S I E B E N

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Es war eine Woche vergangen und es gab jeden Tag Problemen. Ich hatte mich wieder mit jemandem geprügelt und nun saß ich wieder beim Rektor.

,,Tjarks. Mal wieder. Wie oft sehe ich dich in der Woche? Jeden Tag um die zwei Mal?", fragte er mich. ,,Ich denke öfters.", scherzte ich mit ihm und er lachte leicht.

,,Tj, ernsthaft. Was sollte das? Du hast ihn fast umgebracht. Die Polizisten haben es kaum geschafft deinen Würgegriff zu lösen.", sagte er schockiert.

Vielleicht hatte ich es übertrieben, aber diese Wut ritt mich so sehr.

,,Was hat dich dazu gebracht. Was ist los mit dir? Du bist seid letzter Woche so seltsam." Sein Blick versuchte mich zu durchbohren. Ich lehnte mich entspannt zurück und legte meine Füße auf dem Tisch ab.

Doch der Blick vom Direktor ließ mich meine Füße wieder auf den Boden tun.

,,Tjarks, dass kannst du einfach nicht b..."-,,Wie halten Sie es hier aus, Sir?", fragte ich ihn und sah ihn durchdringlich an. ,,Was meinst du?", fragte er verwirrt.

,,Wie halten Sie es aus aus, ohne sich zu verändern. Jeden Tag kommen hier Sträflinge rein und versuchen ihre Unschuld zu beweisen, sie hätten den anderen nicht zusammengeschlagen und jeden Tag müssen Sie hier sitzen. Was muss das nur für ein kack Beruf sein?", fragte ich ihn und lehnte mich nach vorne. Meine in Handschellen verbundenen Hände stützte ich auf dem Tisch ab und sah ihn fest in die Augen.

,,Wieso muss ich mich so verändern?!", fragte ich und ballet meine Hände zu Fäusten, was den Direktor aus Respekt vor mir zusammen zucken lassen ließ.

,,T. Weißt du. Das Leben ist hart und im 21. Jahrhundert einen Job zu bekommen ist schwer. Da nimmt man das nächst beste was man bekommt und das war bei mir Gefängnisdirektor." Ich nickte. Es stimmte.

,,Deshalb war ich auch Drogendealer.", murmelte ich. Er sah mich interessiert an. ,,Ist das der einzige Grund? Ich lächelte traurig, als ich an meine Vergangenheit dachte und schüttelte den Kopf.

,,Wissen Sie, Direktor. Wenn man viel Schmerz erleidet, dann tut man Dinge, die man nicht tun sollte. Man tätowiert sich. Für andere Leutes Meinung vielleicht zuviel, für einen selber perfekt. Man wird Drogendealer oder auf eine andere Art strafbar. Die Beamten sehen es als schlechte tat, doch für einen selber ist es genau das richtige. Es war meine Therapie verstehen Sie? Meine Therapie mit dem Schmerz umzugehen. Ich habe aus Leidenschaft Straftaten begangen und ich habe es geliebt. Es war wie die Droge selbst, die ich an andere verkauft habe. Ich habe jeden Moment als Straftäter genossen.", sagte ich und schaute ihn ernst an.

,,Ich kann mir das persönlich nicht vorstellen.", gab der Beamte zu und lehnte sich zurück. ,,Natürlich können Sie das nicht, Zep. Sie kämpfen ja gegen sowas an.", sagte ich und lächelte besserwisserisch. ,,Es überwältig mich manchmal, dass ich eigentlich eine Berühmtheit bin, sozusagen. Jeder in der Welt kennt mich. Ich habe mit der ganzen Welt gedealt mit meinen damals zwanzig Jahren. Und jetzt bin ich vierundzwanzig und sitze im Gefängnis, aber ich habe etwas erreicht. Ich habe ein Zeichen in der Straftäter Szene gesetzt und ich bin unheimlich stolz darüber.

,,Tj, erzähl mir etwas über AddamBlakk. Damit meine ich aber nicht irgendwelche Daten, sondern wie du ihn siehst, wenn du ihn anschaust.", sagte er und holte meine Akte raus. ,,Sie klingen wie ein Psychologe, Herr Zep.", sagte ich und setzte mich gerade auf den Stuhl.

,,Ich habe sowas auch studiert. Nur wie gesagt. Ich habe meinen Traumberuf leider nicht bekommen.", seufzte er und sah mich fragend an. ,,Wenn du nichts erzählen willst, dann kannst du es auch lassen, es war nur ein Vorschlag.", erklärte er und sah mich an.

,,Ich bin ehrlich mit Ihnen. Ich würde ins totale schwärmen und total perverse denken verfallen. Das will ich ihnen nicht antun.", sagte ich ehrlich und betrachtete ihn. ,,Das würde mich nicht stören."

,,Als ich Ardy das letzte Mal gesehen habe, war als ich ihn an der Haustür verabschiedet hatte. Sein wunderschönes Lächeln war das letzte was ich sah, als ich verhaftet wurde. Sein Körper er war damals so zierlich im Gegensatz zu meinem, doch seine Ausstrahlung war so stark. Er zog mich in seinen Bann und verzauberte mich. Seine schönen Augen die mich immer so steuerten. Seine Hände, dessen kleinste Berührungen an meinen Körper alles in mir auftauen lassen. Und dann sehe ich ihn nach zwei Jahren. Sein Körper ist kräftiger geworden und neue Tattoos zieren seinen Körper. Er ist immer noch so wunderschön, aber es ist so surreal ihn zu sehen. Aber naja. Wie soll er auch schon großartig breit werden, mit achtzehn. Jetzt ist er zwanzig und es fühlt sich so an, als hätte ich eine halbe Ewigkeit an seiner Seite verpasst. Doch anderer Seits könnte ich ihm den Hals umdrehen, für das was er mir vorwirft und ich bin so sauer auf ihn, dass ich ihm am liebsten den Hals umdrehen würde. Momentan fühle ich Hass, aber ich weiß nicht ob es noch ein anderes positives Gefühl ist, was mich zerstört."

Der Direktor sah mich an und musterte mich.

,,Du liebst ihn."

Ich lächelte traurig und deprimiert.

,,Nicht ganz. Es ist eine Hassliebe."

Es ist zu Tardy 2 | Tardy FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt