Der Gott in Artems Kopf!

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Beim Anwesen angekommen, waren schon einige unserer Brüder und Schwester hier erschienen, wie ich anhand der angebundenen Pferde draußen erfreut feststellte.
Im Erdgeschoss hatte man Artem auf ein Sofa gelegt, wo er seit gestern lag und sich nicht gerührt hatte.
„Wir hatten nach einem Arzt geschickt, aus Bethlem um genauer zu sein. Ich hatte gehört, diese kennen sich besonders gut mit, nunja, Irren aus!" Karl hatte meine Anweisungen also entsprechend befolgt.
„Das war eine gute Idee und wir werden den Herren auch dort in Bethlem einweisen lassen! Etwas sichereres gibt es gerade nicht, da ich nicht denke, dass er in einem Gefängnis gut betreut werden würde." aber ich sah, dass meine Frau dem nicht wirklich zustimmte, weil sie die dortigen Zustände nicht guthieß. Aber wohin sonst mit ihm?

Wir versuchten nun, diesen Mann auf die Beine zu bekommen, doch das war schwerer als gedacht. Der besagte Doktor muss ihn vollgepumpt haben mit irgendwelchen Drogen!
Plötzlich öffnete Artem die Augen und wir alle starrten ihn entsetzt an! Die Farbe wechselte immer wieder in ein leuchtendes Rot! Doch er sprach nicht, verzog noch nicht einmal das Gesicht, so als wäre ihm alles egal!
Vielleicht sollte Alex einfach noch einmal in seinen Geist eindringen und versuchen ihn zu beruhigen oder vielleicht etwas zu besänftigen. Sie äußerte Bedenken, weil sie auch Angst hatte erneut in diese Wirren einzutauchen, doch wir mussten sicherstellen, dass er nicht unterwegs aggressiv wurde!
Schwer seufzend nickte sie und dann war sie wieder ganz weit weg und starrte auf den Russen.

Dieses mal jedoch vernahm ich immer wieder Wortfetzen... Mich gab es schon vor meinem Mörder .... niemand half ... geh und sonne dich in deiner Tat ... zwischendurch bekam ich den Eindruck, als hätte man mir die Ohren mit Wachs versiegelt, damit ich nicht den gesamten Gesprächsverlauf hörte!
Und dann wurde Alex nach hinten geschleudert, wie von einer Explosion getroffen! Wir alle erschraken und ich eilte zu ihr. Alex hielt sich die Ohren zu und hatte das Gesicht schmerzerfüllt verzogen! Auf meine Frage, ob es ihr gut ginge, kam eine kurze Pause.
Haytham, ich bin völlig... ich weiß gerade gar nichts mehr!" doch bevor wir weiterreden konnten, hörten wir beide Odins donnernde Stimme!
Er hat es nicht anders verdient! Er ist undankbar! Lasst ihn zurück und geht eurer Wege! Wir sind besser ohne ihn dran, mein Kind. Glaub mir! Zweifle nicht an meinen Worten, wage es ja nicht! Ich habe dir nie Grund gegeben, an mir zu zweifeln! Im Gegenteil! Und jetzt geht!

Das war aber keine Option für uns, denn der Russe lag tot zu unseren Füßen! WIE war das möglich? Er blutete aus Mund und Nase und es schien, als wäre er eines völlig natürlichen Todes gestorben, äußerliche Anzeichen gab es gar nicht!
Ich ließ den entsprechenden Herren für diese Dinge rufen, damit wir dieses Haus jetzt fürs erste verlassen konnten, weil ich sah, dass meine Frau dringend frische Luft brauchte.

Vor der Tür atmete sie tief durch, während ich meinen Arm um sie hielt. Ich verstand gerade überhaupt nichts, aber als ich in ihren Geist dringen wollte, ging es nicht. Er war, es klingt seltsam, zugemauert.
Das darf doch alles nicht wahr sein! Habe ich gerade wirklich mit einem toten Gott gesprochen? Aber jetzt weiß ich auch, warum Finley solche Wunden und Verletzungen hat! Haytham, Ymir ist einer der Reifriesen, er war schon VOR Odin da und als er nun den kleinen Loki vor sich sah, überkam ihn die Wut auf diese anderen Götter! Er hat sich gerächt, so scheint es!"
Langsam setzte mein Verstand wieder ein und versuchte eins und eins zusammen zu zählen! Artem war der Reifriese Ymir (ein Link geht ja immer, siehe unten), welchen Odin (wie immer - leider müsst ihr selber danach suchen) mit seinen Brüder ermordete, um aus ihm die nordische Mythenwelt zu formen! In was tauchte meine Frau da bloß ein, oder besser WIR? Mit Entsetzen ging mir der Gedanke wieder durch den Kopf, das Eugene auch nicht nur ein Mensch sei, wurde aber mal wieder unterbrochen...

Zum letzten Mal! Er wird nicht zurückkommen, es ist jetzt vorbei und jetzt, tu was ich sage! Ihr habt noch eine Menge Aufgaben vor euch, welche es zu erledigen gilt! Also hatte Alex ebenso Angst, dass diese Götter jederzeit wieder auftauchen könnten! In diesem Falle hoffte ich wirklich, dass Elias, oder eben Odin, Recht behielte!
Meine Frau erzählte mir nun auf dem Rückweg, was passiert war. Sie war in diesem Gang seines Geistes wieder gewesen, doch als sie sich seiner wahren Identität näherte, fuhr Odin dazwischen und hat sie aus diesen Gedanken verbannt! Vermutlich ist es auch besser so gewesen. Wer weiß, was das für ein grauenhafter Anblick sonst gewesen wäre! Dennoch war ich auf der einen Seite fasziniert, was wir erlebten, auf der anderen Seite geschockt und besorgt, was noch auf zu kommen mag!
Ich nahm mir vor, mich mit den nordischen Göttern etwas mehr zu befassen, ich wollte nicht völlig blind einem in die Arme laufen!

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now