Chapter 27

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C H A R L I E
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Stöhnend schlage ich auf den Wecker neben meinem Bett und vergrabe meinen Kopf unter der Decke. Warum zur Hölle muss Schule nur so früh anfangen?

Seufzend stehe ich auf und tapse in mein Bad. Bevor ich die Tür schließe, werfe ich einen Blick auf Jared, der noch schlafend in meinem großen Bett lag. Wie konnte der Junge nur so einen tiefen Schlaf haben? Ich packe das Erstbeste, das mir in die Hände gerät und werfe es auf ihn.

„Charlie, hau ab", murmelt er und ich grinse.

„Steh auf, Schwachkopf."

Ich knallte die Badezimmertür zu und betrachte mich im Spiegel.

In den vergangenen Wochen kam es häufig vor, dass Jared bei mir schlief. Wir machen viel zusammen, ohne alle anderen, und das komische war - wir verstanden uns. Wir konnten in einem Raum miteinander sitzen, ohne das wir uns gegenseitig erdolchen.

Zwar provozierten und beleidigten wir uns immer noch gerne, aber das machte diese eigenartige Bindung zwischen uns so besonders.

Jared ist mir in vielem sehr ähnlich und doch könnte ich ihn umklatschen. Er ist sowas wie ein Bruder geworden, ein nerviger Idiotenbruder.

Seufzend fange ich an mich zu waschen und Deo aufzutragen. In letzter Zeit werde ich besonders oft in der Schule dumm angegafft, wahrscheinlich immer noch wegen Hannah und weil Jared und ich morgens meist aus dem selben Auto stiegen. Es ist nicht mal gewollt, er ist einfach immer da.

Manchmal gingen Liz und ich noch zusammen auf eine Party, aber mit den anderen Jungs hatte ich nur beim Training und in der Schule Kontakt. Mason war ignorant mir gegenüber geworden, weshalb ich es ihm gleich tat und somit den Kontakt abbrach.

Ich ziehe eine Boyfriend Jeans, ein weites Tanktop und ein Cardigan an und laufe aus dem Bad. Vor der Tür steht noch ein müder Jared, der darauf wartet, dass er endlich auch rein kann.

„Beeil dich", meine ich und schnappe meine Tasche.

Schnell renne ich runter und begrüße Dad. Er hat sich schon daran gewöhnt, dass Jared Tag und Nacht hier herumhing und motzte auch nicht mehr rum. Eventuell ist er auch froh, da er häufig unterwegs ist und mich somit nicht mir selbst überlassen muss.

„Hey Dad, hast du Frühstück gemacht?", frage ich und sehe mich um. „Nein. Ich muss gleich los, pack dir doch schnell was ein", meint er und drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich nicke seufzend und greife nach einem Apfel, als er die Küche verlässt.

Schließlich kommt Jared die Treppe runter und ich grinse ihn an.

„Na, gut geschlafen?", frage ich provokant und er hält mir seinen Mittelfinger entgegen. "ä

„Charlie, immer wenn du pennst, nimmst du den gesamten Platz ein!", beschwert er sich und ich lache.

Wir gehen zu seinem Wagen und springen rein.

„Ich habe wirklich keine Lust auf Schule", murmelt er und ich stimme ihm zu.

„Wann sind eigentlich endlich Ferien?", frage ich.

„Keine Ahnung, aber ich schätze mal, das dauert noch."

Genervt stöhne ich mal wieder auf und sehe aus dem Fenster. An der Schule angekommen laufen wir auf unsere Gruppe zu, die rauchend in der Ecke steht. Ein blonder Junge, den ich nicht kenne, steht bei ihnen und grinst uns an, nachdem Mason auf uns gezeigt hat.

„Na Jungs", begrüßt Jared die Gruppe und schlägt bei ihnen ein, während sie mich kurz danach zur Begrüßung umarmen. Alle, außer Mason.

Wieder wirft er mir nur einen abwertenden Blick zu und ich bin noch immer nicht dazu gekommen, ihn zu fragen, was sein Problem ist. Der blonde Typ kommt auf mich zu und hält mir seine Hand hin.

„Hey, ich bin Nicolas. Du kannst mich auch Nico nennen", sagt er.

Zögernd nehme ich seine Hand.

„Charlie."

„Ich weiß."

Verstohlen werfe ich einen Blick zu Mason, der sich aber mit Owen unterhält.

„Jared, gehen wir?", frage ich und wende mich an ihn, der gerade eine Kippe von Anthony in Empfang nimmt.

„Keine Angst Schätzchen, du kriegst ihn gleich wieder", grinst dieser und ich hebe meinen Mittelfinger.

Nach einer Weile kommt Liz auf mich zu und zusammen gehen wir in das Schulgebäude, da wir wie immer zu spät sind.

„Sag mal, weißt du, wer dieser Nico ist?", frage ich sie und sie sieht mich unsicher an.

„Ja", meinte sie schließlich. Ich mache eine Handbewegung, die ihr deutet, dass sie weiter sprechen soll.

„Oh man Charlie, es ist nichts Interessantes", stöhnt sie und verdreht die Augen.

„Na, dann kannst du es mir ja erzählen."

Genervt nickt sie und fängt an. „Du kennst doch sicherlich noch Aiden, von der Party bei Anthony..-"

„Warte, was? Du wusstest davon?"

„Ja, man hat es mir danach erzählt Also, lass mich ausreden. Aiden, Nico, Jared und Mason waren früher die besten Freunde. Es gab nicht nur die Fußballclique, sondern nur die Vier. Sie kannten sich schon ziemlich lange und haben alles miteinander geteilt, sogar Mädchen. Ja, klingt krank, aber es war so. Bis einmal ein Mädchen hergezogen ist. Ihr Name war Aubrey oder so, sie war nur für ein paar Monate zum Austausch hier. Auf jeden Fall hat sich Jared in sie verliebt. Jaja, Jared Parker und verliebt. Schwer vorstellbar. Dieses Mal meinte er es ernst, und wie du dir denken kannst, wollte er sie nicht, in Anführungsstrichen, teilen. Aber irgendwie wollte ihm Aiden das nicht gönnen und hat ihm Aubrey ausgespannt, wobei ihm Nico geholfen hat. Seitdem ist Jared unglaublich sauer auf ihn, verständlich. Und was Nico jetzt hier will, kann ich mir nicht erklären. Wahrscheinlich wieder irgendein Mädchen ausspannen, um Jared wegen der Party eins auszuwischen", beendet sie die Rede und ich sehe sie schockiert an.

„Das ist wirklich fies", murmele ich und sie zuckt mit den Schultern.

„Eigentlich ist Aiden immer nur wegen dem Gras hergekommen, Nico hat sich nie blicken lassen. Mal sehen, was sich ergibt."

Ich nicke leicht und sie wechselt das Thema, als wir Richtung Klassenzimmer laufen. Ich kann mich aber nicht darauf konzentrieren, was sie sagt, immer wieder kommt eine Frage auf: Was will Nico hier?

Bester FeindWhere stories live. Discover now