Chapter 11

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C H A R L I E
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„Hey meine Süße!", schreit Liz schon von Weitem, als ich auf ihre Haustüre zulaufe. Lachend lasse ich mich in eine Umarmung von ihr ziehen.

Heute steht endlich Anthonys Party an und Liz hatte mich dazu verdonnert, mich zu schminken. Sie meinte auch, dass sie mir ein Kleid zur Verfügung stellt, was meiner Meinung nach überhaupt nicht nötig wäre, da meine Klamotten zwar nicht partytauglich aber dennoch noch ansehlich. Ununterbrochen brabbelt sie davon, wie toll es heute wird und wie viele heiße Typen dort sein werden, während wir zu ihrem Zimmer laufen. Manchmal scheint ihre mädchenhafte Seite aus ihr herauszukriechen, was ich unglaublich süß finde und nur mit einem Lachen kommentiere.

Das Lachen vergeht mir aber recht schnell, als ich Jared entdecke, der gerade vermutlich aus seinem Zimmer kommt. Als er mich sieht, fängt er an zu grinsen und ich gucke schnell beschämt auf den Boden, während Liz mich weiterzieht. In ihrem Zimmer angekommen, blicke ich mich erstaunt um. Es ist riesig, mit blassrosanen Wänden und einem schönen, großen Bett.

„Wir sollten loslegen, uns bleibt nur noch wenig Zeit. Am besten sollten wir mit den Klamotten anfangen", schlägt sie vor und versucht dabei, möglichst professionell zu klingen, weshalb ich wieder auflachen muss.

Sie zeigt auf ihren Kleiderschrank und ich trete ein Stück näher ran. „Was trägst du denn gerne?", fragt sie mich. Ich antworte mit einem Schulterzucken und streiche mit meinen Fingern über die vielen Stoffe.

Nach ein paar Minuten entscheide ich mich für ein schlichtes, schwarzes Kleid.

Eigentlich wäre viel lieber ganz normal in einer Jeans und in einem lockeren Shirt gegangen, aber Liz zwingt mich regelrecht dazu, etwas anzuziehen, das ihrer Meinung nach für eine Party angebracht ist.

Auch sie sucht sich ein Kleid aus, ein türkises schlichtes, was ihr unglaublich gut stehen könnte.

„Wo soll ich mich umziehen?", frage ich sie und sehe mich in dem Raum um. „Na hier. Wenn du schon vor meinem Stiefbruder halbnackt rumhüpfen kannst, kannst du das vor mir erst recht. Ich bin nämlich hundert prozentig hetero", sagt sie und zieht sich ihr Shirt über den Kopf. Ich erröte leicht, als mir wieder der Vorfall von gestern ins Gedächtnis gerufen wird.

„Können wir dieses Thema bitte sein lassen?", sage ich leise und ziehe meine Sachen aus. „Ich kann das immer noch kaum glauben", meint sie und dreht sich zu mir. Ihr Blick gleitet wie gestern bei Jared meinen Körper entlang und mir wurde unwohl zumute.

„Aber bei deiner Figur ist daran schließlich nichts auszusetzen", fügt sie achselzuckend hinzu und zieht sich ihr Kleid an. Ich tue es ihr nach und lasse das Gesagte unkommentiert. Ich wusste noch nie, wie ich auf Komplimente reagieren soll. „Geht doch, sitzt wie angegossen. Außerdem verstehe ich nicht, wieso du dich immer so versteckst."

Ich zucke mit den Schultern. „Wieso sollte ich in unbequemen Sachen rumlaufen, wenn es viel einfacher geht?", hinterfrage ich.

Liz seufzt und mustert mich schließlich. „Also, du hast dich auch wirklich spärlich geschminkt. Das ändern wir."

Kurz bevor ich protestieren kann, packt sie einen riesigen Handkoffer unter ihrem Bett hervor und grinst mich an. „Bitte nicht", stöhne ich genervt auf. Doch sie klappt den Koffer auf und drückt mich auf das Bett, sodass ich mich setzen muss.

„Keine Widerrede."

Kritisch begutachte ich ihren Schminkkoffer. Es ist keiner dieser Schminkkoffer, den man vielleicht mit acht oder neun Jahren kriegt, um ein bisschen damit spielen zu können. Die Sachen sehen sehr hochwertig aus und sind ordentlich eingeräumt.

Bester FeindWhere stories live. Discover now