24 | Ein Danke wäre angebracht

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Drinnen bin ich ziemlich nervös, aus welchem Grund auch immer. Trotz dessen schaffe ich es zusammen mit Hana und Diana, das Mädchen zu beruhigen, welche sich dann nach einigen Minuten vom Schock erholt und sich uns als Mira vorstellt.

Meine Menschenkenntnis sagt mir ziemlich schnell, dass sie ein wirklich gutes Mädchen ist und das es die richtige Entscheidung war, mich einzumischen und ihr zu helfen...

»Tut mir wirklich leid, dass ich euch Umstände mache«, murmelt Mira nach einigen Minuten noch immer benommen.

»Mach dir überhaupt keinen Kopf darüber. Wir haben das sehr gerne gemacht«, versichere ich ihr und als sie schwach lächelt, beruhigt mich das innerlich zumindest einwenig. Doch als ich erneut daran denke, dass Ryle da immer noch draußen mit diesen komischen Typen ist, wird mir wieder mulmig zumute und ich ergreife erneut das Wort, als ich mich zurück zu Mira drehe. »Wer ist der Mistkerl überhaupt?«

Sie sieht ziemlich niedergeschlagen aus, als sie sich im nächsten Moment die Haare zurückstreicht. »Mein Ex«, entgegnet sie dann und ich muss sagen, dass mich diese Antwort nicht sonderlich überrascht. Denn er sah genauso aus, wie ein verbitterter Exfreund, der einfach nicht einsehen kann, dass es vorbei ist.

Ich weiß, ich sollte nicht zu viel darüber nachdenken, zumal ich ja sowieso keine Ahnung habe, was da wirklich zwischen den beiden vorging, doch wenn ich Mira betrachte, weiß ich einfach, dass er der Böse in der Geschichte ist.

Sie sieht nämlich einfach nur verzweifelt aus...

»Ich denke, ein Danke wäre angebracht«, sagt Mira dann aus dem nichts und lacht, wobei es sich vielmehr nach einem Gemisch aus Lachen und Weinen anhört. Sie schnieft. »Danke, ehrlich.«

»Sehr gerne«, bemerkt nun Diana, die ihr unterstützend eine Hand auf die Schulter legt.

Wir befinden uns gerade im Laden und sitzen wahrscheinlich an dem Platz, an dem Diana und Ryle zuvor saßen. Während Diana, Hana und Mira sich gesetzt haben, bin ich stehen geblieben. Irgendwie schaffe ich es nicht, mich jetzt zu setzten. Dafür bin ich einfach noch immer viel zu aufgeregt von der Situation vorhin.

»Gehts langsam wieder?«, fragt nun Hana vorsichtig, was Mira zum Nicken bringt.

»Ja, es geht mir schon besser. Aber... aber ich fühle mich schlecht, dass euer Freund das jetzt da draußen klären muss. Ich... ich fühle mich nicht ganz wohl dabei«, bemerkt Mira dann und wirkt, als würde sie es bereuen, unser Angebot angenommen zu haben.

»Alles gut, Ryle schafft das mit Links«, beruhigt sie Diana von der Seite und wechselt dann einen Blick mit mir aus.

Ich seufze. »Ja, keine Sorge. Das wird schon. Ich hoffe einfach, dein Ex lässt dich danach in Ruhe. Und falls nicht, hast du ja meine Nummer. Ruf an, egal wann. Echt, du kannst immer zu mir oder Diana und Hana, falls irgendwas ist.«

Mira lächelt dankbar. »Das schätze ich wirklich sehr, aber ihr habt genug getan.«

»Vergiss das einfach nicht«, merkt Hana nochmals an, was Mira dazu bringt, zögerlich zu nicken.

»Alana?«

Ich sehe zu Hana, die aufgestanden ist und in eine Richtung deutet. »Ich geh mal lieber zu den Jungs und sage ihnen Bescheid, dass es uns gut geht. Sie wundern sich sicher schon.«

Oh man, die hab ich ja total vergessen...

»Mach das«, erwidere ich deshalb nur und als Hana in der Menge verschwindet, befinden Diana, Mira und ich uns nun nur noch zu dritt am Tisch. Ich stoße die angestaute Luft leise aus und versuche mich zu beruhigen, doch irgendwie ist der Gedanke, dass Ryle nun schon seit einiger Zeit da draußen ist und wir kein Lebenszeichen von ihm bekommen haben, nicht gerade beruhigend.

Matching Hearts ✓Where stories live. Discover now