Chapter 25

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C H A R L I E
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Ich drehe mich um und sehe in das falsch lächelnde Gesicht von dieser Hannah. Hinter ihr stehen zwei ihrer Freundinnen.

„Was willst du?", frage ich sie genervt. Sie tut so, als würde sie überlegen müssen und sieht mich dann verächtlich an.

„Nun ja, ich will Jared", antwortet sie.

„Ich will auch vieles. Ein Hubschrauber, eine fette Villa, Eis wäre momentan auch ganz geil", antworte ich desinteressiert. Sie sieht mich empört an, bekommt sich aber schnell wieder in den Griff.

Ich betrachte sie etwas genauer. Sie ist gewiss nicht hässlich, aber ihr Make Up ließ sie wie eine Barbiepuppe aussehen. Sie ist relativ dünn, ohne jegliche Art von Kurven und ihre Brüste stehen über dem Shirt ab, sodass es aussieht als würde sie ihre Knie unter ihr Shirt stecken. Sie gibt ein künstliches Lachen von sich.

„Werde lieber nicht frech, du Miststück", meint sie und stellt sich im totalen Bitchmodus hin.

„Wieso, was wenn doch? Bitte, hör auf dich so lächerlich zu machen. Du hast nicht mal die Titten dazu, dich alleine zu verteidigen, oder sollte ich eher sagen, den Push Up?", frage ich und zeige verächtlich auf ihr Dekolleté.

„Wie wäre es, wenn du weiter rumhuren gehen würdest anstatt mir auf die Nerven?", frage ich zuckersüß und sie sieht mich mit einem erdolchenden Blick an.

„Niemand hat das Recht dazu, so mit mir zu reden. Was findet Jared nur an so einem hässlichen Entlein?", fragt sie dann zu ihren Freundinnen gewandt, die dann mit ihren Schultern zucken. Ich verschweige ihr, dass zwischen Jared und mir nichts läuft und gönne ihr stattdessen die Missgunst und den Neid, den sie verspürt.

Kurzerhand kippt sie mir jedoch ihr Getränk auf mein Shirt und ich stolpere zurück.

„Bist du völlig bescheuert!", rufe ich voller Wut, springe auf sie zu und lasse meine Handfläche auf ihr Gesicht klatschen.

Sie sieht mich entsetzt an, stößt ein Knurren aus und stürzt sich schließlich auf mich.

Das Ganze artet aus und endet in einer kleinen Schlägerei. Mittlerweile hat sich auch eine kleine Gruppe um uns versammelt, die uns anfeuert. Aufgrund meiner Erfahrungen im Boxen bekommt Hannah deutlich mehr ab als ich.

„Du Miststück, lass die Finger von Jared!", ruft sie und greift mich wieder an, doch ich schlage gezielt zurück. Es wurden Haare ausgerissen, gekratzt und geboxt.

Nach einer Weile bin ich voll in meinem Element und die Wut sammelt sich in mir.

Ich werde an der Taille gepackt und weggezerrt, genauso wie Hannah. Ich sehe Mason, der Hannah fest umschlungen hält und versucht, ihren Schlägen auszuweichen.

„Lass mich los, verdammt!", rufe ich, als ich merke, dass Jared mich festhält. Sein Geruch ist unverkennbar und hat eine beruhigende Wirkung auf mich.

„Charlie. Charlett verdammt, hör auf!", sagt er bestimmt und hält mit der anderen Hand meine Fäuste fest. „Hör auf mich so zu nennen!", sage ich wütend und strampele, bis er mich komplett bändigt.

Ich schließe die Augen, während er mir beruhigende Worte ins Ohr flüstert.

„Was machst du nur für Sachen?", fragt er leise und blickt auf meine zerkratze Handfläche.  Mit bösem Blick sieht er Hannah an, die nun auch von Anthony gehalten wird und immer noch nicht unter Kontrolle zu bekommen ist. "Fass sie noch einmal an. Noch einmal, Hannah und ich schwöre dir, du bekommst es mit mir zu tun". sagt er laut genug, damit es die anderen, die immer noch um uns herum rumstehen, und Hannah hören.

Sie sieht ihn sprachlos an und auch die Menge wirft ihm und mir komische Blicke zu. Er lässt meine Taille los, greift nach meiner Hand und zieht mich raus Richtung Ausgang. Ich entreiße meine Hand und sehe auf den Boden.

„Ich kann auf mich selber aufpassen", knurre ich. Er nimmt mein Gesicht zwischen Zeigefinger und Daumen und hebt es an, sodass ich ihm in die Augen schauen muss. Er mustert mein Gesicht, was wahrscheinlich ziemlich viel abbekommen hat und fängt leicht an zu lächeln. 

„Ja. Ja du kannst auf dich selber aufpassen, du kleiner Rebell", lacht er und zieht mich mit sich. „Komm, wir gehen zur Krankenschwester", meint er und ich laufe widerwillig mit.

Dort angekommen lasse ich mich leicht verarzten und werde wieder in die Klasse geschickt. Nebeneinander laufen wir in Richtung Klassenzimmer und ich streiche angeekelt über mein nasses Shirt. Jared mustert mich und bleibt stehen. Er fängt an seinen Pulli auszuziehen und ich sehe ihn verwirrt an.

Unter dem Hoodie hat er aber zum Glück noch ein Shirt an und er reicht mir den Pulli.

„Los, zieh an", sagt er und ich schüttele den Kopf.

„Doch Charlie", meint er etwas strenger und ich seufze.

Schnell sprinte ich mit den Pulli auf die Mädchentoilette und sehe mich zuerst im Spiegel an. Eigentlich sehe ich ganz okay aus, nur ein Pflaster klebt an meiner Stirn, der Rest blieb verschont. Ich ziehe mir mein nasses Shirt aus und schlüpfe in den Pulli, der mir zwar etwas zu groß, aber unglaublich bequem ist. Er riecht nach Jared und ich atme einmal tief ein. Schnell gehe ich wieder raus, wo er auf mich wartet und zusammen machen wir uns auf den Weg ins Klassenzimmer.

„Sorry, wir mussten etwas klären", sagt er achselzuckend, als die Lehrerin ihn streng ansieht. Sie mustert mich kurz und fährt dann fort.

Schnell schleiche ich zu Liz auf meinen Platz. Sie sieht mich freudig an. „Du hast es der voll gegeben", flüstert sie aufgeregt und ich muss lachen. Sie mustert mich und ihr Blick fällt auf Jareds Pulli.

Mit erhobener Augenbraue sieht sie mich prüfend an.

„Ich..-äh. Mein Shirt. Es war nass wegen Hannahs Getränk", erkläre ich, doch sie wendet ihren Blick nicht ab.

„Weißt du, eigentlich hätte ich nichts dagegen, wenn du was mit Jared hättest. Dann hätte er endlich eine normale Frau an seiner Seite und dann wären wir sowas wie Schwägerinnen!", sagt sie grinsend und ich sehe sie fassungslos an.

„Nur will ich leider nichts von ihm", sage ich schließlich achselzuckend und sie wirft mir nur einen vielsagenden Blick zu. Ich und Jared, na das wäre ja mal lustig.

Bester FeindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt