23 | Angelegenheit

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Als ich mich von dem Schock erholt habe, drehe ich mich zurück zu Kenan und steuere mit einem fragenden Blick auf ihn zu. »Ist was passiert?«, hake ich dann nach, da ich nicht so ganz verstehe, was hier los ist.

»Liam meinte, ich soll mal nach dir sehen, weil er sich gefragt hat, wo du so lange bleibst«, erklärt Kenan nur und sieht dann an mir vorbei. »Wer war der Kerl?«, fragt er dann und ich zucke aus einem mir unklaren Grund zusammen.

»Der fast Freund meiner besten Freundin, sozusagen«, bringe ich dann benommen hervor und fühle plötzlich nicht mehr das Verlangen, auf Toilette zu müssen. Ich seufze. »Lass uns einfach zurück, ich halte die lange Schlange nicht mehr aus.«

Kenan nickt zustimmend und zusammen machen wir uns auf den Weg durch die tanzenden Leute zurück zu unserer Nische. Als ich die anderen erkenne, die total unbeschwert Witze reißen, muss ich Lächeln. Doch als ich an Ryle zurückdenke, werde ich wieder ernst und sehe sobald ich mich wieder gesetzt habe zu Hana. »Diana ist hier«, sage ich direkt und ihre Augen weiten sich überrascht.

»Wie sie ist hier?«

»Ich hab gerade Ryle getroffen und er meinte, sie sind zusammen hier«, erkläre ich und sehe mich prompt um, doch auf den ersten Blick erkenne ich Diana nirgendwo. Es ist aber auch viel zu voll hier und die ganzen Leute versperren mir die Sicht auf das, was dahinter liegt. Und doch bin ich immer noch überrascht das sie hier sind. Ausgerechnet hier, wo wir heute auch sind.

»Wollen wir sie suchen?«, fragt Hana dann, doch auch wenn ich eigentlich gerne würde, bin ich nicht ganz so überzeugt.

»Ich weiß nicht so recht, sollten wir ihr nicht lieber die Zeit mit Ryle lassen? Ich glaube, wir würden ihr nur im Weg stehen«, murmle ich, da ich mir vorstellen kann, dass Diana nicht gerade erfreut wäre, wenn wir uns nun zu ihnen gesellen würden. Und sowieso, sie braucht die Zeit jetzt wahrscheinlich, besonders nach ihrem »Streit« mit Ryle, um ihn wieder von sich zu überzeugen.

Hana scheint zu verstehen, auf was ich hinaus will, denn sie nickt. »Ja, hast wahrscheinlich recht...«

Ich seufze und lehne mich zurück. »Naja, was soll's. Ich hab da aber noch eine andere Idee.«

Neugierig sieht Hana mich an. »Was denn?«

»Na tanzen«, sage ich nur, als wäre es ganz selbstverständlich. Im ersten Moment ist sie nicht so überzeugt, doch als sie selbst einen Blick auf die Tanzfläche wagt, erkenne ich ein Funkeln in ihren Augen.

»Ein Song«, willigt sie ein, womit ich vollkommen einverstanden bin. Auf mehr hab ich nämlich auch gar nicht gehofft. Wir erheben uns also und begeben uns auf die Tanzfläche und es ist ein komisch schönes Gefühl, in der ganzen Menge unterzugehen. Aus einem Song wurden dann doch zwei und Hana und ich haben wirklich Spaß dabei, uns dem Beat hinzugeben.

»Okay, ich brauch frische Luft!«, rufe ich Hana nach einigen Minuten zu, die sofort nickt und mir dann nach draußen folgt. Als wir vor dem Laden stehen und die kühle Nachtluft uns empfängt, atme ich zufrieden aus und schließe die Augen, um das angenehme Gefühl der Kälte auf meiner glühenden Haut zu genießen.

»Ich liebe Sommernächte«, seufzt Hana und ich stimme ihr ohne zu zögern zu.

Sommernächte sind die schönsten Nächte.

Matching Hearts ✓Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz