Bester Feind

Chapter 4

C H A R L I E
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Nachdem wir die letzte Stunde überlebt haben, laufen Liz und ich den Gang runter. „Ein beängstigender Gedanke, mit Parker unter einem Dach wohnen zu müssen", meine ich und sie stimmt mir mit einem gequälten Gesichtsausdruck zu.

„Das ist eine Zumutung!", sagt sie verzweifelt und ich grinse sie an.

„Was hast du jetzt noch für ein Wahlfach?", frage ich sie neugierig. „Ich bin bei der Schulband dabei. Und du solltest dich lieber zu Coach C beeilen", grinst sie und umarmt mich.

„Viel Glück, hoffentlich lässt er dich in das Team!", ruft sie mir noch hinterher, bevor sie verschwindet und ich alleine im Gang stehe.

Ich lächele ihr noch nach, bevor ich mich auf den Weg mache, um das Lehrerzimmer zu suchen. Es ist gerade dreizehn Uhr und um halb zwei würden die weiteren Stunden und somit die Wahlfächer beginnen.

Ich laufe durch die leeren Gängen des Schulgebäudes. Die meisten Schüler verbringen ihre Mittagspause in der Stadt, weshalb es dann in der Zeit schon fast gruselig im Gebäude ist, hat Liz mir erklärt.

Ich suche weiter, bis mir ein älterer Mann entgegenkommt. „Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, wo das Lehrerzimmer ist? Ich bin neu hier und müsste dringend mit Coach C sprechen", spreche ich ihn kurzerhand höflich an und lächele dabei. Er grinst zurück.

„Der steht live und in voller Statur vor dir. Was kann ich für dich tun, Mädchen?"

Ich sehe ihn überrascht an und überlege dann kurz, wie ich ihm am Besten mitteilen soll, dass ich unbedingt in sein Team will.

„Also, wissen Sie, ich bin aus England und wohne nun hier. Ich habe dort in einem Team gespielt und da es an dieser Schule kein Kickboxen als Kurs gibt, wollte ich Sie fragen, ob ich eventuell dem Fußballteam beitreten könnte. Ich habe auch gehört, dass ein Platz frei geworden ist, da ein Auswechselspieler umgezogen ist", rattere ich herunter. Der Mann sieht mich verblüfft an.

„Du willst in meiner Mannschaft Fußball spielen?"

„Ja! Ich versichere Ihnen, dass ich eine gute Spielerin bin, Sie können mich auch zuerst nur auf Probe testen, aber bitte lassen Sie es mich versuchen!", bettele ich weiter.

Er sieht mich von oben nach unten an, mustert mich prüfend und nickt dann nachdenklich. „Na gut, du kannst ja vorerst als Auswechselspielerin mitmachen, ich benötige dringend jemanden wegen den kommenden Spielen. Um halb zwei fängt das Training an, falls du es noch nicht mitbekommen haben solltest. Und das mit den Jungs, das müssen wir noch klären", meint er schließlich und ich strahle ihn an.

„Dankeschön, ich werde Sie nicht enttäuschen", versichere ich ihm strahlend.

„Das hoffe ich mein Kind, das hoffe ich."

Eilig gehe ich los Richtung Stadion. Da die Schule ein Eigenes hat, musste ich mir den Weg dorthin von Liz beschreiben lassen.

Ich fische mein Handy gemeinsam mit meinen Kopfhörern aus meiner Tasche und mache mein Lieblingslied an.

Von guter Laune erfasst trete ich auf den Schulhof und genieße kurz die Sonne auf meiner Haut. Es ist ein angenehmes Wetter. Nicht zu kalt, nicht zu warm. Einfach perfekt.

Kurz muss ich mich orientieren und versuche mich dabei an Lizs Beschreibung zu erinnern. Nach einem kurzen Fußmarsch rund um das Schulgebäude herum, entdecke ich bereits den Platz.

Ich laufe ins Gebäude rein und sehe mich um. Es ist verdammt groß und schön gestaltet, weshalb ich erstmal ein paar Minuten staunen muss. Dann suche ich die Umkleidekabine und betrete sie schnell.

Ich habe Glück, denn es scheint keiner von den Jungs, wie von mir erwartet, bereits hier zu sein. So kann ich mich in Ruhe umziehen und mich auf den Überraschungseffekt, der später zu hundert Prozent in ihren Gesichtern sichtbar sein wird, freuen.

Schnell krame ich meine eingepackten Sportsachen aus meiner Tasche und werfe diese dann in die Ecke.

Nachdem ich meine Fußballschuhe zugebunden habe, suche ich den Weg nach draußen auf das Feld. Noch immer scheint niemand hier zu sein, auch der Coach nicht, weshalb ich mich auf der Bühne niederlasse und noch kurz das Wetter vor dem großen Tumult genieße. Ich kann es kaum abwarten, deren Gesichter zu sehen.