Chapter 49

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J A R E D
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„Wofür war das denn?", frage ich sie lachend und sie zuckt mit den Schultern.

„Keine Ahnung, hatte gerade Lust darauf", meint sie und ich grinse.

Ich fahre schneller, als erlaubt ist, zu mir nach Hause und parke den Wagen elegant in einer Lücke vor unserem Haus.

„Könnte sein, dass meine Mum daheim ist", sage ich und sie erstarrt.

„Sagt sie denn nichts dagegen, dass wir schwänzen?"

Ich schüttele den Kopf und öffne die Autotür.

„Solange ich gute Noten schreibe, passt alles. Und wir sind ja beide nicht die schlechtesten Schüler, also geht das schon klar", antworte ich, als ich den Schlüssel hervorkrame und ihr zu Haustür folge.

„Weiß sie, dass ich..- ich meine, wir..?", stottert sie und beißt sich auf die Lippe.

Grinsend schüttele ich den Kopf.

„Nein, aber sie wird es ja gleich erfahren."

Sie stöhnt verzweifelt auf. „Ich bin in sowas total schlecht", gibt sie zu und ich stoße die Tür auf.

„In was?"

„In Eltern-des-Freundes-kennenlernen", grummelt sie und ich lasse ihr den Vortritt.

Leise läuft sie rein und ich muss kichern bei dem Anblick. Sie zieht sich die Schuhe aus und will gerade zur Treppe, als meine Mutter aus der Küche erscheint.

„Jared, hast du..- oh, wir haben Besuch?", fragt sie verwirrt und lächelt Charlie an.

Charlie sieht sie schüchtern an und hebt kurz ihren Mundwinkel, bevor sie anfängt, mit ihren Fingern rum zu spielen. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie wegen so kleinen Dingen unfassbar nervös werden kann.

„Wer ist denn die hübsche Lady?", hakt meine Mutter nach und nimmt sie genauer unter die Lupe.

„Charlie, Charlie West, Miss.", antwortet sie und ihre Stimme klingt wieder etwas selbstbewusster.

„Meine Freundin, Mum", meine ich beiläufig und ziehe ebenfalls meine Schuhe aus.

„Oh, das ist ja schön. Ich dachte schon, Jared wäre schwul, da er nie ein anständiges Mädchen nach Hause gebracht hat. Wie geht es dir, Liebes?", fragt Mum sie und wickelt Charlie so in ein lockeres Gespräch. Ich grinse und halte den Daumen hoch, nehme mein Handy und gehe in die Küche, um den Pizzaservice anzurufen. Charlie wirft mir noch einen gequälten Blick zu, während meine Mutter auf sie einredet.

Ich bestelle eine große Salamipizza und beobachte die zwei von der Küche aus. Meine Mutter ist zwar nett, aber nach einer Weile kann sie ziemlich aufdringlich werden.

„Wie lange kennt ihr euch denn schon?", fragt sie etwas lauter und dreht sich zu mir. Ich überlege und zucke mit den Schultern.

„Um die zwei Monate", antworte ich und Charlie stimmt mir zu.

Seit zwei Monaten kenne ich sie, und anderthalb Monate hat es ungefähr gedauert, bis wir zusammengekommen sind. Als schiene Charlie das selbe zu denken, lächelt sie mir zu und meine Mutter klascht in die Hände.

„Dann ist sie also diejenige, die nachts noch in unserem Haus ist. Wusste ich es doch", stellt sie zufrieden fest und Charlie wird rot.

„Na los, ab mit euch. Ich muss noch putzen, ich sage euch Bescheid, wenn die Pizza da ist.", sagt sie und Charlie nickt.

Zusammen laufen wir hoch in mein unordentliches Zimmer. Charlie springt geradewegs auf mein Bett zu und wirft sich hin. „Ich will schlafen", murmelt sie und ich lache leise.

Ich stelle mich hinter sie und picke ihr mit dem Zeigefinger in die Seite.

„Hier wird nicht geschlafen. Außer mit mir", kommentiere ich ihre Aussage und sie hebt den Mittelfinger.

„Wage es noch einmal, mir deinen Finger in die Seite zu rammen Parker, noch ein mal!", droht sie und ich ziehe sie lachend zu mir.

Ihre blauen Augen sehen mich desinteressiert an und ich grinse.

„Grins nicht so bescheuert und lass mich los, was wenn deine Mutter rein kommt?", fragt sie auf einmal panisch und ich hebe die Augenbraue an.

„Sie kommt nie in mein Zimmer. Sie war seit etwa 3 Jahren nicht mehr hier drin", beruhige ich sie und sie runzelt die Stirn.

„Alter, du Glücklicher. Aber kein Wunder, dass es hier aussieht, wie im Saustall."

Ich nicke lachend und lege meine Lippen auf ihre. Erstmal muss ich mich daran gewöhnen, dass ich sie küssen kann, wann ich will.

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„Was geht die Olle auch runter in den Keller, wenn da Geräusche rauskommen. Gott, ist die behindert", murmelt Charlie und beißt von ihrem Pizzastück ab. Ich stimme ihr zu.

„Aber so hätte der Film ja seinen Reiz verloren", sage ich und beobachte weiter 'The Conjuring', der über den Bildschirm flackert.

„Ich finde es ekelhaft", sagt sie und schiebt ihren Teller weg.

„Du isst viel zu schnell", sage ich und schüttele den Kopf. Sie pickt sich mit dem Finger in die Magengrube.

„Ich müsste mal wieder Sport machen, sonst werde ich noch fett", meint sie und ich lache. „Ohja. Ich will keine Kugel als Freundin haben, die ich rumrollen muss."

„Halt's Maul Parker. Wegen dir hab ich mein Kickboxen vernachlässigt", sagt sie gespielt traurig und ich lege meine Hand auf mein Herz.

„Oh das tut mir aber leid. Du hattest es sowieso nicht drauf."

„Ach wirklich?", fragt sie provokant und ich nicke.

„Okay komm. Ich wette mit dir, dass ich dich besiegen kann", meint sie grinsend und ich halte ihr meine Hand hin. „Geht klar."

Sie stehtauf und stellt sich in die Mitte des Zimmers. Ich folge ihr und stelle mich vor sie. Es ist lächerlich, schon allein, weil sie viel kleiner und zierlicher als ich ist.

„Bereit?", fragt sie grinsend und ich zucke mit den Schultern.

„Was muss ich überhaupt machen?"

„Nur dran stehen. Und mir verzeihen, falls es wehtun wird", sagt sie und bevor ihre Aussage bei mir ankommt, kickt sie gegen mein Schienbein.

Ich spüre den Schmerz und fasse automatisch an die Stelle, um an ihr rum zu reiben. Doch kaum habe ich mich gebückt, haut sie mir mit einer geschickten Bewegung ihren Ellbogen in die Seite und ich falle um, ohne Kontrolle über meinen Körper zu haben.

„Was zum..?!", frage ich verwirrt und sie grinst triumphiert.

„Ich schätze mal, ich habe die Wette gewonnen", sagt sie stolz und setzt sich auf meinen Brustkorb.

„Verpiss dich, du Fettsack", rufe ich gespielt entsetzt und sie streckt mir die Zunge raus.

Ich schiebe sie von mir runter und setze mich auf.

„Das verraten wir aber keinem, okay?", frage ich und sie nickt lachend.

„Und was jetzt?" Ich stehe auf und halte ihr die Hand hin.

„Kino?"

„Ohja!", antwortet sie grinsend und wir schnappen unsere Sachen, um zu gehen.

Bester FeindWhere stories live. Discover now