Chapter 45

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C H A R L I E
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Mit zitternden Händen öffne ich die Haustür und trete leise ein.

„Charlie? Charlie, bist du das?", ruft mein Vater aus der Küche und ich seufze. Als Geheimagent wäre ich definitiv nicht geeignet.

Während ich meine Schuhe ausziehe, kommt mein Vater auch schon angerannt.

„Wo zur Hölle warst du? Geht es dir noch gut, du kannst doch nicht einfach abhauen?", mault er und ich zucke mit den Schultern.

„ Ist sie weg?", frage ich gleichgültig, aber er sieht mich nur prüfend an.

„Ja. Ja, das ist sie. Und jetzt erkläre mir mal, wie du überhaupt aus dem Haus gekommen bist!", ruft er.

„Ich bin aus dem Fenster gesprungen", antworte ich achselzuckend und sein Kiefer klappt runter.

„Wa..- aus dem Fenster? Geht's dir noch gut Charlie!" Sein Ton hat seinen höchsten Level erreicht und ich sehe auf den Boden.

„Ich hatte keine Lust auf sie. Ich werde nicht zurück nach London gehen", sage ich leise und ein Schweigen entsteht.

„Ja, das hab ich geklärt. Natürlich bleibst du hier. Aber das ist um Gottes Namen keine Entschuldigung dafür, dass du aus einem FENSTER springst, irgendwo anders übernachtest und nicht mal an dein Handy gehst!"

Ich schalte auf Durchzug und höre mir seine Standpauke darüber an, wie viel mir hätte passieren können.

Nachdem er für seine Verhältnisse recht wenig rumgemault hat, schickt er mich in mein Zimmer und ich renne dankbar hoch. Ich kann es einfach nicht ab, wenn man mir ewiglange Ansagen macht und mich anschreit. Ich werfe mich auf mein Bett und atme erst ein paar Male durch, um den heutigen Tag zu verarbeiten.

F L A S H B A C K
Charlie? Ist das Nico, der gerade auf uns zusteuert?", fragte Liz unsicher und zeigte in eine Richtung. Ich folgte ihrem Finger und sah tatsächlich Nico auf uns zukommen.

Oh Gott, das kann nicht gut enden", murmelte ich und wartete ab, bis er neben uns stand. Sein dreckiges Grinsen provozierte mich dermaßen, dass ich sofort den Drang bekam, mein Knie in seine heiligste Stelle zu rammen.

Was willst du?", fragte ich möglichst desinteressiert.

Dich", kam es promt zurück und ich musste kurz auflachen bei dieser klischeehaften Antwort.

Sonst noch Wünsche? Vielleicht noch einen Döner dazu, mit extra viel Soße?", fragte ich provokant und Liz lachte leise.

Sein Grinsen verschwand und er warf mir tötende Blicke zu.

Hör zu Kleine, deine große Klappe kannst du bei Jared so weit aufreißen. Ich habe zugesteckt bekommen, dass du verdammt gut im Bett bist. Und das von deinem süßen Parker", sagte er gehässig und ich warf ihm einen verwirrten Blick zu. Woher will Jared das denn bitte wissen?

„Das Einzige, was ich will, bist du. Für eine Runde. Wir tun ein wenig Parker weh und ehrlich gesagt ist es für dich sowieso eine Winsituation", gab er mit einem Zwinkern zu. Ich konnte mir einen Würgreiz kaum verkneifen und suchte mir schon mal die Worte zusammen, die ich ihm gleich an den Kopf werfen wollte.

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Immer noch schüttelt es mich, wenn ich daran denke. Wie kann ein Mensch nur so widerwärtig sein?

Bester FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt