13 | Offenes Ende

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Der Film ist ein Thriller.

Um ehrlich zu sein, hat mich das ziemlich glücklich gemacht, denn Action und Adrenalin sind in der Situation gerade genau das Richtige. Und auch jetzt, wo sich der Film so langsam dem Ende zuneigt, bin ich erleichtert, dass ich die größte Zeit gut überstanden habe.

Das lag wahrscheinlich daran, dass wir alle ziemlich konzentriert auf den Film waren, der übrigens richtig gut ist, und somit gab es auch keine weiteren unangenehmen Momente oder weitere Überraschungen.

Gottseidank.

....

»Der Film war richtig gut«, bemerkt Hana, als der Abspann läuft und wir uns von der Leinwand wegdrehen und stattdessen einander entgegen sehen.

»Ja, überraschend. Obwohl ich fand, dass das offene Ende alles ein bisschen kaputt gemacht hat«, wirft Diana ein, was mich zum Stutzen bringt.

»Echt, findest du das?« Eigentlich sind Diana und ich fast immer der selben Meinung, was Filme und Serien angeht. Wir haben da den selben Geschmack, umso mehr überrascht es mich, dass wir nun so komplett anders denken.

Diana nickt. »Ich mag es nicht so, wenn Filme ein offenes Ende haben.«

»Ja, ich eigentlich auch nicht, aber hier hat es wirklich gut gepasst. Ich meine, dieses offene Ende ist genau richtig, weil der Film so gut war, dass ein richtiges Ende höhst wahrscheinlich für viele eine Enttäuschung gewesen wäre. Und vor allem hier ist es ja total schön, weil man so viele Theorien hat, die eigentlich alle ganz interessant sind«, erwidere ich dann.

Der Film ist der erste Film, von dem ich behaupten kann, dass er für ein offenes Ende geschaffen ist. Jetzt verstehe ich, warum Produzenten sowas überhaupt in Erwähnung ziehen.

»Ja, seh ich genau so«, kommt es von Ryle und ich bin einwenig überrascht. »Hab noch nie so einen guten Film mit offenem Ende gesehen.«

»Ja, der Film war echt gut«, wiederholt Diana und lächelt.

»Ich hätte lieber eine Romanze gehabt. Oder zumindest eine Komödie«, wirft Hana ein und bringt mich zum Lächeln. Sie ist wirklich ein riesengroßer Fan von Familienfilmen mit ganz viel Humor oder einer richtig schnulzigen Romanze mit einem Happyend, dass mindestens genauso gut ist, wie das, in einem Märchenbuch. »Aber sonst war der Film wirklich nicht übel.«

»Ja, wisst ihr was, der Film hat mich richtig hungrig gemacht. Wie wärs, wenn wir was essen gehen?«, fragt Diana in die Runde und ich würde jetzt eigentlich gleich dreimal ja schreien, weil ich ganz einfach hungrig bin und es Liebe, nach Filmen noch was essen zu gehen, aber die Tatsache, dass ich nicht alleine mit meinen Freundinnen bin, lässt mich meine Meinung noch einmal überdenken.

Und im selben Moment beschleicht mich die leise Frage, ob ich auch so gedacht hätte, wenn Diana's Begleitung nicht Ryle, sondern irgendein fremder Kerl wäre, den ich nie zuvor gesehen habe. Gott, dass ist doch total absurd... Mein Benehmen und vor allem meine Bedenken und Gedanken sind total falsch und ich sollte lieber sofort aufhören, mich mit diesen zu beschäftigen.

»Und du, Alana?«, höre ich plötzlich eine gedämpfte Stimme und ich bin wieder bei der Sache, als ich zu Diana sehe, die mich abwartend ansieht. »Was sagst du?«

Ich zögere. »Ähm... klar, warum nicht.«

»Gut, dann würde ich sagen-«, beginnt Diana und sieht zu Ryle, doch hält dann ganz plötzlich inne. Das verleitet mich dazu, auch zu ihm zu sehen, und sobald mein Blick auf ihn fällt, verstehe ich Diana's plötzliches Verstummen. Denn Ryle sitzt total verspannt da und starrt mit einem überraschend düsteren Blick in eine Richtung.

Matching Hearts ✓Where stories live. Discover now