Chapter 34

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C H A R L I E
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Wütend stürme ich aus dem Klassenraum und gehe in die Richtung meines Spindes.

„Man Charlie, jetzt warte doch!", ruft mir Liz hinterher.

„Das war so klar, dass mir die Olle eine schlechte Note gibt. Aber eine D-, also bitte?", murmele ich sauer und werfe meine Sachen in den kleinen Schrank.

„Ist doch egal, wir schreiben sicher noch einen Test. Außerdem bist du doch eigentlich gut in Chemie", versucht sie mich zu beruhigen. Seufzend nicke ich. „Ich schätze, mit Miss Damon werde ich mich nie verstehen."

Ich hole meine Sportsachen aus meiner Tasche und räume sie in einen kleinen Umhängebeutel um.

„Ich muss jetzt zum Training, Liz. Wir sehen uns", informiere ich sie und laufe los, ohne mich groß zu verabschieden.

Die D im Chemietest hat mir echt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es ist meine zweite Note an dieser Schule und ich habe tagelang gepaukt für Nichts und wieder Nichts.

Ich trete aus dem Schulgebäude und muss direkt seufzen bei der Wärme. Daran werde ich mich wohl nie gewöhnen.

Schnell laufe ich Richtung Sportplatz. Es ist die Prüfungsseason und ich tue nichts anderes außer Lernen, um meine Noten wenigstens etwas ansehnlich werden zu lassen.

„Charlie! Warte."

Ich versteife mich beim Klang der bekannten Stimme und laufe direkt ein Stückchen schneller. Am wenigsten kann ich jetzt ihn gebrauchen, wobei ich ihm in den letzten Wochen ziemlich gekonnt aus dem Weg gegangen bin.

„Charlett, wegrennen bringt nichts. Ich bin schneller als du."

Ich seufze auf und setze eine genervte Miene auf. 

„Was willst du, Parker?", frage ich und warte, bis er endlich neben mir ankommt. Seine Haare stehen in allen Richtungen ab und er trägt ein schwarzes Shirt mit einer kurzen Sporthose.

„Dir mal wieder Hallo sagen. Glaubst du, ich bemerke es nicht, dass du mir seit zwei Wochen komplett aus dem Weg gehst und mich ignorierst?", fragt er und ein spöttisches Grinsen umspielt seine Lippen.

Scheiße gelaufen Charlie, jetzt kannst du dir eine Ausrede suchen.

„Ich..- also, wir schreiben zurzeit die ganzen Prüfungen und ich habe einfach keine Zeit", versuche ich es ihm zu erklären und sein Grinsen wird breiter.

„So so", meint er nur und läuft weiter.

Verdutzt gehe ich ihm nach, um das Gebäude und schließlich die Umkleide zu betreten. Die Jungs geben sich Handschläge und ein paar von ihnen umarmen auch mich zur Begrüßung.

Ich packe meine Sachen und laufe in Richtung Toiletten Kabinen, wo ich mich neuerdings umziehe.

Beim Vorbeigehen werde ich von Mason gemustert, der sogar nach zwei Wochen immer noch leicht blau unterlaufene Stellen im Gesicht hat. Sein Blick spricht Bände und ich versuche, einen möglichst kühlen Blick hinzukriegen.

Ich springe in eine Kabine und tausche, so schnell es geht, meine Klamotten in meine Sportsachen um. Als ich heraus trete, ist nur noch Jared da, der auf mich zu warten scheint. Ehrlich gesagt kann ich in letzter Zeit auf ihn verzichten, da die Sache mit den Kuss mir noch immer im Kopf herumspukt.

„Auch mal fertig?", fragt er provokant und ich ignoriere ihn geschickt. Zusammen laufen wir zu den anderen auf den Platz.

„So Leute, diese Woche Samstag ist es wieder so weit. Aber ein Heimspiel. South Dakota gegen euch. Heute wird trainiert", teilt uns Coach mit und ich stöhne auf. Ein Match ist eigentlich das letzte, worauf ich aktuell Lust habe.

„South Dakota hört sich irgendwie an wie Pudding.", teilt uns Anthony seine Gedanken mit und ich blicke ihn verwirrt an.

„Was denn?", fragt er achselzuckend und ich muss lachen.

„Zwei Teams. Ihr spielt gegeneinander. Black, Parker. Raus mit euch, ihr wählt."

Ich beobachte Mason, als er neben Jared ein Stück von uns wegläuft und sich sein Team aussucht. Natürlich bin ich die erste, die Jared aufruft, aber ich bin mir sicher, dass Mason mich sowieso nie drangenommen hätte.

Ich stelle mich neben Jared und warte, bis unsere Teams vollständig sind.

„Na los Leute, Zack Zack. Wir sind hier nicht zum schlafen", drängt Cliff und wir stellen uns eilig auf. Ich stelle mich wie immer mit Jared auf das Mittelfeld.

„Ist eigentlich alles okay mit dir?", flüstert er mir zu, während wir auf den Ball warten.

„Klar. Warum sollte es nicht sein?", gebe ich so locker wie möglich zurück und ich höre sein leises Lachen.

„Weil du seit dem Kuss komplett Abstand von mir nimmst und ich denke nicht, dass es daran liegt, das ich nicht gut küssen kann."

Verflucht sei dein Ego, Jared Parker.

„Wie kommst du darauf, dass es nicht deswegen sein könnte?", frage ich schnippisch und beobachte Cliff, der mit der Ball ankommt.

„Dafür hast du mich viel zu leidenschaftlich geküsst."

Geschockt sehe ich ihn von der Seite an, als schon der Pfiff ertönt und er dem Ball hinterherrennt. Scheiße, am Ende denkt er noch, ich will was von ihm.

Ich renne hinterher und nehme Liam, der in Masons Team spielt, geschickt den Ball ab. Zusammen mit Jared rennen wir auf das Tor zu und ich gebe ihm den Ball ab. Ohne zu zögern katapultiert er den Ball ins Tor und der erste Pfiff vom Coach ertönt.

Jared kommt grinsend auf mich zu und hält mir beide Handflächen für ein Highfive hin. Ich schlage ein, aber er hält meine Hände fest und verschränkt seine Finger mit meinen, während sein Blick mich durchbohrt. So gut es geht, reiße ich mich von seinen Augen los und ziehe meine Hände aus seinen. Der Ball wird wieder ins Feld geworfen, doch irgendwie bekomme ich es nicht mehr mit. Zu sehr hat mich Jared mal wieder verwirrt.

Ich stehe auf dem Platz und renne gelegentlich hin und her. Wie soll ich Jared das erklären, dass ich ihm aus dem Weg ging? Bis jetzt hat er doch auch nicht gefragt was los ist verdammt, warum ausgerechnet jetzt.

„CHARLIE!", weckt mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich bekomme gerade noch mit, wie der Ball meinen Hinterkopf trifft. Der Schmerz kommt so unerwartet und schnell, dass mir schwarz vor den Augen wird und das Letzte was ich sah, blau funkelnde Augen sind.

Bester FeindWhere stories live. Discover now