Matching Hearts ✓

17 | Hauptsache Ingrid gehts gut

Am Abend warte ich sehnsüchtig auf meine Freunde, denn die von Liam sind schon lange da und machen mir meine Nerven regelrecht kaputt. Besonders Liam nervt, denn er denkt tatsächlich, ich sei jetzt sein ganz persönlicher Diener, nur weil Mum gesagt hat, dass ich kein Stress machen und auf meinen großen Bruder hören soll. Das hat nun dazu geführt, dass er mich nicht in Ruhe gelassen hat.

Aber Gottseidank gibt es ja noch mein Zimmer, meine einzige Rettung. In dieses habe ich mich nämlich bei der ersten Gelegenheit zurückgezogen. Und zur Sicherheit hab ich auch gleich abgeschlossen, nicht das die Idioten da unten auf dumme Ideen kommen, was wirklich nicht abwegig ist.

»Alana!«, ruft Liam von unten und ich stöhne nur genervt.

»Was?!«

»Komm runter, deine Freunde sind da«, verkündet Liam und ich springe sofort von meinem Bett, um mir mein Handy zu schnappen und mit diesem die Treppen runterzulaufen, um meine Freunde überglücklich zu empfangen. Nacheinander falle ich ihnen um den Hals.

»Das hat aber lange gedauert«, nörgle ich dann teils ernst, teils amüsiert, während ich Diana und Ace ansehe, die beide mit einem Nicken zu Hana deuten.

»Die kleine Prinzessin hier musste ihrer Nachbarin noch dabei helfen, Ingrid wiederzufinden«, bemerkt Ace spöttisch und verdreht die Augen, als er einen Blick auf Hana wirft, die ehrlich getroffen scheint.

»Es tut mir ja leid... aber ich konnte sie nicht einfach so da lassen. Sie hat sich wirklich Sorgen um Ingrid gemacht«, erzählt Hana und ich verstehe nur noch weniger.

Wer oder was ist Ingrid?

»Ingrid?«, spreche ich meine Gedanken laut aus und muss wahrscheinlich total orientierungslos aussehen, als ich meinen Blick zwischen meinen Freunden hin und her schweifen lasse.

Hana seufzt. »Die Katze meiner Nachbarin.«

»Ahh«, mache ich nur, und ziehe die Schultern an, »Habt ihr sie denn gefunden?«

Ace schnaubt. »Oh ja, dass haben wir.«

Diana beginnt zu lachen, während Ace sie böse anfunkelt und Hana immer noch so wirkt, als wäre ihr die ganze Situation nicht ganz so angenehm.

Diana deutet lachend auf Ace. »Er musste auf einen Baum klettern und die Katze runterholen. Du hättest dabei sein müssen, ich schwöre es dir. Selten so etwas verstörend lustiges gesehen!«

»Ha.. ha... hast du jetzt genug gelacht, oder sollen wir dir noch einpaar Minuten alleine vor der Tür geben?«, kommentiert Ace genervt und läuft dann in die Küche, als wäre es sein eigenes Haus.

Tja, wie man sieht, hat sich nichts verändert.

Er hat wirklich zu viel Zeit hier verbracht. Und das alles nur, weil unsere Mütter es für nötig halten, uns immer mitzuschleppen, wenn sie einander besuchen.

»Der Katze geht es gut«, sagt Hana dann leise und ich muss mir ein schmunzeln verkneifen, weil sie wirklich gutherzig ist.

Beinahe zu gutherzig, würde ich sagen.

Ich lächle. »Hauptsache Ingrid gehts gut.«

Diana lacht immer noch, doch erholt sich anscheinend langsam wieder, als ich sie kopfschüttelnd ansehe.

»Ich wollte ein Video für dich machen, hab es dann aber einfach vercheckt, weil ich fast gestorben vor lachen bin«, erzählt sie belustigt, während wir ebenfalls in der Küche verschwinden und um einiges besser reden zu können. Hier hört man nämlich nicht die Stimmen aus dem Wohnzimmer, die ich nun schon den nervigen Freunden meines Bruders zuschreibe.