S E C H S U N D V I E R Z I G

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Ich wurde aus dem Wasser gezogen und um Brautstyle von Ardian getragen. Ich ächzte laut und verzog mein Gesicht schmerzvoll.

Der Schuss war sauber in meiner Schulter und mein Rücken tat wegen dem harten Aufprall ins Wasser weh.

Ardian flüsterte beruhigende Worte, denen ich nicht folgen konnte und schloss somit meine Augen. Ich hatte gerade einfach keine Kraft.

Ich hatte Angst, Angst das mich Ardian jetzt loslässt und mich hasst für das was ich getan hatte. Ich hatte Angst, dass er mich jetzt zurück lässt, mich vergessen will. Mich verabscheut. Ich liebe diesen Mann und ich würde ihn für nichts auf der Welt hergeben wollen.

Doch ich habe einen Fehler begangen. Einen, der uns zwar die Freiheit ermöglichte, aber gleichzeitig das Herz eines geliebten Menschen brach.

Ich wusste nicht was schlimmer ist oder gewesen wäre. Ardys gebrochenes Herz, oder weiter im Gefängnis zu verrotten. Ich glaube Ardians gebrochenes Herz ist schlimmer. Er ist immerhin der erste gewesen, der meine Gefühle verrückt spielen ließ. Der mich auftaute, mich glücklich und verliebt machte. Ich wollte sogar eine Zukunft mit ihm und dann verletzte ich ihn.

Den Menschen, den ich eines Tages mal meinem Mann nennen wollte, mit dem ich gemeinsam alt werden wollte. Aber es ist zu Tardy. Ich habe einen Fehler begangen und ich wusste nicht, ob mir Ardy das jemals verzeihen würde.

Ich hatte Angst. Immer noch. Das er mich jetzt einfach wieder absetzten und gehen würde.

Ich ächzte, als meine Schulter wieder anfing weh zu tun und krallte mich in Ardians Oberteil. Dieser zuckte kurz zusammen, aber beruhigte sich wieder und lief mit mir weiter.

Schwarze Punkte traten vor meinem Auge auf und mir wurde schwindelig.

,,Lass' mich nicht Fallen, Ardian.", krächzte ich und fing aus unerklärlichen Gründen an zu weinen. Sie liefen mir erst stumm über die Wangen, bis ich anfing zu schluchzen und mich an ihn drückte, soweit es meine Kraft zuließ.

,,Niemals.", hauchte Ardy und küsste meine Stirn im laufen.

Und sofort wurde alles schwarz.

Fragen schwirrten mir im Kopf herum. Fragen, die überhaupt keinen Zusammenhang hatten und sogar welche auf die ich die Antwort wusste. Doch ich hatte einen Blackout. Wieso wird meine Mutter gequält von meinem Vater? Warum bin ich nochmal so eiskalt geworden? Warum musste das mit meinem Bruder passieren? Warum musste meine Schwester sterben? Warum habe ich mich nochmal tätowieren lassen? Wieso hat Ardian diese Wirkung auf mich? Wie kommt es, dass ich Schwul geworden bin? Wieso habe ich meine Mutter wieder an mich ran gelassen, obwohl ich sie hassen wollte? Warum ist sie mir so wichtig geworden? Warum lebe ich? Ich wusste nicht wo ich war. Vielleicht war ich ja dieses mal tot, oder nicht? Ich hatte keine Erklärung für das ganze. Doch eine Frage beschäftigte mich am meisten.

Warum bin ich, ich?

Du brauchst keine Erklärung. Allgemein muss man nicht für alles eine Antwort haben, Tj.

Ich wollte Antworten, doch ich bekam keine. Ich hatte Fragezeichen im Kopf. Ich wusste nicht weiter. Wieso bekomme ich keine?

Weil du sie irgendwann zum richtigen Zeitpunkt bekommst. Mach' dir nicht solche Gedanken, Beastboy. Du bist noch jung und hast soviel vor dir, vorausgesetzt du überlebst das hier.

Die Stimme von Tj war sanft, beruhigend und ähnelte einer Engelsstimme. Sie ließ mich entspannt wirken, dennoch verlor ich das Thema nicht aus den Augen.

Ich wollte Antworten. Warum musste ich auf diese Antworten warten?

Alles zu seiner Zeit.

Und dann verfiel ich in eine Art traumlosen schlaf und hörte nichts mehr.

Es ist zu Tardy 2 | Tardy FF Opowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz