So sieht die Zukunft aus? (XXL Kapitel!)

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Man bat uns kurzfristig zu einem kleinen Essen an einem Lagerfeuer und ich sah zum ersten Mal Alex in ihrem für sie völlig selbstverständlichen Umfeld. Sie agierte und bewegte sich völlig anders hier und in mir kam wieder dieses schlechte Gewissen, dass sie wegen mir das alles hier aufgegeben hatte.
Jedoch riss mich das Gespräch dann aus diesen etwas trüben Gedanken. Man schrieb das Jahr 2028, immer noch unvorstellbar für mich, und hatte immer mehr Zellen der Bruderschaften und Räte des Ordens zusammenführen können. Es gab eine übergeordnete Stelle, wo alles zusammenlief, wo aber ebenso auf eine, wie man mir erklärte, demokratische Art und Weise Beschlüsse gefasst wurden. Die Mehrheit entschied über einige Belange, Wünsche und so weiter.
Leider hatte man aber noch lange keine 100 Prozentige Einigung, weil es immer diese Splittergruppen gab, welche sich widersetzten. Diese ließen sich auf keinen Zusammenschluss ein, ob es nun Templer oder Assassinen waren.
Besonders eine Randgruppe machte ihnen hier das Leben schwer und das waren diese russischen Teile, wozu auch ein Bruchteil des dortigen Templerordens zählte.

Man hatte sie aber fast alle schon beseitigen können und wer noch übrig war, hatte kaum Macht, so hofften die Männer und Frauen es hier. Ich würde ihnen gerne zustimmen, doch ich hatte meine eigenen Erfahrungen gemacht und wusste, dass diese wenigen Übriggebliebenen eine wahre Last werden konnten. Natürlich wünschte ich mir, dass hier auch bald Frieden einkehren würde, doch wie lange es noch dauern wird, konnte keiner sagen.

Aus dem Augenwinkel sah ich, dass meine Frau gerade tausende Gedanken durch den Kopf gingen, dass sie etwas plante und ich konnte mir schon denken, WAS. Sie müsste klein anfangen in den Kolonien, dafür war sie entsandt worden und hatte diese mächtige Handhabe des schwarzen Kreuzes. Ich las einen Namen in ihrem Geist „Connor", welcher aber schnell wieder verschwand, als Laura ihr vorschlug, Yannick anzurufen.

Für einen Moment war ich irritiert, weil ich nicht wusste, was jetzt passieren würde, aber man beruhigte mich. Alex hatte es mir einmal grob mit ihrem ... diesen komischen Kasten erklärt.
Die Frau drückte also auf einem ähnlichen Gerät herum und dann sah ich Alex' Sohn in diesem Ding. Als er seine Mutter sah, konnte er kaum seine Tränen zurückhalten und auch meine Frau stand schwer atmend da und erklärte sich.
Ja, Schatz, ich bin hier. Nur kurz, aber... lass dir gesagt sein, mir geht es gut, wirklich! Schließt dieses Portal, es ist wichtig! Und wenn du kannst, dann suche nach weiteren... ich glaube, es gibt noch mehrere von diesen Durchlässen!" gab sie etwas hektisch diese Worte von sich, als hätte sie Angst, man könne sie unterbrechen!
Yannick bestätigte ihre Worte! „Das hast du mir schon geschrieben und wir arbeiten daran, es gibt noch 5 weitere..." brach aber ab, er durfte noch nicht zu viel sagen, nichts was wir noch nicht wissen konnten. Mal wieder war es leicht frustrierend, wir mussten das aber irgendwie jetzt durchstehen.
Uns geht es gut, wirklich. Alex macht sich in der Grundschule gut und auch Franziska ist ein Sonnenschein im Kindergarten. Sie kann tatsächlich Gedanken lesen, wie mein Vater!" Wir hatten noch eine Enkelin bekommen und in den Augen meiner Frau glitzerten Tränen, sie würde sie vermutlich nie zu Gesicht bekommen! Emotional war dieser Durchtritt in die Zukunft einfach sehr schwer zu ertragen und ich hielt Alex einfach fest.

Hilf ihr, Yannick. Sie kann lernen, sich zu verschließen und du schaffst das. Ich glaube fest daran und wenn alle Stricke reißen, dann... konzentriere dich auf mich oder lass Alex mit mir reden!" ihre Gedanken waren bei Marius angelangt, sie befürchtete das Schlimmste!
Erst jetzt bemerkte mich mein Stiefsohn und fragte ungläubig, ob ich es wirklich bin und ob das nicht zu gefährlich sei. Um das ganze hier aufzulockern sagte ich nur „Das habe ich deiner Mutter auch schon gesagt, doch du kennst sie... auf der anderen Seite, auch ich war zu neugierig. Und hier bin ich nun!" und grinste ihn an.
Seine nächsten Worte hörten sich schon fast flehend an, als er sagte, wir sollten schnellstens wieder zurück, wer weiß was wir noch lostreten würden.
Als ich etwas erwidern wollte, überkam mich ein starkes Husten und Kratzen im Hals. Laura reichte mir einen Becher mit Tee und ich spürte, dass sich alles etwas beruhigte. Doch Alex sah mich schon besorgt an.
Dann brach die Verbindung zu Yannick einfach ab, was ich sehr schade fand. Die junge Assassine versprach aber, Alex' großen Sohn auf dem Laufenden zu halten.

Das Tagebuch des Haytham E. Kenway - Die verlorenen Seiten Part 3Where stories live. Discover now