Chapter 14

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J A R E D
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Ich grinse, als Charlie einnickt und ihr Kopf schließlich auf meiner Schulter landet. Dass Coach mich ausgerechnet mit ihr in ein Zimmer steckt, hätte ich niemals gedacht. Naja, so begeistert scheint sie jetzt nicht davon, aber mir ist es nur recht. Ich bemerke die Blicke der Jungs und grinse sie schelmisch an.

„Du hast die voll im Griff!", sagt Anthony und ich könnte meinen, dass eine Spur Neid darin zu hören ist.

„Ja. Und noch dazu ein Zimmer mit ihr teilen. Du hast definitiv den Jackpot. Aber die nächste Wette gewinne wieder ich", grinst Dave und hält mir seine Faust hin.

„Leute?", meldet sich jetzt auch Mason zu Wort. „Findet ihr es nicht scheiße mit der Wette? Ich meine, ihr gegenüber?"

Alle sehen ihn verwirrt an. "Diggah, was laberst du? Ist doch scheiß egal", lacht Liam.

„Nein, sie ist wirklich nett, wenn man sie kennenlernt und gar nicht so wie andere. Die verdient das doch nicht. Und außerdem, werdet mal erwachsen. Haben eure Eltern euch nicht beigebracht, nur mit Spielzeug zu spielen?", sagt er leicht sauer.

„Wenn ihr mit der Scheiße nicht aufhört, muss ich ihr es sagen. Ihr werdet sie sowieso nicht rumkriegen, denn so ist sie nicht."

Was ist denn mit dem los?

„Chill mal.", sagt ich und konzentriere mich auf den Sitz vor mir. Beleidigt setzt er seine Beats auf und beachtet uns alle nicht mehr. Ich versuche mich auf etwas zu konzentrieren, aber es gelingt mir nicht. Sein Satz spukt mir immer wieder im Kopf herum. Haben euch eure Eltern nicht beigebracht, nur mit Spielzeug zu spielen?

Ich sehe auf Charlie. Die Position in der sie liegt ist wahrscheinlich nicht gerade gemütlich und trotzdem lässt sie sich von nichts und niemanden wecken. Egal, wie viel Lärm die anderen machten, sie wurde nicht wach. Ehrlich gesagt hätte ich als Mädchen Angst, zwischen vierzehn Jungs einzupennen.

Ich muss grinsen, als sie sich noch enger an mich kuschelt. Beim Schlafen sieht sie so friedlich aus. Ihre blonden Haare hängen ihr ins Gesicht und ein weiches Lächeln liegt auf ihren Lippen. Würde ich es nicht besser wissen, würde ich meinen, dass sie ein süßes, nettes Mädchen ist. Sie sieht so zerbrechlich und unschuldig aus beim Schlafen. Keine Spur von der sonst so provokanten, schlagfertigen Charlie.

Ob Charlie wohl nur ein Spitzname ist oder ob sie wirklich so heißt?

Gerade als ich mich zurücklehne, sagt Coach, dass wir gleich da wären. Alle fangen an zu gröhlen und packen ihre Sachen, auch ich.

Der Bus wird immer langsamer und ich sehe auf, als alle anfingen, aufzustehen. Ich blicke aus dem Fenster und entdecke ein großes Hotel, dass einen ziemlich teuren Eindruck macht.

„Denk drüber nach, was ich dir gesagt habe", sagt Mason, als er aufsteht und den anderen folgt.

Ich rüttele Charlie sanft an den Schultern und sage ihren Namen, aber keine Reaktion zeigt sich. Die Kleine schläft wie ein Stein und ich bin mir ziemlich sicher, dass eine Bombe einschlagen könnte, ohne das sie es merken würde.

Mein Geduldsfaden reißt und ich pickse ihr mit dem Fingern in die Seite. Sofort springt sie wie von der Tarantel gestochen auf und möchte mich anmaulen, doch ich unterbreche sie.

„Ich hoffe, dass ich bequem war aber wir müssen jetzt leider raus, da wir da sind", sage ich und stehe auf. Grinsend verlasse ich den Bus und sofort schlägt mir die Hitze entgegen. Dass es in Santa Barbara wärmer sein wird als in Monterey wusste ich, aber das es so unerträglich wird, hätte ich niemals gedacht.

Auch Charlie kommt mittlerweile aus dem Bus raus und der Fahrer gibt uns einem nach dem anderen wieder das Gepäck.

„So Leute, wir sind da. Heute habt ihr Freizeit, aber bitte lasst alles im Hotel so, wie ihr es vorgefunden habt. Holt euch eure Zimmerschlüssel und dann ab mit euch", sagt Coach und fängt an, die Schlüssel zu verteilen.

