Chapter 21

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J A R E D
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„Vergiss es Parker, ich werde auf keinen Fall Jennifer's Body schauen."

„Denkst du etwa, ich will 3 Meter über dem Himmel mit dir schauen? Sehe ich wirklich so aus?"

„Ja Jared, ja so siehst du aus."

„Halt die Klappe, West. Ein Scheiß."

„Es hat aufgehört zu regnen. Verpiss dich."

Ich grinse sie an. „Es hat vor 2 Stunden schon aufgehört."

Böse sieht sie mich an.

„Warum bist du dann nicht gegangen?"

„Vielleicht, weil ich nicht gehen wollte?", sage ich und lache bei ihrem Gesichtsausdruck. „Ja Charlie, ich geh ja schon. Bevor du mich umbringst."

Ich stehe auf und laufe in den Flur. Draußen ist es schon stockdunkel und morgen steht wieder Schule an, also sowieso höchste Zeit nach Hause zu gehen.

„ Na dann. Viel Spaß noch", sage ich grinsend und sie tritt an die Tür.

„Danke", flüstert sie.

„Was? Ich hab dich nicht verstanden?", provoziere ich.

„Danke", sagt sie nun etwas lauter und zerknirscht.

„Nochmal bitte."

„Hau ab Parker, ich boxe dich gleich", sagt sie mit gerunzelter Stirn und ich trete lachend aus dem Haus. „Bis morgen", sage ich, bevor ich in meinen Wagen steige und den Motor starte.

Sie sieht so klein aus im Türrahmen und wieder einmal frage ich mich, wie so ein kleines Mädchen so ein großes Mundwerk haben kann.

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„Jared, beweg deinen Arsch, wir müssen in die Schule", motzt Liz und knallt meine Tür zu. Verfluchtes Weib.

Ich stehe auf und schlurfe ins Bad, um mich fertig zu machen. Schule ist Folter.

Innerhalb von fünf Minuten stehe ich unten, während Liz immer noch hin und her springt und ihre Sachen packt. „Mach doch schneller, Herrgott!", stöhne ich genervt auf und sie sieht mich böse an.

Zusammen laufen wir raus und ich steige in meinen Wagen.

„Wann willst du endlich deinen scheiß Führerschein machen?", frage ich sie und sie wirft mir einen bösen Blick zu.

„Du weißt ganz genau, dass mein Vater es mir wegen Mum nicht erlaubt, weil er nicht will, dass ich irgendwann auch einen Unfall haben werde. Also halt die Klappe, ich würde morgens auch lieber was anderes machen, als mit dir hier zu sitzen", schnaubt sie und ich verdrehe die Augen.

Wir kommen an der Schule an und beleidigt steigt sie aus. Dumme Gans, soll sie doch machen, was sie will.

Ich schließe den Wagen ab und sehe mich auf dem Platz um. Mein Blick trifft Charlies, die mich ebenfalls beobachtet und ich laufe grinsend auf sie zu.

„Na West, gut geschlafen?", frage ich provokant.

Nachdem ich gestern gegangen war, gab es noch ein ordentliches Gewitter und ich bezweifle, dass sie überhaupt geschlafen hat.

„Halt die Klappe Parker."

„Ich hätte ja bleiben können, aber du hast mich ja rausgeschmissen."

„Glaubst du ernsthaft, ich hätte mit dir Jennifer's Body geguckt? Nie, never ever", gibt sie zurück und ich lache. Sie schlägt mir gegen die Brust, hebt aber ebenfalls ihren Mundwinkel.

„Lach nicht so bescheuert!"

Gespielt beleidigt fasse ich mir ans Herz.

„Nach all dem, was ich für dich getan hab, schlägst du mich? Was wolltest du gestern überhaupt im ganz anderen Stadtteil?"

Sie sieht mir heute zum ersten Mal richtig in die Augen und zuckt mit den Schultern.

„Ich kenne mich hier noch nicht so aus. Wollte mir alles ansehen", meint sie.

Liz sieht sie verstört an. „Hä was? Ihr streitet euch nicht?", fragt sie verwirrt und ich muss grinsen. Charlie verdreht die Augen und zieht Liz mit sich weg.

Ich geselle mich zu den anderen Jungs, die an unserem Stammplatz stehen und reden. Mason wirft mir einen komischen Blick zu und ich sehe ihn fragend an, woraufhin er sich abwendet. Ich zucke mit den Schultern und gehe los Richtung Schule. Vor mir liegen 2 Stunden Mathe, mein Lieblingsfach. Achtung, Ironie.

Im Klassenzimmer herrscht eine große Aufregung, da der Lehrer noch nicht da ist und ich lasse mich auf meinen Stuhl nieder. Diesen Kurs habe ich weder mit den Jungs, noch mit Charlie und Liz. Dafür stöckelt Hannah in ihren viel zu pinken High Heels ins Klassenzimmer und setzt sich auch noch zu meinem Nachteil neben mich.

„Hey mein Süßer", flüstert sie und versucht verführerisch zu klingen, wobei sie ihre rosa angemalten Lippen spitzt.

Ich sehe sie kalt an und sie zieht sich bei meinem Blick ein wenig zurück. Ihre Haare hat sie komisch zurück gesteckt und mit einem Bandana verziert, das zu ihrem schwarzen Kleid mehr oder weniger passt. Hätte sie keine pinken Schuhe an, würde ihr Outfit heute ausnahmsweise einigermaßen gut aussehen.

Ihr Gesicht ist so zugeklatscht, dass sie wie eine Porzellanpuppe wirkt. Ganz anders als Charlie benutzt sie ziemlich viel Schminke. Ich muss grinsen bei dem Gedanken an Charlie.

Irgendwie verhält sie sich manchmal wie ein Junge, ein Kumpel mal anders. Ich muss daran denken, wie geschockt sie war, als ich sie am Sonntag zu mir gezogen hab. Was mich dazu getrieben hat, weiß ich auch nicht mehr, aber bereuen tu ich es nicht, dafür war ihr Gesichtsausdruck zu göttlich. Und ich war meinem Schritt zum Hauptpreis ein wenig näher gekommen.

Bester FeindWhere stories live. Discover now