Kapitel 21

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Mia fing unbewusst wieder an, an ihren Händen zu spielen. Sie schaute dabei durch die komplette Bar, um irgendwie einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Im Grunde hatte Charles nichts falsch gemacht, aber Mia war enttäuscht, dass er ihr nicht vertraute und von seiner Freundin erzählte. Sie selber hatte ihm alles erzählt, was mit Max zu tun hatte. Als Mia dann das WC-Schild erblickte, sprang sie auf und stolperte wegen zu vieler Drinks auf die Toilette zu. Hin und wieder rempelte sie dabei ein paar Leute an, aber das war egal. Sie wollte weg. Im WC angekommen, wusch sich Mia das Gesicht mit kaltem Wasser und atmete tief durch. Danach frischte sie ihr Makeup wieder auf. Sie wartete, obwohl sie fertig war, noch ein paar Minuten, um sich zu sortieren. Die Zeit war leichter, als sie niemanden hatte. Es tat weh sich das einzugestehen, aber ihr ging es zu dieser Zeit besser. Außer auf Lando und auf Louisa konnte sie auf jeden anderen gerade verzichten. Diese beiden Menschen wollte sie nicht wieder in ihrem Leben missen. Mit gesenktem Blick verließ sie die Toilette und knallte direkt gegen jemanden. Verwirrt blickte sie nach oben und sah Charles. Stöhnend ließ Mia den Kopf in den Nacken fallen. „Was willst du von mir?! Lass mich doch einfach in Ruhe und schmachte weiter deine Freundin an!" Mia war deutlich angetrunken und deutlich angepisst. Charles ging auf ihren aggressiven Ton gar nicht ein. Er ging weiter auf sie zu, was Mia dazu veranlasst einen Schritt zurück zu machen. Irgendwann spürte sie die kalte Wand an ihrem Rücken. Sie spannte ihren Körper an. Nun konnte sie nicht weiter ausweichen. Charles kam weiterhin immer näher. Ein paar Zentimeter trennten die beiden voneinander und nun roch Mia, dass auch Charles angetrunken war. Der Monegasse platzierte eine Hand an der wand direkt neben Mias Kopf und die andere legte er an ihre Hüfte. „Was wird das?", fragte Mia mit zittriger Stimme. Diese Nähe machte sie verrückt. Sie spürte wie sich eine Gänsehaut über ihren Körper legte und ihr Puls immer schneller wurde. Sie schaute Charles die ganze Zeit in die Augen und verlor sich ein bisschen darin. Mia vergaß sogar, warum sie sauer auf ihn war. Er schaute sie so an, als würde er ihre Gedanken lesen können. Charles zog sie mit der Hand, die an ihrer Hüfte lag, näher zu sich und kam immer dichter. Mias Atmung wurde sichtlich schneller und sie wusste nicht, was hier gerade passierte. Aus Reflex schloss Mia ihre Augen und wartete einfach. Nach ein paar Sekunden vernahm sie Charles Lippen auf ihrer Wange. Er gab ihr dorthin einen Kuss, verweilte aber noch länger als nötig dort. Mias Körper spielte bei dieser kleinen Berührung verrückt, aber gleichzeitig fühlte sie eine Ruhe, die sie schon seit Monaten nicht mehr hatte. Charles ging dann weiter zu Mias Ohr und flüsterte: „Es tut mir alles unendlich leid. Ich hätte dir alles anvertrauen müssen und für dich da sein müssen. Ich hab dich lieb." Durch Charles warmen Atem auf ihren Hals, entfleuchte Mia ein leises Stöhnen. Sie riss die Augen auf und sah in Charles amüsiertes Gesicht. Sie spürte wie ihr Gesicht merklich rot wurde. „Ist verziehen", sagte sie und wollte sich an Charles vorbei drücken. Dieser hielt sie aber am Handgelenk fest und drehte sie zu ihm, um beide Arme um Mia zu legen und sie zu umarmen. Mia schloss erneut ihre Augen und vergrub ihren Kopf in seiner Brust. Sein Geruch hüllte sue komplett ein und sie hätte noch Stunden dort verweilen können. Irgendwann löste sie sich jedoch von ihm und stürmte zu Louisa, die immer noch mit Lando tanzte. „Ich muss kurz frische Luft schnappen", schrie Mia gegen die Musik. Louisa nickte und widmete sich dann wieder dem Briten. Mia öffnete die Tür der Bar und sofort begegnete ihr eine kühle Luft, die sie sofort nüchterner werden ließ. Sie lehnte sich gegen die kalte Steinmauer, um über das Geschehene nachzudenken. Es war so viel in so kurzer Zeit passiert, dass man das gar nicht verarbeiten konnte. Zwischen den beiden gab es eine Spannung, die vorher nicht vorhanden war. Und Charles plötzliche Annäherung war sowieso zu viel für Mia gewesen. Wie konnte er das mit ihr machen, wenn er eine Freundin hatte?

„Kann ich dich mitnehmen?" Mia blickte nach rechts und sah in Mac lächelndes Gesicht. Sie hätte vor Freude heulen können. Mia ließ ihre kleine Handtasche fallen und sprang in Max Arme. Dieser Strich liebevoll über ihren Rücken und fragte was los sei. „Ich freue mich einfach so dich zu sehen, aber woher wusstest du wo ich war?" Max lächelte wieder. „Ich habe Lando gefragt. So können wir doch noch den Abend verbringen." Mia hatte Max geschrieben, dass sie mlt Louisa und Lando feiern gehen wollte, weshalb der Abend zu zweit eigentlich ausfallen sollte, aber jetzt konnte das frische Pärchen doch noch Zeit verbringen. Mia hing an Max Arm, während sie zu seinem Auto gingen. Immer wieder sah sie zu ihm hoch und zählte alles auf, was sie an ihm toll fand. Es gab einiges: seine Haare, sein Lächeln (oh und wie sie sein Lächeln mochte), seine liebevolle Art, die er nur Mia zeigte und sein Ehrgeiz. Dennoch konnte sie nicht das Gefühl vergessen, was sie hatte, als Charles ihr so näher kam. Sie fühlte sich miserabel darüber so zu denken, aber sie konnte nichts daran ändern. „Sicher, dass alles gut ist? Du bist so anhänglich, das kenne ich nicht von dir?" Max sah wirklich besorgt aus und entweder es lag am Alkohol oder Mia war einfach dumm, aber sie erzählte Max, was passiert war. „Charles hat mir nicht erzählt, dass er eine Freundin hat und ich dachte wir wären beste Freunde, weißt du? Deshalb war ich echt angepisst und heute Abend hat er sich auch komisch Verhalten. Er hat vor der Damentoilette gewartet, um sich dann zu entschuldigen." Sie hatte also das Gröbste erzählt, aber zu 100% die Wahrheit. Mia hatte es ignoriert, dass sich Max bei dem Namen angespannt hatte, aber jetzt konnte man es nicht mehr übersehen. Max sah sichtlich wütend aus. Mia hielt seine Hand fester in ihrer und strich über seinen Arm, um ihn zu beruhigen, aber das war erfolglos. „Ist alles gut?", fragte Mia vorsichtig, woraufhin Max seufzte. „Ja, es ist nur, dass ich mir Sorgen mache. Du und Charles versteht euch schon sehr gut." „also bist du eifersüchtig?" Max überlegte kurz und nickte dann. Mia blieb stehen und legte ihre Hand auf Max Wange. „Ich will mit dir zusammen sein und nicht mit Charles. Ich mag dich, Max. Mach dir keine Sorgen." Max lächelte und nickte erneut. Mia hatte ihn noch nie so ehrlich gesehen. Er war ehrlicher zu ihr als Charles es war. Vielleicht war Max doch die richtige Entscheidung gewesen.

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now