Ich sehe zu Charlie, die aber mit ihrem Handy beschäftigt ist und laufe zu Cliff. Grinsend strecke ich meine Hand aus und fordere ihn so damit auf, mir den Schlüssel zu geben. Misstrauisch beäugt er mich.

„Parker, du lässt sie gefälligst in Ruhe", sagt er, bevor er mir den Schlüssel gibt. Ich rufe nach Charlie, die kurz darauf mit ihrem Koffer neben mir steht. Da das Hotel keinen Aufzug hat, müssen wir die zwei Stockwerke hochlaufen. Ich gehe Charlie nach, die jetzt mühsam versucht, ihren Koffer hoch zu schleppen. Warum müssen Mädchen immer mit dem Gepäck so übertreiben?

„Soll ich dir helfen?", frage ich sie und lächele.

„Nein danke", antwortet sie kalt und zieht ihren Koffer weiter hoch. Nachdem wir das erste Stockwerk erreicht haben, wird mir das Ganze zu blöd und ich nehme wortlos den Koffer, mit dem ich dann problemlos weiterlaufe. Charlie wird leicht rosa im Gesicht und wieder muss ich grinsen.

Oben angekommen gebe ich ihr wieder den Koffer, den sie annimmt und ein kleines 'Danke' flüstert. Wow, das Charlie West sich auch mal bedanken konnte.

Ich stecke den Zimmerschlüssel ins Schloss und sperre auf. Neugierig trete ich ein.

Meine Vorahnung bestätigt sich. Der Raum ist rießengroß und modern ausgestattet. Zwei große Betten mit goldenen Verzierungen und ein riesiger Wandschrank inklusive Fernseher sind in dem Raum vorhanden.

„Wow", sagt Charlie neben mir und ich muss ihr recht geben. Ich laufe auf den Balkon zu und erblicke den Strand, der direkt vor uns liegt. Nur eine graue Gewitterwolke macht mir zu schaffen. Da ist man einmal in Santa Barbara und es ist Regen angesagt.

Auch Charlie stellt sich neben mich und seufzt.

„Gott, hoffentlich wird es nicht regnen", sagt sie mit einem hoffnungsvollen Unterton. Ich werfe mich auf das Bett und auch sie klettert auf ihres.

„Also, das Bett nehme ich mit nach Hause", meint sie begeistert und ich muss lachen. Sie springt wieder auf und geht zu der Tür, die
sich im Raum befinden.

„Das Badezimmer. Leider nur eins. Anscheinend müssen wir uns eins teilen", sagt sie und sieht mich prüfend an.

„Das schaffen wir schon", antworte ich und grinse.

„Wenn nicht, können wir ja zusammen duschen", zwinkere ich ihr zu und bin gespannt, wie sie auf meinen indirekten Anmachspruch reagieren wird.

Lauthals fängt sie an zu lachen. Es ist nicht ihre sonstige provokante Charlielache, sondern ein schönes, ehrliches Lachen.

„Wow, ich habe Mrs. Frozen zum Lachen gebracht. Schön sie kennenzulernen", sage ich und lächelte. Charlie lacht weiter und auf einem Mal wirkt sie nicht mehr wie sonst.

Als ob ihre Fassade nun brökeln würde und sofort fallen mir wieder Masons Worte ein.

„Tut mir leid, ich finde die Vorstellung nur gerade so lustig..du..ich..duschend..wir zwei...", sagt sie mit Mühe und bricht wieder in Gelächter aus.

Gespielt beleidigt fasse ich an mein Herz und schmolle.

„Ist doch ein guter Vorschlag, meinst du nicht?"

Sie läuft auf mich zu und gibt mir einen Klaps auf den Hinterkopf.

„Schlag dir das aus dem Kopf", warnt sie und dieses Mal muss ich lachen.

Sie geht zu ihrem Koffer und fischt einen Triangle Bikini in hellblau raus.

„Ich geh zum Strand, solange es noch geht", sagt sie und geht ins Bad. Ich stehe auf und hole mein Handy raus.

Die Jungs haben schon fleißig geschrieben und wollen auch unbedingt an den Strand.

„Charlie? Die Jungs wollen auch alle an den Strand, willst du mit uns mit?", rufe ich.

Eine kurze Stille entsteht.

„Ja, okay", antwortet sie und ich informiere die Jungs. Schnell ziehe ich mich aus, meine Badehose habe ich bereits unter meinen Klamotten an.

Bester FeindWhere stories live. Discover now