Kapitel 70 - Neue Nummer, alte Probleme

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"Aurela, hajde me hanger buk" ( Aurela, komm essen), schrie meine Mutter von unten, doch ich rührte mich nicht.

Ich lag schon seit einer Ewigkeit auf meinem Bett und dachte über alles nach. Ich habe eine große Leere in mir und ich weiß nicht wohin das noch führen soll. Liebte Edon mich genug um den Druck meiner Familie standzuhalten? Was sagte seine Familie eigentlich dazu? Verbieten sie unsere Beziehung auch nach diesem Streit? Und dieser blöde Streit! Er wird wahrscheinlich in einem Monat vergessen sein. Warum dann das ganze Drama!?

Frustriert seuftze ich nun zum gefühlt tausendsten Mal. Vielleicht hilft ein wenig Schlaf? Langsam schloß ich meine Augen, in der Hoffnung wenigstens in meinen Träumen Ruhe zu finden. Fast schien es mir zu gelingen, doch etwas klopfte an meinem Fenster. Ich schaue auf, doch ich bemerkte nichts. Es war schon dunkel geworden. Wahrscheinlich waren das nur die Rollläden, die ab und zu Geräusche von sich geben.

Gerade als ich wieder einschlafen wollte, hörte ich das knacksen wieder. Will da jemand einbrechen!?
Mit einem mulmigen Gefühl stand ich auf, denn die Neugier war größer. Falls das wirklich ein Einbrecher ist, dann würde ich ihm eine verpassen! Kein Wunder, denn meine Laune ist nicht die Beste seit neustem. Zur Sicherheit suchte ich etwas hartes in meinem Zimmer mit dem ich zuschlagen konnte. Aber das einzige was ich finden konnte war mein Lockenstab. Die Alternative wären meine High Heels oder mein Schminkkoffer. Aber die waren mir zu wertvoll!

Vorsichtig nähe ich mich dem Fenster und sehe hinaus. Bis auf die Straßenlichter und einem Pärchen, dass mit ihrem Hund unterwegs ist, sehe ich nichts. Ich öffne das Fenster und lehne mich vor. Genervt will ich wieder rein, bis ich etwas höre.

"Pissst! Aurela", flüstert jemand und ich lehne mich weiter vor.

"Hallo?", frage ich und komm mir richtig dumm dabei vor. Was wenn ich mir das nur eingebildet habe?

"Pissst, hier unten", kommt es wieder und ich richte meinen Blick nach unten. Jemand steht unten und gibt mir ein Lichtzeichen mit einer Taschenlampe. Ich halte eine Hand vor Augen und sage "Wer ist da und warum möchtest du, dass ich erblinde?!"

"Oh, sorry", sagte die Person und schaltet die Lampe aus. Nach wenigen Sekunden sehe ich wieder normal und erkenne Edon, der nun sein Handylicht benutzte um sein Gesicht zu erhellen.

"Hey", sagt er süß und lächelt mich an.

"Edon?" ich schaue mich schnell um und flüster "Was machst du hier?? Was wenn dich jemand sieht?"

"Ich wollte dich sehen und dachte ich mach einen auf Romeo und Julia."

"Hättest du mir nicht einfach auf Facebook schreiben können?", frage ich erstaunt und berührt zugleich. Das war zwar eine süße Geste, aber sehr riskant.

"Wie denn du hast kein Handy?"

"Ja, aber ich kann Andri's Laptop klauen ", die Idee war mir eben erst gekommen und das könnte sogar funktionieren. Ich muss nur hoffen, dass mein Bruder mir ihn gibt.

"Ist auch egal. Ich wollte dich sowieso sehen.", sagte er süß.

"Wir haben uns doch in der Schule gesehen?", lächele ich und schaue mich im Zimmer um. Nicht das jemand reinkommt.

"Das reicht nicht. Außerdem haben wir nur 3 Minuten miteinander gesprochen." Ich lachte leise und gab ihm einen Luftkuss.

Im nächsten Moment sehe ich wie er sich umsieht und sein Handy in seine Hosentasche einsteckt. Was genau sucht er den?

"Was hast du vor?", fragte ich ihn verwirrt und bekam ein "Siehst du gleich" als Antwort.

Edon krämpelt seine Ärmel hoch und mustert den Baum neben ihm. Nach kurzem Überlegen,  setzte er schon ein Fuß auf den Baum und hielt sich an den Ästen oberhalb von ihm fest.

"Bist du verrückt!? Was wenn dich jemand sieht oder du verletzt wirst. Was wenn dich jamand sieht und dann verletzt, weil er denkt du brichst hier ein?", flüsterte ich leise. Der hat sie doch nicht mehr alle?!

"Vertrau mir. Ich schaff das" und bevor ich antworten konnte, war er schon fast oben. Er zog sich das letzte Stück hoch und stöhnte leise. Wahrscheinlich hat er sich verletzt. Uff, dieser Junge verpasst mir noch einen Herzanfall.

"Pass auf", rufe ich und halte mich selbet zurück um nicht zu laut zu sein.
Ehe ich's bemerkte, hat Edon sich auf den äußeren Ast platziert. Dieser hat eine perfekte Länge, sodass ich nur meine Hand strecken muss um ihn zu berühren.

"Komm her", grinst Edon mich an und ich lehne mich wieder nach vorne. Er macht dies ebenfalls und kurze Zeit später berührten sich unsere Lippen. Der Kuss war kurz, aber er hatte gereicht um uns beiden ein Lächeln auf den Lippen zu zaubern.

"Und jetzt geh bitte wieder runter, bevor dir etwas passiert."

"Genieß doch den Moment, Ela. Welcher Junge hat schon sein Leben für dich riskiert?", lachte er und ich sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

"Okay, okay. Ich geh schon. Aber davor will ich einen richtigen Kuss."

"Du bist verrückt", lachte ich und lehnte mich wieder vor. Diesmal berühren sich unsere Lippen länger und ich lächle in den Kuss hinein. Das war perfekt. Sehr gefährlich, aber perfekt. Edon hatte Recht. Das hat bisher noch nie jemand für mich getan.

Ein Grund mehr um für unsere Liebe zu kämpfen.

***

Hii,

ich hoffe es gefällt euch 🙏♥️

Schreibst mir gerne in den Kommentaren ob ihr jemanden kennt, der eine geheime Beziehung geführt hat? Und würdet ihr auch für eure Liebe kämpfen?

♥️♥️♥️

Une dhe ti - Albanian LovestoryWhere stories live. Discover now