzen Welt wäre."

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now