Chapter 53

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C H A R L I E
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Ich rücke etwas zu Liz, um mit ihr zu reden, bis ich Mason aus der Toilette kommen sehe und ihm kurze Zeit später ein leicht verstörter Jared folgt. Ich sehe ihn fragend an, aber er lächelt nur leicht, drängt sich wieder an seinen Platz und lässt sich neben mir nieder.

„Alles okay?", frage ich und er nickt, während er Mason anstarrt. Ich beschließe, das ganze Mal offen stehen zu lassen, und wende mich an Liz.

„Sag mal, kann es sein, dass du mir was zu erzählen hast?", frage ich sie und grinse verschwörerisch. Sie wird leicht rosa und sieht weg, weshalb ich mich in meiner Aussage noch bestätigter fühle.

„Ich will alles wissen", flüstere ich und sie rollt mit den Augen, muss aber schließlich doch grinsen.

Auch die überschminkte Kellnerin schaff es endlich, mit hochrotem Kopf unsere Getränke zu servieren und wir greifen alle zu.

„Ich übernachte heute bei euch", sage ich zu Jared und er zieht mich zu sich.

„Ich dachte schon, dass sagst du nie."

Ich lache kurz auf und zücke mein Handy, um meinem Vater zu schreiben, dass ich bei Liz übernachte. Das mit Jared muss er ja noch nicht unbedingt mitkriegen, sonst war das mit dem Freiraum für mich zu Ende.

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Lachend hake ich mich bei Liz ein und winke den Anderen noch zum Abschied, bevor wir in Jareds Wagen stiegen. Es ist schon relativ spät, und morgen in der Schule werde ich definitiv sterben.

Es ist still im Wagen, als wir losfahren. Jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach und seit Monaten denke ich wieder an die alte Zeit in London. Ich habe mich so sehr geändert, seitdem ich hier war. Alle Ecken und Kanten meinerseits sind anders geworden, meine Charakterzüge stärker.

„Fuck, Charlie wir müssen morgen zum Training. Nächste Woche findet ein wichtiges Spiel statt". unterbricht Jared meine Gedanken und ich sehe ihn verwirrt an.

„Welches Spiel?"

„So eine Ausscheidungsrunde. Wenn wir die gewinnen, spielen wir gegen die andere beste Mannschaft aus Kalifornien. Und wenn wir wiederum das Spiel gewinnen, sind wir die besten hier", erklärt er mir. Ich nicke wissend und schweife wieder in meine Gedanken ab.

Nach wenigen Minuten hält Jared mit dem Auto vor dem Haus an und Liz und ich steigen aus, während er noch den Wagen einparkt. Liz fischt ihren Schlüsselbund aus der Hosentasche und öffnet uns die Eingangstür.

Im Haus ist alles dunkel und die Eltern der zwei scheinen schon zu schlafen. So leise wie möglich ziehen Liz und ich uns aus und laufen direkt hoch in ihr Zimmer.

Kaum habe ich die Tür hinter mir zu gemacht, renne ich auf sie zu und werfe sie mit mir auf ihr Bett.

„Na los, erzähl schon. Ich kann es kaum abwarten!", quengel3 ich und sie lacht leise.

Sie schnappt sich ein Kissen und hält es sich vor den Bauch.

„Also, ich glaube, ich habe da ein klitzekleines Problem", meint sie und ich wackele mit den Augenbrauen. Sie bricht in Gelächter aus und ich schließe mich ihr an.

„Pscht jetzt, deine Eltern schlafen!", quietsch3 ich schließlich und sie ringt nach Luft.

„Charlie, ich glaube, ich bin verliebt", rückt sie schließlich mit der Sprache raus. „Na dann hoffe ich mal für dich, dass du nicht meinen Freund damit meinst", witzele ich.

„Ha ha", sage sie trocken, wirft mir aber grinsend das Kissen in mein Gesicht.

„Sag schon, wer ist es?", frage ich aufgeregt und sie wird rot.

Sie will gerade etwas sagen, als wir Jared im Treppenhaus hochgehen hören. Anscheinend stoßt er sich irgendwo an, denn ein dumpfer Schlag erklingt und er fängt an, leise vor sich hin zu fluchen.

„Gott, der kann sich auch nicht wie ein normaler Mensch aufführen", murmele ich und Liz kichert. Nachdem es Jared endlich und hoffentlich heil in sein Zimmer geschafft hat, wende ich mich wieder neugierig an Liz.

„Oh Gott, du wirst mich so auslachen", sagt sie peinlich berührt.

„Ach' Quatsch! Nun sag schon. Ich muss dir auch immer alles erzählen", dränge ich sie und sie vergräbt ihr Gesicht in ihren Händen.

„In Anthony", sagt sie schließlich und sieht mich durch ihre Finger hindurch an.

Ich sehe sie etwas verstört an, quieke aber kurz darauf erfreut auf.

„Oh mein Gott, ich fasse es nicht! Wie süß! Ihr seid sowieso wie für einander geschaffen", freue ich mich und Liz seufzt.

„Hör auf damit, mir Hoffnungen zu machen. Aus ihm und mir wird sowieso nichts", sagt sie bedrückt und ich stockt.

„Wieso denn nicht?", frage ich verwirrt und vielleicht sogar etwas enttäuscht.

„Ach' komm, da gibt es so viele Gründe dafür. Erstens, er ist einer der besten Freunde meines Stiefbruders. Zweitens, er hatte schon die ganze Stadt in seinem Bett , ein absolutes No-Go übrigens, und da werde ich sicherlich nicht interessant für ihm wirken", erklärt sie und ich schüttele den Kopf.

„Behaupte sowas nicht, bevor du es nicht mit ihm versucht hast. Vielleicht ist er ja auch an dir interessiert, und du hast es bis jetzt nur nicht gemerkt?", meine ich und fühle mich wie eine Hobby-Psychologin.

Liz jedoch wirkt doch ziemlich niedergeschlagen.

„Wenn er Interesse hätte, hätte er es schon gezeigt. Ich meine, wir reden hier von Anthony. Der Junge hat seine Hormone ja sowas von nicht in Griff", sagt sie und ich muss kichern. Wie recht sie doch hat.

„Pass auf, ich habe einen Plan", meine ich und sie sieht mich neugierig an.

„Erzähl", fordert sie mich auf.

„Na gut. Also, wir machen es so, dass ihr euch rein zufällig irgendwo trefft, alleine. Und dann wirst du schon herausfinden, ob er Interesse zeigt. Wenn ja, schnapp ihn dir. Wenn nein, schnapp ihn dir trotzdem und hack ihm seine Eier ab", erkläre ich stolz und sie prustet los.

„Aye Aye, Chef", grinst die und ich hebe meine Hand, um ihr einen High-Five zu geben.

"Mission Liz und Anthony kann beginnen!"

Bester FeindWhere stories live. Discover now