Kapitel 42

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Mia wusste, dass sie nicht so herzlich empfangen werden würde wie früher, aber dass er so abweisend ihr gegenüber sein würde, wusste sie nicht. Sie hatte in den letzten Wochen härter an sich und ihrer Mentalität gearbeitet, sodass ihre Therapeutin sie als „gesund" genug eingeschätzt hatte, um wieder in ihr altes Leben zurückzukehren. Die größte Motivation, die sie dabei hatte, war natürlich Charles, dem sie das Herz gebrochen hatte.

Mia spürte ihr Herz gegen ihre Brust hämmern, als sie sich dem Monegassen näherte, der ihr den Rücken zugewandt hatte. Sie hatte sich so gefreut und hatte gleichzeitig so eine Angst gehabt, sodass ihr Körper verrückt spielt.

Nach dem Desaster ging sie zurück zu Louisa, die wartend auf den gleichen Fleck stand wie vorhin. „Na, wie ist es gelaufen?", fragte sie sofort. Mia zuckte mit den Schultern und zwang sich ein Lächeln auf, um die Enttäuschung nicht zu zeigen. „Ich habe nicht mal eine Umarmung bekommen", murmelte sie und bekam dafür eine Umarmung von ihrer besten Freundin, die genauso gut tat wie eine von Charles, naja fast. „Lass ihm Zeit. Es war für uns alle ein Schock und für ihn am meisten. Ich meine, wir sind ja nicht verliebt in dich." Man sah, dass sie es sich verkneifen wollte, aber Louisa musste kurz lachen. Mia seufzte. Dann fiel ihr zum ersten Mal auf, dass Louisa alleine dort stand ohne ihre bessere Hälfte. Sie sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen und fragte Louisa nach Lando. „Ähm... der musste zur Box", stotterte sie vor sich hin. Mia verstand, was ihre beste Freundin ihr sagen wollte. „Er will mich nicht sehen." Perfekt. Noch eine Person, der sie das quasi das Herz gebrochen hatte, und wo sie sich jetzt entschuldigen muss. Sie nickte nur und ignorierter Uhr schlechtes Gewissen. Um ehrlich zu sein hatte sie nie über Lande und Louisa nachgedacht, wie sehr sie die Leute um sie herum verletzen würde, wenn sie mal eben für ein halbes Jahr verschwinden würde.

„Wollen wir heute Abend was unternehmen, Eine richtige Girlsnight?", fragte Mia euphorisch, weil sie wirklich Lust hatte mal wieder die Sau raus zulassen. Natürlich in einem angemessenen Rahmen, damit ihre Mentalität nicht wieder den Bach runter geht nach zehn Tequilas. Louisa sagte Mia ebenfalls freudig zu und die Mädchen verabredeten sich für zwanzig Uhr unten in der Lobby von Louisas Hotel, also dem Hotel, in dem alle Rennfahrer untergebracht sind.

Da das Qualifying vorbei und alle sauer auf Mia waren, hielt sie nichts mehr im Paddock. Sie machte sich auf den Weg zu ihrem Aston Martin, der im auffälligen Grün auf dem Parkplatz stand und fuhr schon ins Hotel. Sie war immer noch bei ihrem Rennstall unter Vertrag, weshalb sie auch noch das Auto fahren durfte. Im Hotel angekommen duschte sie und zog sich eine Jogginghose an und hatte sogar so viel Zeit, dass sie sich noch ein Mittagsschläfchen genehmigen konnte.

Dann um viertel vor acht stand Mia in einem engen schwarzen Kleid und hohen Schuhen in ihrem Hotelzimmer und betrachtete sich im Spiegel. Sie war zufriedenen mit ihren gewonnen Kurven, die zeigten wie wohl sie sich wieder fühlte. Stolz stöckelte sie nach unten und lief über die Straße. Ein paar hundert Meter weiter war bereits das Hotel der Rennfahrer und sie erblickte ihre Freundin bereits von weitem. Sie trug ein Weißes Kleid, was bei ihrer unfassbar braunen Haut super zur Geltung kam. Die Frauen umarmten sich und Mia war bereit die Stadt unsicher zu machen, aber Louisa bewegte sich noch nicht.

„Wollen wir nicht los?", fragte Mia verwirrt und tippelte auf ihren Schuhen hin und her. „Einen Augenblick noch", sagte sie und schien noch irgendwen in der Lobby zu suchen. Ein bisschen genervt nahm Mia ihr Handy hervor und scrollte durch insta. Nach ungefähr fünf Minuten winkte Louisa wild durch die Gegend. Neugierig folgte sie dem Blick ihrer Freundin und sah Lando aus dem Hotel kommen. Zu Mias Leiden war Lando nicht alleine. Neben ihm ging Charles, der eine blaue Jeans und ein weißes Hemd trug, welches seinen muskulösen Oberkörper umspielte. Mia war hin und weg wie gut er wieder mal aussah und wollte diesen Mann einfach nur umarmen. Wie immer würde er bestimmt auch so gut riechen. Als Lando dann seine Freundin begrüßte und Charles in unmittelbarer Nähe stand, konnte Mi bestätigen, dass er gut roch. Sie sog unauffällig seinen Duft ein. Als er dann zu ihr sah, lächelte sie ihn schüchtern an, aber blickte auch schnell wieder weg. Seine Anwesenheit macht sie plötzlich nervös, weshalb sie den Blickkontakt auch nicht halten konnte. Stattdessen widmete sie sich Lando, der ebenfalls nicht erfreut über das Treffen schien. Mia nahm allen mit zusammen und zog den Briten in eine Umarmung. Währenddessen flüsterte sie ihm ihre Entschuldigung entgegen: „Ich habe euch alle so sehr vermisst, aber die Auszeit tat mir richtig gut. Tut mir leid, dass ich dich zurückgelassen habe. Das werde ich nie wieder tun." Lando festigte den Griff um Mia und nun flüsterte er ihr ganz leise etwas ins Ohr: „Ich bin nicht wütend, weil ich gelitten habe. Du hast meinen besten Freund zerstört. Er ist einfach nicht mehr der gleiche." Mia löste sich mit schwerem Herzen von Lando und sah ihn überfordert an. Da die beiden anderen sie beobachteten, formte Mia mit den Lippen den Satz: ich kriege das wieder hin. Der Brite nickte und lächelte sie an, was Louisa auch mitbekam, die dann freudig ihren Freund und ihre beste Freundin unterhakte und durch die Gegend schrie: „Dann kann der Abend ja endlich losgehen!" Mia war sich nicht so sicher, ob die Freude hier angebracht war.

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now