Kapitel 79 - Pyjamaparty

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Als ich sicher war das Aurela im Haus war, lief ich los. Ich nehme mein Handy und suche die Nummer von Labi. Ich scrolle runter bis zum Buchstaben L und sehe ihn.

"Ich hab's doch extra gesagt", seuftze ich als ich den Namen lese. Aurela hat ihn als "Labinot Schatzi" eingespeichert. Oh, Mann. Dieses Mädchen. Ich muss leicht schmunzeln, aber das vergeht mir schnell als ich mein Handy an mein Ohr halte und darauf warte, dass er abnimmt.
Es läutet 2 Mal bis Labi rangeht.

"Hallo?", nimmt er ab. Er ist müde, das hört man an seiner Stimme. Irgendwie tut er mir schon Leid, dass er da mit reingezogen wird. Aber ich hab keine andere Wahl. Entweder Labi oder ein Hotel. Aber um ins Hotel zu gehen, brauche ich meinen Geldbeutel und der ist zu Hause.

"Hey, Lab. Hier ist Edon. Du weißt schon, der Freund von Ela.", ich kratze mich am Hinterkopf, weil ich mir ziemlich blöd vorkomme. Was er von mir hält? Das weiß ich nicht mal. Ich hatte kaum mit ihm zu tun. Alles was ich von ihm weiß, weiß ich dank Aurela.

"Ja, ich weiß schon. Ich kenn dich besser als dir lieb ist", lacht er. Soll das eine Drohung sein? "Also pass auf...", fährt er fort und navigiert mich bis zu seinem Haus.
"Und dann ist vorne ein weißes, geiles Haus mit einem großen Balkon und Pool im Garten. Siehst du das?", frägt er mich.

Ich laufe seit etwa 10 Minuten nur gerade aus. Bis auf das eine Mal das ich rechts abbiegen musste. Ich schaue mich nach dem Haus um, das er beschrieben hat. Es ist schwer was zu erkennen, weil es dunkel ist. Ein Glück gibt es viele Laternen die, je näher ich seiner Beschreibung komme, alles etwas ersichtlicher machen.

"Ja, ich seh's. Wow, alter was für ein Haus! Krass da wohnst du?!" Ich war sprachlos. Labi scheint reich zu sein. Das Haus ist groß und sieht sehr teuer aus.

"Mhh jaa, nicht ganz. Siehst du das Haus rechts daneben? Da wohn ich!", lacht er.

"Sieht auch stabil aus. Leider kein Pool, sonst hätte ich reingepinkelt für den Prank", ich schmunzle leicht. Das Haus in dem Labi wohnt ist nicht ganz so groß und hat keinen Pool. Es sieht aus wie ein normales Einfamilienhaus mit einem kleinen Vorgarten. Mit langsamen Schritten lauf ich darauf zu und und stecke mein Handy, nachdem ich das Telefonat beendet habe, in meine Tasche. Es war knapp 22.30 Uhr als ich vor Labis Tür stehe. Wir haben ausgemacht, dass ich ihm eine WhatsApp schreibe, wenn ich da bin. So wecke ich seine Eltern nicht auf.
Keine 2 Minuten später macht mir ein verschlafener Labi die Tür auf. Seine Haare stehen in alle Richtungen ab. Er trägt nur eine Boxershorts. Kein T- Shirt.

"Komm rein", flüstert er und tritt beiseite. Ich ziehe meine Schuhe aus und laufe rein. Die Schuhe lege ich zu den anderen Schuhen und folge Labi leise in sein Zimmer.

Sein Zimmer ist schön groß. Größer als meins. Vielleicht liegt das daran, dass er das einzige Kind ist. Ich sehe mich um und finde, neben dem gewöhnlichem Zeug wie Bett und Schrank, auch noch einen Fernseher, Sofa und Minikühlschrank.

"Willst du was trinken?", frägt er mich und holt eine Cola aus dem Minikühlschrank.

"Nein, danke", erwiedere ich. Er steht nun vor mir und öffnet seine Coladose langsam. Für einen Moment ist nur das leise zischen der Dose zu hören und mir könnte diese Situation nicht unangenehmer sein. Warum bin ich bloß hier her gekommen!?

"Also", unterbricht er die Stille und nimmt einen Schluck. "Ela hat dich bestimmt über die Bettsituation aufgeklärt. Ich auf meiner Seite und du auf deiner." Er sieht mich grinsend an und ich verziehe das Gesicht. Meint er das ernst?

"Hey, das war ein Spaß. Du kannst auf der Couch schlafen. Die ist ausziehbar.", er schenkt mir ein kleines Lächeln, doch ich kann es nicht erwiedern.

"Kann es sein das du mich nicht leiden kannst?" Ich lasse meine Hände in meine Hosentasche und sehe ihn an.

Er zischt leise auf. "Waaa?" geht seine Stimme nach oben. "Wie kommst du den darauf?"

"Ich weiß nicht. Vielleicht weil du immer deine Miene verziehst, wenn ich komme? Oder Nora gesagt hast, dass du mich nicht leiden kannst? Schon vergessen, sie war mit meinem Bruder zusammen?"

Er verschluckt sich fast an seiner Cola und versucht sein bestes ein Lächeln aufzubringen. "Pff. Ich? Pff. Nein."

"Gibs doch einfach zu. Ich fress dich schon nicht auf."

"Okay na gut. Ich kann dich nicht leiden. Oder zumindest denke ich, dass ich es nicht kann. Du bist immerhin der Bruder vom Ex meiner Freundin. Und er war scheisse zu ihr. Außerdem hatte Ela noch nie einen Freund und zum weinen hast du sie auch das ein oder andere Mal gebracht. Weißt du wie schwer es ist sie weinen zu sehen? Sie sieht dann immer aus wie ein bedürftiger Pudel und ich krieg dann immer Mitleid."

"Bedürftiger Pudel?", lache ich leise um seine Eltern nicht aufzuwecken.

"Ja, ihre Augen werden immer so groß und ihre Nase rümpelt sich dann immer. Eigentlich ganz süß, nur schwer wieder einzukriegen. Frauen", seufzt er.

"Besser als wenn sie sauer wird. Dann gehen ihre Nasenflügel immer nach oben.", versuche ich das Eis zu brechen. Eigentlich ist er ein ganz netter und ich finde es aufrichtig von ihm, dass er sich so sorgen um seine Freunde macht.

"Oh ja genau! Vorallem wenn sie richtig wütend ist und sie dann anfangen zu beben.", lacht er und ich stimme mit ein.

"Hey ehm", fange ich an, nachdem wir uns wieder gefasst haben. "Was mein Bruder mit Nora gemacht hat tut mir Leid. Aber nur weil er mein Bruder ist, heißt das nicht, dass ich auch so hin. Ich würde Ela nie etwas schlimmes antun oder sie mit Absicht verletzten."

"Das will ich auch hoffen. Sonst lernst du mich richtig kennen." Er versucht eine finstere Miene aufzusetzen, doch es klappt nicht. Wir beide brechen in Gelächter aus und er bereitet für mich das Sofa vor.

"Hey Edon", frägt Labi mich, nachdem wir uns hingelegt haben. Er in sein Bett und ich auf dem Sofa.

"Ja, Labi?"

"Sagst du Ela morgen das ich dich mit meiner Rede eingeschüchtert habe?"

"Ja, mach ich", lache ich.

"Danke.", sagt er und gähnt laut. "Bist ein guter." Nach wenigen Minuten höre ich schon ein leises schnarchen.

"Du auch", sag ich leise und versuche ebenfalls zu schlafen.

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