Chapter 30

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C H A R L I E
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Mädels Nachmittag, heute, bei mir.'

Genervt stöhne ich auf, als mein Handy die Nachricht von Liz meldet. Mädelsnachmittag heißt so viel wie über hässliche Jungs lästern, Finger lackieren und rumliegen. Kann ich genauso gut daheim machen, aber was solls. Liz wird mir sowieso keine andere Wahl lassen.

Seufzend stehe ich auf und laufe zu meinem Schrank, um mich aus meinen Wochenendchillerklamotten zu befreien und mir etwas Menschliches anzuziehen. Nach einigen Minuten bin ich draußen und laufe Richtung Liz Haus.

„Hey Süße!", ruft Liz und zieht mich in eine Umarmung.

„Was steht an?", frage ich lächelnd. Sie wirft mir einen verschwörerischen Blick zu und zieht mich mit hoch.

„Charlie, wie läuft es mit Jared?", fragt sie grinsend und ich rolle mit den Augen. „Es läuft immer noch nichts." Sie macht eine Schnute und ich lacht auf.

„Kommen da echt keine Gefühle auf?"

Ich schüttelte den Kopf und sie seufzt.

„Du wirst schon sehen. Aber um deine Frage zu beantworten, heute steht Party an."

Genervt stöhne ich auf und sie wirft mir einen warnenden Blick zu.

„Du wirst mitkommen."

„Ich habe nicht mal ein Kleid", jammere ich und setze meinen Hundeblick auf, aber Liz bleibt stur.

„Deshalb ziehst du ja auch eins von mir an. Keine Widerrede Charlie, du feierst heute richtig mit uns."

Ich rolle mit den Augen und gebe mich geschlagen.

Ich werfe mich auf Liz' Bett und warte darauf, dass sie mir Kleider zum auswählen zeigt. Sie kramt in ihrem Schrank herum und hält ein hellblaues Spitzenkleid hoch. Ich verziehe das Gesicht und halte den Daumen nach unten.

„Meinst du? Ich glaube, ich werde das anziehen", teilt sie mir mit und ich grinse.

Sie hebt ein weiteres raus, das aber überhaupt nicht zu mir passte. Schließlich nimmt sie ein rosanes Bustierkleid heraus, das am Unterrock leicht mit Tüll umhüllt war und mit einen schwarzen Gürtel unter der Brust verziert war. „Das ist es!", ruft Liz und wirft es mit zu.

Der Stoff ist weich und zugegeben, ich hab mich sofort in das Kleid verliebt. Strahlend laufe ich in das Bad und ziehe mich um. Es passt wie angegossen, zum Glück hat Liz die selbe Kleidergröße wie ich. Ich drehe mich einmal vor dem Spiegel und muss zugeben, dass es gut aussieht.

„Tatatataaa!", rufe ich und trete aus dem Bad.

„Wow, sieht das gut aus", sagt Liz und sieht mich von oben nach unten an. Stolz grinse ich und sie schubst mich lachend bei Seite, damit sie ins Bad kann.

Ich mache es mir auf ihrem Bett bequem und betrachte dabei die vielen Schminksachen.

„Et voila!", ruft Liz und tritt aus dem Bad. Tatsächlich hat sie das blaue Kleid angezogen und es steht ihr mehr als gut. Ich hebe den Daumen hoch und lächele sie an.

„Na dann los, machen wir aus meiner Aschenputtel eine Cinderella", meint sie und ich muss lachen.

„Liz, das ist das selbe."

Sie winkt ab und kommt auf mich zu.

„Vielleicht nur Lidstrich, Lippenstift und Wimperntusche?", fragend sieht sie mich an.

„Klingt gut."

Lächelnd macht sich Liz an die Arbeit und betrachtet mich kurze Zeit später zufrieden.

„Deine Haare sehen heute gut aus, die lassen wir so."

Ich sehe in den Spiegel und mustere mich kritisch. Wie immer hat es Liz mehr als gut hingekriegt.

„Du solltest dir das mit der Visagistin überlegen. Du könntest dich hocharbeiten, Stars und so schminken.", meine ich, woraufhin sie nur lacht und mir einen Klaps auf den Oberarm gibt.

Ich warte, bis sie sich selber fertig geschminkt hat und zusammen laufen wir grinsend runter.

„Kommt Jared auch?", frage ich und Liz zuckt mit den Schultern.

„JARED, KOMMST DU MIT AUF HANNAHS PARTY?", schrie Liz hoch und ich zucke zusammen.

„Hannah?" Liz wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. „Hannah hat die geilsten Parties, da sind alle da. Glaub mir, du wirst sie sowieso nicht zu Gesicht kriegen."
Ich seufze und nicke.

Kurze Zeit später kommt Jared runtergelaufen.

„Natürlich komme ich mit", meint er grinsend. Er sieht unverschämt gut aus, was mich mehr als nur nervt.

„Was starrst du so, Charlie?"

Ich wende den Blick ab.

„Ich starre, weil du scheiße aussiehst", gebe ich achselzuckend zurück und laufe los Richtung Ausgang.

Schnell zücke ich mein Handy, um meinem Vater Bescheid zu sagen.

„Schläfst du heute hier?", fragt Jared hinter mir und ich zucke mit den Schultern.

„Los Leute, die Party hat schon vor drei Stunden angefangen!", drängt Liz und wir steigen in Jareds Wagen.

„Charlie, sicher das Hannah dich dabei haben will?", fragt Jared grinsend und ich strecke ihm die Zunge aus.

„Sag es Liz, nicht mir", brumme ich.

Kurze Zeit später kommen wir an einer riesigen Villa an, aus der laute Musik dröhnt. Müssen diese Kinder alle so unfassbar reich sein?

„Paaarty!", schreit Liz und springt aus dem Wagen.

Ich steige ebenfalls aus und laufe ihr langsam hinterher, bis mich Jared am Handgelenk packt. Genervt drehe ich mich um und sehe ihn fragend an.

„Pass auf dich auf", sagt er ernst und verwirrt nicke ich. Er lässt mein Handgelenk los und ich laufe Liz hinterher.

Stickige Luft schlägt mir entgegen, als ich das Haus betrete und die schweißnassen Körper springen herum. Angeekelt folge ich Liz, die geradewegs auf die Bar zusteuert.

„Heute geben wir uns Kante!", verkündet sie mir über die laute Musik entgegen und ich grinst.

Sie reicht mir einen Becher gefüllt mit Wodka und Cola, nimmt sich selber einen und trinkt ihn auf Ex aus. Ich tue es ihr nach und sie grinst mich an.

„Ich sehe da hinten einen ziemlich hotten Typen. Willst du mit kommen?", fragt sie und ich schüttele den Kopf.

„Bin gleich wieder da", meint sie und läuft los. Ich fülle mir nochmal meinen Becher auf und sehe mich um. Es sind ziemlich viele bekannte Gesichter hier, aber auch Leute, die ich noch nie gesehen habe.

Ich nehme einen großen Schluck und mein Lieblingslied ertönt. Wie von selbst fängt mein Körper an, sich zum Takt der Musik zu bewegen und ich schenke nach. Heute wird es eine lange Nacht. Ich will mich gerade auf einen der Barsitzen niederlassen, als ich an der Hüfte gepackt und nach hinten gezogen werde. Der Geruch von Alkohol, Schweiß und Gras steigt in meine Nase und verzweifelt versuche ich, mein Würgen zu unterdrücken.

„Na, wen haben wir denn da? Wenn das nicht die kleine Charlie ist."

Bester FeindWhere stories live. Discover now