Kapitel 22

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Auch in den nächsten Tagen traf ich Noah nicht in der Schule an und Louis konnte mir auch nicht sagen, ob er Zuhause war, denn er wollte mir keinesfalls von der Seite weichen.

Mit Katy wurde es von Tag zu Tag schwerer.

Heute Morgen hatte sie mir meinen Lockenstab geklaut, weil ihrer gestern kaputt gegangen war und meine Mutter ihr es wohl erlaubt hatte. Und das hatte sie tatsächlich. Sie war wirklich auf Katys Seite, als ich mich beschwert hatte, weil Katy natürlich wieder ihr Engelsgesicht voller Unschuld aufsetzte.

Louis hatte auch noch nichts über den Vorfall mit ihr erzählt und ich wurde aufgrund dessen immer abweisender ihm gegenüber, was er auch zu merken schien.

Elian hatte noch nichts von sich hören lassen, wahrscheinlich weil Louis mir eh nicht von der Seite weichte oder weil ich ihm zu langweilig geworden war.

Liv jubelte begeistert, als ich aus dem Badezimmer kam. „Du siehst hammer aus!", schrie sie schon fast.

Dann riss Katy auch schon unerlaubter Weise die Tür zu meinem Zimmer auf und sah hinein. „Was habt ihr denn vor?", fragte sie und scannte uns mit einem angewiderten Blick ab.

„Das ist also die böse Halb- Stief- oder was auch immer- Schwester", stellte Liv fest und schaute genauso angewidert zu ihr zurück.

„Ah, und du bist die, die wie ein Schwein das ganze Haus zusammen quietscht?", lachte Katy nun.

„Immerhin ist das hier immer noch mein Haus", wandte ich nun ein. „Und im Gegensatz zu dir, darf ich einladen wen ich möchte."

„So als wenn ich das nicht dürfte", lachte sie gehässig.

„Ach so, dann ist also nur niemand hier, weil du einfach keine Freunde hast?" Liv war ganz schön in Form heute.

„Ihr geht also auch auf die Party?", fragte Katy nun. „Dann werdet ihr ja sehen, wer Freunde hat und wer nicht", lächelte sie uns an, bevor sie die Tür schloss.

Diesen Abend schmiss diese Lesley wieder eine Party bei sich zuhause. Ihre Eltern schienen dieses Schuljahr wohl permanent nicht da zu sein. Liv und ich hatten aber geschworen, diesen Abend gemeinsam zu verbringen, auch wenn Louis mitkam. Er kam sogar nicht nur mit, weil er auf mich aufpassen wollte, sondern weil Liv ihn eingeladen hatte. Das wer für ihn und mich ziemlich überraschend gewesen, aber eine gute Chance, auch mal etwas Normales zusammen zu machen. Außerdem hatte das mit ihm und mir in Lesleys Wandschrank begonnen...

Ich stand nun aufgebrezelt, in meinem weißen Kleid, vor Lesleys Haus und fühlte mich genau wie noch vor ein paar Wochen. Nur mit dem Unterschied, dass jetzt Louis bei mir war, anstatt Finn bei Liv.

„Das Kleid ist aber ein bisschen sehr kurz, Fräulein", flüsterte Louis mir ins Ohr und ich bekam eine Gänsehaut. „Jetzt muss ich dich auch noch vor diesen ganzen notgeilen Idioten Beschützen."

„Also vor dir", stellte ich fest und lächelte ihn an.

Liv unterbrach dann aber auch schon unsere Konversation, bevor er noch etwas einwenden konnte. „Let's go!" Sie mischte sich unter die Menschen und ich und Louis hatten es schwer, sie im Auge zu behalten. Ich war mir doch nicht mehr so sicher, ob sie das Versprechen, dass wir uns verlieren, vielleicht doch nicht ernst gemeint hatte. Irgendwie schien sie es ziemlich darauf anzulegen.

Liv tanzte also durch die Menschen hindurch, im Takt zur lauten Musik. Meine Ohren schmerzten jetzt schon, aber das war mir egal. Ich scannte den Raum ab, nach Leuten die ich kannte und entdeckte Mila, die mich in dem Moment auch gesehen hatte.

Lächelnd kam sie auf mich zu und gab Louis, wie auch beim letzten Mal, ihren Bitchblick, Ich wurde das Gefühl nicht los, dass auch diese Beiden sich kannten, was sich nicht sehr änderte, als ich sah, wen sie im Schlepptau hatte.

Der Himmel in seinen AugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt