Kapitel 48

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Mia wurde durch ein Druck wach, den sie an ihrer Hand spürte. Verschlafen öffnete sie ihre Augen und sortierte erst mal ihre Gedanken. Durch das ganze Weinen von gestern waren ihre Augen angeschwollen und es war unmöglich sie komplett zu öffnen. Sie hörte das mittlerweile bekannte Piepen und sah durch das Krankenzimmer bis ihr Blick an Charles hängen blieb, der sie mit leicht geöffneten Augen ansah. Sofort saß Mia aufrecht auf ihrem Stuhl und nahm seine Hand in ihre beiden Hände. Ihr fehlten die Worte. Sie schaute ihn mit glasigen Augen an und versuchte etwas aus ihrer trockenen Kehle rauszupressen, aber sie blieb stumm. Stattdessen räusperte sich der Monegasse vor ihr und drückte immer wieder ihre Hand. Bevor er aber was sagen konnte, platzte der Arzt ins Zimmer und wünschte den beiden einen guten Morgen.

„Frau Morina, wir haben Herr Leclerc
heute Nacht bereits aus dem Koma geholt, weil sich seine Werte stetig verbessert hatten. Sie haben ruhig weiter geschlafen und wir wollten sie auch nicht wecken. Wenn es mit den Werten so bleibt, sollte Herr Leclerc Donnerstag entlassen werden und eventuell ohne Rehamaßnahmen sich zu Hause erholen können. Falls was ist, rufen sie uns. Schönen Tag noch!" Mit diesen Worten machte der Arzt auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer wieder. Mia blickte wieder zu ihrem besten Freund, der wieder anfing sich zu räuspern. Sie sprang von ihrem harten Stuhl auf und nahm ein Glas Wasser. Dieses hielt sie ihm vorsichtig an die Lippen damit er Schluck für Schluck trinken konnte. Etwas entspannter lehnte er sich im Bett wieder zurück und sah Mia an. Sie stellte das Glas auf den Nachtisch und nahm die alte Position wieder ein, in der sie seine Hand festhielt.

„Mia...", sagte der Monegasse mit sehr rauer Stimme und die deutsche unterbrach ihn direkt. „Du brauchst jetzt nichts sagen. Ich würde dir aber gerne etwas gestehen." Charles öffnete seine Augen ein wenig weiter und drehte seinen Kopf mehr in Richtung Mia, um zu zeigen, dass er ihr aufmerksam zuhörte. Er nickte.

„Ich liebe dich, Charles..." Mia bemerkte wie seine Augen noch größer wurden und zweifelte nun an ihrer Aussage. „... a-als meinen besten Freund. Ich will mich nicht mit dir streiten und ich vergeben dir, dass du in der ausgerastet bist. Ich hoffe, dass du mir auch vergibst, dass ich einfach gegangen bin." Sie sah ihn auffordernd an. Er brauchte nichts sagen, ein Nicken hätte vollkommen gereicht und das tat Charles auch. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und er nickte langsam. Mia umarmte ihren besten Freund vorsichtig und murmelte ein leises ‚Danke', woraufhin der Monegasse sie fester an sie drückte. „Ich... liebe dich... auch", presst er angestrengt hervor und Mia löste sich langsam aus der Umarmung. Obwohl seine Arme nicht mehr um sie geschlungen waren, waren sie immer noch sehr dicht beieinander. Mia sah in seine wunderschönen Augen und spürte ihr Herz in ihrer Brust hämmern. Sie wusste nicht, ob Charles es freundschaftlich oder eben nicht freundschaftlich meinte, aber die Anziehung zwischen den beiden war zum Greifen nah. Mia wechselte den Blick zwischen Charles Augen und seinen Lippen hin und her.

Irgendwann dachte sie darüber nach, dass er einen Tag zuvor beinahe gestorben wäre und dachte sich ‚scheiß drauf'. Sie überbrückte die letzten Millimeter und legte ihre Lippen vorsichtig auf seine. Sie hatte weiterhin Angst ihm wehzutun, aber als Charles seine Hand an ihren Hinterkopf legte und sie fester an seine Lippen drückte, vergaß sie ihre Angst. Sie küsste ihn und ihr Körper kribbelte. Alles fühlte sich toll an und sie vergaß was in den letzten Wochen alles passiert war. Das einzige, das sie spürte, war Charles unfassbar weiche Lippen, die auf ihren lagen und die sie nie wieder nicht spüren wollte. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sich die beiden voneinander und Mia lächelte Charles an, dieser sah aber nicht so glücklich aus.

„Ist alles gut?", fragte Mia vorsichtig und sah ihn besorgt und angespannt an. Lag es an deren Kuss? Wollte er das gar nicht? War es ihm unangenehm? Charles schüttelte als Antwort auf die Frage mit dem Kopf und griff sich an seine Brust. Kurz darauf gab der Monitor ein Alarmsignal von sich. Mia sah die unregelmäßigen Herzschläge, die dort angezeigt wurden und lief auf den Flur hinaus. „Hilfe! Ich brauche bitte Hilfe!", schrie sie über die Station und sofort kamen Ärzte und Schwestern ins Zimmer. Mia konnte noch sehen wie sie Charles aufdeckten, das Kopfteil vom Bett runterfuhren und mit einer Herzdruckmassage anfingen. „Nein! Er darf nicht sterben! Bitte helfen sie ihm!" Sie wusste nicht, was sie sonst tun konnte, als die Leute anzuschreien. Eine Pflegekraft kam auf sie zu und bat sie in einem ruhigen Ton, das Zimmer zu verlassen, weil sich die Leute dort konzentrieren müssten. Schweren Herzens verließ Mia das Zimmer und ging nun auf dem Flur auf und ab.

Nach einer halben Stunde kam immer noch niemand raus und berichtete was Sache war. Mia blickte vom Boden hoch und sah Louisa und Lando auf sie zukommen. „Was ist los?", fragte Lando besorgt und nahm Louisas Hand. Mia versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken, um zu erzählen. „E-er ist a-aufgewacht und wir h-haben uns geküsst, d-dann ist der M-Monitor angegangen u-und Charles w-wird gerade r-reanimiert." Als sie fertig war, brach Mia in Tränen aus. Louisa nahm ihre Freundin in den Arm und redete ihr gut zu, obwohl man hören konnte, dass sie sich nicht so sicher war, ob das alles so positiv enden würde, wie sie es sich vorstellte.

Formula 1- my dream? || Charles Leclerc FFWhere stories live. Discover now