Kapitel 15 - Ich bin schon vergeben!

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Montag.

Ich war gerade auf dem Weg zur Schule. In meinem Kopf spielte ich tausend Szenen durch wie mein Gespräch mit Nora ablaufen würde. Was ich sagen werde und was sie möglicherweise darauf antworten wird. Aber wie es nun einmal üblich ist, verläuft ein Gespräch immer anders als erwartet. Man vergisst Sachen oder die Person gegenüber weicht aus. Ich hoffe nur das ich sie dazu bringen kann Heute überhaupt mit mir darüber zu reden.

Und nicht nur mit Nora wollte ich reden. Nein, nein. Auch Edon ist Heute dran.

Vorgestern meinte er 'Eigentlich sollte es ihm egal sein was ich über ihn denke'. Ich wollte, nein ich musste ihn einfach auf die Sache mit Valeria ansprechen. Um zu erfahren was sie über mich gesagt hat. Und um ihm klar zu machen, dass nichts wahr ist.  Und um ehrlich zu sein vermisse ich ihn auch. Er war immer so süß zu mir. Wir haben wochenlang nicht miteinander gesprochen. Ich will nicht das unsere Freundschaft nur wegen Valeria kaputt geht.

Ganz in Gedanken versunken bemerkte ich nicht das ich schon an der Schule angekommen bin. Ich lief die Treppen hinauf und wie immer standen Nora, Nessa und Labi da.

Ich umarmte alle und wünschte ihnen einen Guten Morgen.

"Und wie war es bei deiner Tante ?", fragte ich Nora. Ich war echt gespannt von ihrer Antwort.

"Ach wie immer", gab sie zurück. Sie sah mir nicht einmal in die Augen.

Ich und Nessa tauschten einen heimlichen Blick aus. Ihr Mund war nun zu einer geraden Linie geformt. Anscheinend hielt sie sich zurück, damit sie Nora nicht ihr Wissen ins Gesicht klatschte.

Schnell wechselte ich das Thema.

Eher gesagt hatte ich das vor, doch dann stupste Nessa mich am Arm an. Als ich sie verwirrt ansah, nickte sie mit ihrem Kopf in eine Richtung. Zögernd drehte ich meinen Kopf um und sah Edon der gerade aus seinem Wagen stieg. Er hatte eine Lederjacke an. Sie stand ihm richtig gut!!

Er kam nun die Treppen hochgelaufen. Ich hielt meinen Atem an als seine Augen meine trafen. Er sagte nichts, sah mich nur an. Dann lief er an mir vorbei ohne den Blickkontakt zu beenden. Alles kam mir wie in Zeitlupe vor.

Dann wandte er sich ab und lief ins Gebäude.

Ich sah ihm noch hinter her. Obwohl die Tür geschlossen war sah ich immer noch darauf. Bis jemand meinen Arm berührte.

"Ist alles ok mit dir?", wollte Nora wissen und hielt ihre Hand vor meinem Gesicht.

Ich zuckte zusammen. "Ja ja alles bestens". Nessa und Labi sahen mich mitleidend an. Ich hatte es ihnen gestern Abend erzählt. Nora war die einzige die davon nichts wusste.

Und ich hatte nicht vor es ihr zu sagen. Wenn sie mir nichts erzählt, dann kann ich das doch auch machen oder?

"Waaaas geht hier ab Leute?", fragte sie in die Runde. Keiner sagte etwas.

Stattdessen liefen wir ebenfalls ins Gebäude. Sie sah uns verwirrt hinter her, jedoch folgte sie uns wenig später.

Wir hatten jetzt Physik. Was heißt, dass ich neben Edon sitzte. Die letzten Male hatte er sich weg gesetzt. Ich bin gespannt ob er das Heute auch tun wird. Als ich ins Klassenzimmer lief - die Überraschung. Er saß an seinem alten Platz!

Ich weiß nicht warum ich mich so freue. Liegt vielleicht daran, dass ich seine Nähe vermisst habe.

Mit zitterndern Beinen lief ich rüber zu meinem Platz. Ich stellte meine Tasche ab und setzte mich hin.

"Du sitzt also wieder hier?", sah ich ihn erwartungsvoll an.

"Der Platz vorne ist besetzt", meinte er und sah mich nicht einmal an. Als ich meinen Kopf nach rechts drehte, sah ich es. Tatsächlich saß dort schon jemand. Also war das der einzige Grund warum er hier saß? Traurigkeit machte sich in mir breit.

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