Kapitel 19

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Louisa starrte Mia nachdenklich an, nachdem diese alles über ihr Liebesleben erzählt hatte. Mia wackelte mit dem Bein, weil sie wissen wollte, was Louisa darüber dachte. Irgendwann musste sie Louisa fragen, was sie dazusagte, aber diese schien immernoch zu überlegen. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte Louisa zum Antworten an: „Ich bin mir nicht sicher, ob die Entscheidung mit Max die richtige war." Mia wurde sofort wieder traurig. Da sie selber sowieso schon solche Zweifel hatte, hatte sie gehofft, dass wenigstens Louisa ihr diese nehmen konnte. Ihre beste Freundin hatte den verzweifelten Blick wohl bemerkt. „Hab ich was falsches gesagt? Ich dachte du wolltest meine ehrliche Meinung hören." Mia winkte ab. Sie schätzte es sehr, dass Louisa ihr die Wahrheit sagte und war auch keineswegs böse darüber. Aber sie machte sich jetzt noch mehr Sorgen. Louisa fragte während des Essen immer wieder nach, was los ist. Als Mia die letzte Gabel in den Mund nahm, war sie bereit ihrer Freundin auch die Wahrheit zu sagen. „Ich zweifle selber an der Entscheidung, weil Max und ich nur eine körperliche Beziehung hatten und es jetzt plötzlich ernst wird. Es fühlt sich gezwungen an, weißt du? Dass du meine Zweifel bestätigst, macht mir ein wenig Angst, aber wie kommst du eigentlich darauf, dass die Entscheidung falsch war? Was bringt sich dazu, das zu sagen?" Wieder setzte Louisa ihren nachdenklichen Blick auf und erneut dauerte es ein paar Minuten bei sie die Worte gefunden hatte. „Es ist die Art und Weise wie du über ihn redest. Du runzelst die Stirn und lächelst nicht. Du wirkst eben mehr besorgt als verliebt und das sagt vieles meiner Meinung nach." Mia nickte. Sie verstand jedes Worr und musste Louisa bedauerlicherweise recht geben. „Ich weiß, dass ich ihn sehr gerne mag. Seine Art und Weise, sein Ehrgeiz, die anderen Vorzüge, die er hat. Er ist was besonderes und es macht Spaß mit ihm, aber ich weiß nicht, ob ich ihn liebe." Nun war Louisa die, die nickte. Die beiden redeten noch ewig lange über dieses Thema und beschlossen, dass sich Mia einfach entspannen und sich Zeit lassen sollte. Liebe kommt manchmal auch erst auf den zweiten Blick. Irgendwann wurde das Gespräch auf andere Fahrer gelenkt. So redeten sie beispielsweise über Lando und zwangsweise auch über Charles. Mia erzählte von früher und von dem Wiedersehen. Louisa erfuhr alles, was Mia selber über Charles wusste. Sie konnte sich nicht bremsen. „Du merkst selber, dass du glücklicher bist, wenn du über Charles redest als über Max", sagte Louisa und unterbrach damit Mias Redefluss. Diese schüttelte verwirrt mit dem Kopf. Louisa lächelte wissend. Mia hatte nun das Bedürfnis sich rechtfertigen zu müssen: „Ich mag Charles echt gerne, aber ich bin glücklich, weil er so ein unfassbar guter Freund ist und wir uns super verstehen. Er ist nun mal mein bester Freund." Louisa antworte darauf nichts mehr und die beiden Frauen bezahlten und gingen ein wenig die Straße entlang. Der restliche Abend verging mit Gesprächen über belangloses und nach einer Stunde verabschiedete Mia Louisa vor ihrem Hotel. Die beiden vereinbarten, dass Louisa am nächsten Tga mit zur Strecke kommen würde, weil es Mia sonst zu langweilig werden würde. Und die junge, hübsche Frau konnte dann auch ein paar süße Rennfahrer kennenlernen. Mia schlenderte nun zu ihrem Hotel, das bloß 200 Meter entfernt lag und fand sich dann in der Hotelbar wieder, in der sie es maßlos übertrieben hatte. An diesem Tag wollte sie den Abend ruhig ausklingen lassen, was ihr eher so semi gelang. Irgendwann merkte Mia, dass ihre Augenlider immer schwerer wurden, aber sie kam nicht vom Barhocker hoch, was auch der Barkeeper sah. Dieser kam um die Bar herum und legte seinen Arm um Mias Hüfte um sie zu stützen. Als die beiden nun zusammen aufstehen wollte, wurde der Barkeeper unsanft zur Seite gedrückt. Mia plumpste unsanft auf den Barhocker zurück, woraufhin ihr ein leises ‚Aua' entfleuchte. Erneut legte sich ein starker Arm um ihre Hüfte und sie spürte wie sich Charles nochmals zum Barkeeper wandte. „Ich mach das", zischte er und zog Mia vorsichtig mit sich. Mia war zwar angetrunken, aber sie war nicht taub. „Warum motzt du den Barkeeper so an? Der wollte nur helfen." Mia merkte wie sich Charles Muskeln anspannten, als hätte sich gerade das schlimmste von sich gegeben. Nun wurde auch sie angespannt. Was war denn los mit ihm? „Du hast nicht gesehen, wie er dich angesehen hat. Der hatte ganz andere Sachen mit dir vor als dir zu helfen." Der Monegasse presste den Kiefer zusammen und Mia bekam fast schon Angst. So aggressiv hatte sie ihn noch nie erlebt. „Auch wenn er das wollte, kann es dir doch egal sein, was die Kerle mit mir machen. Vielleicht wollte ich ja auch was vom Barkeeper." Mia war durch den Alkohol ehrlicher als sie sonst gewesen wäre. Aber sie fühlte genauso so. Charles musste nicht so aufführen als wäre er ihr Freund. Er hat eine Freundin, also soll er sich um die kümmern. „Max würde das aber nicht gefallen und da er nicht hier ist, muss ich dich beschützen." Mia hatte Max komplett vergessen. Sie hatte zugegeben, dass sie eventuell was vom Barkeeper gewollt hatte, obwohl sie einen tollen Freund hatte. Dies war offiziell ein neuer Tiefpunkt. Aber dennoch musste Charles nicht auf sue aufpassen. Das fühlte sich nicht richtig an, wenn er sie so im Arm hielt, während eine andere Frau in seinem Bett auf ihn wartete. Mia riss sich aus seinem Arm, was fast dafür gesorgt hatte, dass sie auf den Flurteppich fiel. Sie wartete bis der Raum aufhörte sich zu drehen und schrie dann Charles an: „Ich bin kein kleines Mädchen mehr und auch nicht deine Schwester, auf die du als großer Bruder aufpassen musst. Und eine Freundin bin ich anscheinend auch nicht, da du mir nicht mal erzählt hast, dass du eine Freundin hast! Apropos, nimm lieber sie in den Arm als mich, du du Dumpfbacke!" Mia fiel zum Schluss keine bessere Beleidigung ein. Sie war wirklich verletzt von der Tatsache, dass Charles sie nicht als wichtig genug erachtet, ihr von seiner Freundin zu erzählen. Nach Mias Ausraster stolperte sie weiter den Flur entlang. Sie bemerkte zwar Charles Körper hinter sich, aber dieser wagte es nicht erneut Mia anzufassen, was auch im Mias Sinne war. Das Ende vom Lied war, dass Mia wortlos in ihr Zimmer ging und in den Klamotten vom Abend einschlief. Charles hatte keine weiteres Wort mit ihr gewechselt.

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now