Kapitel 24 - Warum?

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Nach einer Stunde Physik, die mir wie 20 Stunden vorkamen, war der Unterricht für Heute auch schon vorbei. Gut, denn somit konnte ich schnell nach Hause gehen. Zumindest so schnell, dass Edon mich nicht einholen kann. Ich will echt nicht mit ihm reden. Ich bin zwar keine Person die oft Ausdrücke benutz, ich wurde so erzogen, aber Heute kann ich für nichts garantieren. Schnell packte ich meine Sachen ein und schaute rüber zu Nora. Ich gab ihr ein Zeichen mit dem Kopf. Gerade als ich sah wie Edon mich anschaute, ertönte schon die Stimme des Lehrers. "Edon, bleiben Sie bitten noch hier". Er seuftze und lief zu ihm rüber. Puhh!
Ich lächelte leicht Nora und Nessa zu und gemeinsam liefen wir raus.
Zu Hause angekommen, wollte ich mit niemanden reden. Ich lief in mein Zimmer, schmiss meine Tasche auf den Boden und legte mich aufs Bett. Dann umklammerte ich mein Kissen und weinte leise vor mich hin.
Warum hat Edon das getan? Warum küsst mein Freund eine andere? Ist er überhaupt noch mein Freund? Und Valeria! Seit Jahren macht sie mich schon fertig. Immer muss sie alles bekommen was sie will. Klar auch, ihre Eltern sind nicht Arm. Im Gegenteil sie sind reicher als alle Familien dieser Straße zusammen. Andere arbeiten für ihr Geld, und Leute wie sie bekommen alles umsonst.
Das ist echt unfair.
Ach, appropo Arbeit. Andri hatte mir einen Job bei Starbucks verschaffen. Ich hatte schon vor einer Weile nach einem gesucht. Zum einen, weil ich selbstständiger sein wollte und zum anderen will ich für ein eigenes Auto sparen. Bald werde ich 18 und kann somit meinen Führerschein machen. Morgen würde mein erster Arbeitstag sein. Wirklich motiviert bin ich nicht mehr. Mir ist nur nach weinen zumute.

Später.

Ich bin auf dem Weg zur Schule. Fast da! Schnell renne ich die Treppen hoch und öffne die Tür. Ich habe noch ein bisschen Zeit bis der Unterricht beginnt. Komischerweise sind hier aber keine Schüler zu sehen. Und Lehrer auch nicht. Ich öffne eine Tür die mich eigentlich zum Klassenzimmer führen sollte. Doch als ich sie öffnete, war dahinter ein Sportplatz. Ich lief raus und sah mich um. Niemand da. Ich lief die Treppen runter und sah in die Ferne. Die Sonne strahlte und erhellte den Tag.
Dann bemerkte ich jemanden. Da spielte jemand Fußball, alleine. Als ich näher ranging, bemerkte ich dass es Edon war. Was macht er hier?
"Edon", rief ich, doch er hörte mich nicht. Er war konzentriert auf seinen Ball.
"Edon", ertönte es wieder, doch diesmal nicht von mir. Nein, es war Valeria. Ich erkannt sie nun auf der anderen Seite. Sofort lies Edon seinen Ball links liegen und lief zu ihr hin. Er rannte auf sie zu mit einem großen Grinsen im Gesicht. Dann hob er sie hoch, drehte sich mit ihr und sie küssten sich. Das ist doch ein Scherz oder? Und schon heulte ich los.
Bis jemand meinen Namen rufte.

Ich schreckte hoch. Es war nur ein Traum! Ich war in meinem Bett. Ich war wohl eingeschlafen.

"Shka ki moj. Pse po qan?" ( Was hast du. Wieso weinst du?", fragte mein Bruder. Erst jetzt bemerkte ich ihn.

Wieso weinen? Ich fasste mir ins Gesicht und bemerkte das es nass war. Ich hatte wirklich geheult.

"Nichts nichts"

"Sag doch! Was los?", wollte er wissen, doch ich schüttelte nur den Kopf.
Er seuftze nur leicht genervt und stand von meinem Bett auf.

"Wie spät ist es?", fragte ich ihn.
Er sah auf sein Handy und antwortete "17 Uhr."

Krass wie lange hatte ich geschlafen?!

"Wir sind sowieso alleine. Schlaf weiter, wenn du willst. Ich wollte nur meinen Ordner suchen. Hast du ihn gesehen?"

"Ehm ja der ist unten in der Schublade", erklärte ich ihm.
Als er ihn fand dankte er mir noch.

"Brauchst du was ?", wollte er wissen.

"Nein, danke", ich lächelte leicht.

Dann seuftze er. "Du weißt du kannst mir alles sagen. Also was ist mit dir? Warum weinst du?"

"Es ist kompliziert", sagte ich nur.

"Aha es geht um einen Typen", grinste er. Sofort erstarrte ich.

"Nein, nein. Wie kommst du drauf", stotterte ich.

"Jetzt tuh nicht so", lächelte er. "Wer ist der glückliche?"

"Niemand wirklich"

"Jaja, na gut. Aber wenn er der Grund ist warum du weinst, geb ich ihm auch einen Grund zum heulen. Besser gesagt mehrere", sagte er während er seine Fäuste zeigte.
Sofort musste ich lachen. Er ist der beste Bruder. Zwar nervt er manchmal aber das tue ich auch.

"Komm lass einen Film schauen. Mir ist eh langweilig".

Ich setzte mich aufrecht hin und er legte einen Film ein. "Der Kaufhauscop" schauten wir. Eine Komödie die ich gerade echt brauchte. Immer wieder musste ich lachen.

Als er dann vorbei war, ging Andri in sein Zimmer und ich widmetebmich an mein Handy. Ich telefonierte noch eine Stunde mit Nora bis es spät wurde und schlafen ging.

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